We Have a Ghost Netflix
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We Have a Ghost

We Have a Ghost Netflix
„We Have a Ghost“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte Frank (Anthony Mackie) auf einen Neustart gehofft, als er mit seiner Frau Melanie (Erica Ash) und den beiden Söhnen Fulton (Niles Finch) and Kevin (Jahi Winston) in das neue Haus gezogen ist. Doch so richtig will das nicht klappen, nach wie vor kriselt es kräftig bei den vieren. Richtig turbulent wird es jedoch, als Kevin feststellt, dass sie nicht allein in dem Haus leben. Denn da ist auch noch Ernest (David Harbour), ein stummer Geist, der auf dem Dachboden einsam vor sich hinspukt. Was er dort tut und warum er nicht fortkann, weiß dieser selbst nicht so genau, da er sein Gedächtnis verloren hat. Für Kevin ist klar, dass er dem Fremden irgendwie helfen muss. Sein Vater Frank verfolgt jedoch einen anderen Ansatz, lässt sich mit so einem Phänomen doch richtig viel Geld verdienen …

Geistreiche Komik

Wenn in Filmen Geister auftauchen, soll es in den meisten Fällen gruselig werden. Schließlich ist die Vorstellung schon etwas unheimlich, dass die Toten nicht verschwinden, sondern irgendwie noch unter den Lebenden wandeln. Aber es gibt auch eine lange Tradition von Filmen, die in dem Übernatürlich das Komische entdecken. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich Ghostbusters – Die Geisterjäger, das bis heute für nostalgisch glänzende Augen sorgen kann. Aber auch Beetlejuice und Extra Ordinary gelang es, die Balance aus den unheimlichen und humorvollen Elementen zu halten. Dass das geht, wurde also schon mehrfach bewiesen. Ein Selbstläufer ist das aber nicht, wie der neue Netflix-Film We Have a Ghost zeigt, der zwar ganz viel versucht, dem dabei aber nicht wirklich viel gelingt.

Dabei durfte man im Vorfeld schon höhere Erwartungen haben, handelt es sich doch um das neueste Werk von Christopher Landon. Denn der hatte zuvor in Happy Deathday und Freaky bewiesen, dass er den Mix aus Horror und Komödie beherrscht. Da durfte man auf We Have a Ghost gespannt sein, umso mehr, da es auch bei dem Film an manchen Stellen hieß, es handele sich um eine Horrorkomödie. Tatsächlich ist da aber so ziemlich keine Szene, die wirklich das Label Horror verdienen würde. Vielmehr richtet sich der Film offensichtlich an eine jüngere Zielgruppe. Das liegt auch an dem Geist selbst. Zwar ist David Harbour durchaus in der Lage, eine unheimliche Präsenz aufzubauen. Sein Ernest ist dafür aber nicht gemacht, der steht verloren in der Gegend herum, weswegen er auch das Mitgefühl von Kevin weckt.

Zu viel zusammengeworfen

Anfangs überwiegt dennoch der humorvolle Ton, wenn die Familie eine Reihe komischer Erfahrungen macht. Vor allem die Passagen, wenn Frank aus dem körperlosen Mitbewohner eine Internetsensation macht, ist immer mal wieder amüsant. Doch die machen nur einen vergleichsweise kleinen Teil des Films aus. Anstatt sich auf den Aspekt zu konzentrieren, wandelt sich die Komödie in der Zeit in eine Art Mystery-Film, wenn Kevin und Nachbarin Joy (Isabella Russo) herauszufinden versuchen, was die Hintergrundgeschichte von Ernest ist. Da trifft dann Fantasy auf Komödie und Krimi. Und als wäre das nicht schon genug, fügt We Have a Ghost noch ganz viel Drama hinzu. Von Anfang an sind Elemente davon drin, wenn das schwierige Verhältnis von Frank und Kevin thematisiert wird. Aber auch bei Ernest darf es irgendwann traurig werden.

Grundsätzlich ist es zwar legitim, mehrere Genres miteinander zu mischen, solange das Ergebnis stimmt und die einzelnen Bestandteile ineinandergreifen. Leider ist das hier nicht der Fall, da wird irgendwie alles zusammengeworfen, ohne dass daraus ein homogenes Ganzes würde. Besonders irritierend ist, wie kitschig es zum Ende hin wird, was ein ziemlicher Fremdkörper ist. Der Film wird durch das ständige hin und her auch zu lang, mehr als zwei Stunden hätte es nicht gebraucht – zumal die Vorlage eigentlich eine Kurzgeschichte war, die unnötig aufgebläht wurde. Schlecht ist der Film deswegen nicht. Da sind schon eine Reihe netter Momente dabei. Wer sich aber für den Freitagabend auf gute Unterhaltung gefreut hat, wird bei We Have a Ghost nur mittelmäßig bedient.

Credits

OT: „We Have a Ghost“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Christopher Landon
Drehbuch: Christopher Landon
Vorlage: Geoff Manaugh
Musik: Bear McCreary
Kamera: Marc Spicer
Besetzung: Jahi Di’Allo Winston, David Harbour, Anthony Mackie, Erica Ash, Niles Fitch, Isabella Russo, Tig Notaro, Tom Bower

Bilder

Trailer

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We Have a Ghost
fazit
Wenn eine Familie in ihrem neuen Haus einen einsamen, stummen Geist vorfindet, hätte das in alle möglichen Richtungen gehen können. „We Have a Ghost“ verzichtet dabei auf Horror, sondern legt einen Mix aus Fantasykomödie, Krimi und kitschigem Familiendrama vor. Dann und wann sind nette Szenen dabei. Insgesamt ist der Film aber nur Stückwerk – und viel zu lang.
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