Viking Wolf Netflix
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Viking Wolf

Viking Wolf Netflix
„Viking Wolf“ // Deutschland-Start: 3. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei den plünderfreudigen Wikingern, als sie einen versteckten Raum in dem abgelegenen Kloster in der Normandie aufbrechen, versprechen sie sich doch jede Menge Schätze davon. Stattdessen finden sie darin aber nur ein Wolfjunges. Aber egal, was gefunden wird, wird mitgenommen. Was kann es schon schaden? Jede Menge: Kurze Zeit später sind alle Wikinger tot und das Tier verschwunden. 1000 Jahre später hat Thale (Elli Rhiannon Müller Osborne) ganz andere Sorgen. So ist die Jugendliche mit ihrer Mutter Liv (Liv Mjönes), ihrer jüngeren Schwester Jenny (Mia Fosshaug Laubacher) und Stiefvater Arthur (Vidar Magnussen) an den Ort Nybo gezogen und tut sich schwer mit der Situation. Als Thale dann mit Jonas (Sjur Vatne Brean) und Elin (Silje Øksland Krohne) unterwegs ist und es endlich einmal ein schöner Abend werden könnte, werden die drei von irgendjemandem oder irgendetwas angegriffen. Während Thale und Elin mit einigen Verletzungen davonkommen, verschwindet Elin spurlos. Dabei finden sich später Spuren, dass es sich um einen Wolf handeln könnte …

Begegnung mit einer alten Sagengestalt

Skandinavische Filme bringt man meistens mit schweren Dramen oder düsteren Thrillern in Verbindung. Zumindest in Norwegen scheint man aber zusätzlich eine andere Richtung einschlagen zu wollen. So gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Katastrophenfilmen, die sich an Hollywood orientieren, unter anderem The Wave – Die Todeswelle und The Tunnel – Die Todesfalle. Aber auch an Horror scheinen die Nordlichter Gefallen zu finden, immer mal wieder finden solche Genrebeiträge ihren Weg zu uns. Ein paar Wochen ist es her, dass Netflix mit Troll eine eigene Version des Creature Horrors auf die Beine stellte. Nun gibt es auf dem Streamingdienst bereits den nächsten Titel. Auch Viking Wolf nimmt sich einer alten Sagengestalt an. Erneut ist Espen Aukan an dem Drehbuch beteiligt.

Der Titel dürfte dabei bei vielen die Erwartung wecken, dass es sich um einen Horrorfilm im historischen Setting handelt. Tatsächlich spielt aber nur der Prolog in einem solchen. Dieser ist ganz atmosphärisch, wenn wir mit wilden Wikingern ein Kloster auseinandernehmen. Aber nach ein paar Minuten ist das schon wieder vorbei, der Rest des Films spielt in der Neuzeit. Ein wirklicher Bezug zum Einstieg wird dabei noch nicht einmal hergestellt. Man hätte diesen sogar komplett weglassen können, ohne dass es einen nennenswerten Unterschied gemacht hätte. Und doch wäre es schade gewesen, da die Passage eine der wenigen ist, die Viking Wolf überhaupt von anderen Filmen dieser Art unterscheiden. Stig Svendsen, der hier Regie führte und mit Aukan das Drehbuch schrieb, hatte nicht so wirklich eigene Einfälle, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden.

Stimmungsvolle Langeweile

Das betrifft einerseits die Figuren, denen nur die üblichen Standardgeschichten mit auf den Weg gegeben wurden. Klar, bei einem Horrorfilm sind die Ansprüche an die Charakterisierung weniger hoch als bei etwa einem Familiendrama. Ganz so langweilig hätte das dann aber doch nicht sein müssen. Dass dies derart auffällt, liegt aber auch daran, dass der Film allgemein nicht übermäßig spannend ist. Die Szenen, in denen es mal zur Sache geht, sind selten und bieten zudem wenig fürs Auge. Offensichtlich war das Budget recht gering, weswegen man bei Viking Wolf nicht viel zeigen durfte. Und das, was zu sehen ist, sieht doch eher billig aus. Großen Eindruck hinterlässt man beim Publikum auf diese Weise nicht, dafür ist die Konkurrenz einfach zu groß.

Schlecht ist der Film damit nicht. So ist das nördliche Setting stimmungsvoll, abgelegene Orte in einem Wald gehen schließlich immer. Außerdem ist es grundsätzlich sympathisch, sich mal wieder an einem reinen Werwolf-Horrorfilm zu versuchen. So hat es in den letzten Jahren zwar eine Reihe von Komödien zu dem Thema gegeben, etwa The Wolf of Snow Hollow oder Werewolves Within. Ernste Genrevertreter sind jedoch eine Seltenheit geworden. Wer also mal wieder Lust hat auf traditionellen Horror rund um die klassischen Biester hat, kann es allein schon aufgrund mangelnder Alternativen mal mit Viking Wolf versuchen. Das erhoffte nordische Highlight ist aber nicht daraus geworden.

Credits

OT: „Vikingulven“
Land: Norwegen
Jahr: 2022
Regie: Stig Svendsen
Drehbuch: Stig Svendsen, Espen Aukan
Musik: Bjørnar Johnsen, Kjetil Schander Luhr
Kamera: Trond Tønder
Besetzung: Elli Rhiannon Müller Osborne, Liv Mjönes, Arthur Hakalahti, Mia Fosshaug Laubacher, Vidar Magnussen, Sjur Vatne Brean, Øyvind Brandtzæg

Bilder

Trailer

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Viking Wolf
fazit
„Viking Wolf“ beginnt vielversprechend, wenn wilde Wikinger auf einen wilden Wolf treffen. Der Film selbst hat mit dem historischen Setting aber nichts zu tun. Da insgesamt die Spannung überschaubar ist und auch die Figuren recht langweilig geworden sind, bleibt ein recht durchschnittlicher Horrorfilm – trotz der stimmungsvollen Waldaufnahmen.
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