Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden
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Waterboy – Der mit dem Wasserschaden

Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden
„Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden“ // Deutschland-Start: 15. April 1999 (Kino) // 14. August 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bobby Boucher (Adam Sandler) hat seinen Vater nie kennengelernt, da sich dieser als Mitglied des Friedenscorps in der Sahara verirrt hatte und aufgrund von Dehydration aus dem Leben schied. Daher hat es sich der 31-Jährige zur Aufgabe gemacht, die Menschen um ihn herum mit Wasser zu versorgen. Diese Mission erfüllt er als Wasserträger eines College-Football-Teams. Statt Dank erntet er jedoch nur Spott und Häme von den Spielern. Irgendwann wird das dem Coach zu dumm – und er feuert Bobby, da sich die Jungs aufs Training konzentrieren sollen. Bobby lässt sich davon jedoch nicht beirren und er bemüht sich um einen neuen Job, den er schon bald an einer nahegelegenen State University beim schlechtesten Team der Liga findet. Coach Klein (Henry Winkler) ermutigt den Neuling – dem es hier nicht anders als bei der vorherigen Mannschaft ergeht – dazu, sich nicht alles gefallen zu lassen, was schlussendlich darin mündet, dass dieser den Quarterback mit einem Tackling zu Boden befördert. Klein erkennt, dass in dem simplen Gemüt ein großes Footballtalent schlummert. Um für das Team spielen zu können, muss Bobby sich fürs College einschreiben. Davon darf seine Mutter (Kathy Bates) allerdings nichts wissen. Sie hält nichts von den Gefahren und Missinformationen in der Welt, hätte ihren Jungen lieber ganz für sich alleine …

Schauspielkunst aus dem Mülleimer

1998 war ein produktives Jahr für Regisseur Frank Coraci und Adam Sandler. Im Februar erschien Eine Hochzeit zum Verlieben, im November dann Waterboy – Der mit dem Wasserschaden. Dabei hätte letzterer beinahe an Qualität eingebüßt: Nachdem Kathy Bates das Skript zugeschickt bekam, las sie die ersten zwölf Seiten und warf es dann in den Papierkorb. Sie konnte mit dem Stoff einfach nichts anfangen und hielt ihn für Müll. Hätte ihre Nichte das Skript nicht aus dem Papierkorb gefischt und wäre sie nicht ein massiver Adam-Sandler-Fan und hätte sie es nicht geschafft, Bates zur Teilnahme zu bewegen, wäre uns ein schönes Stück Schauspielkunst entgangen.

Solche Anekdoten sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen und wir werden nie wissen, ob das alles wirklich stimmt, aber es ist doch eine nette Geschichte. Wie später in Bad Santa 2 glänzt sie als Mutter mit einer schwierigen Beziehung zu ihrem Sohn und ist klar das Beste am Film. Die Dynamik zwischen überfürsorglicher Mutter und dem dadurch weltfremden Sohn, der mehr und mehr mit der Realität in Berührung kommt, führt in Waterboy zu einigen Lachern – angesichts der Tatsache, dass es sich um einen Adam-Sandler-Film aus dieser Zeit handelt, muss noch herausgestellt werden, dass es dabei nie geschmacklos zugeht. Natürlich handelt es sich bei dem Film um eine Komödie, aber im Kern versteckt sich hier eigentlich ein solides Sportdrama.

Erfolgreiche Sportkomödie

Bates mag ihre Nichte ursprünglich vielleicht verflucht haben, der spätere Blick aufs Konto vermochte die Schauspielerin jedoch wohl wieder zu besänftigen. Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden ist schließlich bis heute die einkommensstärkste Sportkomödie in den USA. Über 161 Millionen Dollar ließen die Zuschauer an den Kinokassen dafür liegen. Adam Sandler und Football scheinen eine gute Kombination zu sein – Spiel ohne Regeln aus dem Jahre 2005 befindet sich in dieser Bestenliste schließlich immerhin auf Platz zwei. Bezogen auf die weltweiten Einspielergebnisse liegt in diesem Subgenre zwar Space Jam weit vorne, aber auch da können sich die erwähnten Werke Sandlers immer noch gut behaupten.

Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden sah sich einiger Kritik ausgesetzt, in Deutschland kam aber noch einmal mehr in dieser Hinsicht dazu: Sandler wurde von Matthias Knop synchronisiert, der sich dafür dem Sprachduktus und der stimmlichen Eigenheiten seiner Kunstfigur Supa Richie bediente, welche für diese sicher funktionieren mag, als Kinosynchronisation aber eine Unverschämtheit ist. Im Original weist Sandlers Figur (der lose auf einem seiner Charaktere aus Saturday Night Life basiert) zwar einen etwas gewöhnungsbedürftigen Akzent auf, da passt es aber deutlich besser.

Mit jenen aus Spiel ohne Regeln können die Footballszenen in Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden zwar nicht mithalten, aber sie sind dennoch ziemlich solide. Körperlich geht es hier dafür teilweise sogar härter zur Sache, wenn auch oft slapstickartiger, was sich gut in das Gesamtkonzept des Films einfügt. Rob Schneider ist nicht so lange im Film, wie das so manch einer in Erinnerung haben dürfte, wurde seine Catchphrase damals doch überall bis zum Erbrechen zitiert. Auch der Wrestler Paul Wight (The Big Show Show) absolviert lediglich eine Cameo, die allerdings tatsächlich Auswirkungen auf Bobby und dessen Entwicklung als Linebacker hat.

Credits

OT: „The Waterboy“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Frank Coraci
Drehbuch: Tim Herlihy, Adam Sandler
Musik: Alan Pasqua
Kamera: Steven Bernstein
Besetzung: Adam Sandler, Kathy Bates, Henry Winkler, Fairuza Balk, Herry Reed, Lawrence Gilliard Jr., Blake Clark, Peter Dante, Jonathan Loughran, Al Whiting, Rob Schneider, Paul Wight

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 1999 Schlechtester Hauptdarsteller Adam Sandler Nominiert

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Waterboy – Der mit dem Wasserschaden
fazit
„Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden“ glänzt mit einer starken Kathy Bates und ist sonst im Großen und Ganzen recht in Ordnung. In der deutschen Synchronisation ist der Film allerdings beinahe ungenießbar, weshalb sich die Wertung auf die Originalfassung bezieht.
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