Bienenschwarm Swarm Amazon Prime Video Streamen Online
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Bienenschwarm – Staffel 1

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„Bienenschwarm – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 17. März 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

So richtig toll läuft es im Leben von Dre (Dominique Fishback) nicht gerade. Geld hat sie keins, einen Freund ebenso wenig, auch das Verhältnis zu ihrer Schwester Marissa (Chloe Bailey), mit der sie zusammen wohnt, war schon einmal besser. Aber da ist ja noch die Sängerin Ni’Jah (Nirine S. Brown), die Dre abgöttisch verehrt. Wann immer sie deren Musik hört, findet sie wieder einen Sinn in ihrem Leben. Sie ist auch stolzer Teil des Schwarms, wie die Fans der Künstlerin sich selbst bezeichnen. Was sie gar nicht abhaben kann, ist wenn jemand ihre Königin beleidigt. Schließlich hatte sie einst geschworen, Ni’Jah gegen alle zu verteidigen, die sie angreifen. Und zu diesem Zweck ist Dre alles recht, als Fan geht sie sogar über Leichen – wortwörtlich …

Eine fanatische Killerbiene

Geschichten über Serienmörder erfreuen sich auf den Streamingdiensten großer Beliebtheit. Vorreiter ist natürlich Netflix mit seinen unzähligen True-Crime-Produktionen, die nahezu wöchentlich erscheinen. Aber auch die Konkurrenz beteiligt sich gern an der Jagd auf blutdürstende Zuschauer und Zuschauerinnen. So erzählt Boston Strangler auf Disney+ von dem berüchtigten gleichnamigen Frauenmörder. Apple TV+ schickte letztes Jahr In With The Devil ins Rennen, bei dem ein Verbrecher die Nähe eines psychopathischen Mädchenkillers suchte. Da ist es doch höchste Zeit, dass auch mal eine weibliche Figur dem mörderischen Trieb nachgeht. Doch es ist nicht allein das andere Geschlecht, welches das auf Amazon Prime Video verfügbare Bienenschwarm zu einer Besonderheit innerhalb der unzähligen Mordsgeschichten macht.

So basiert die Serie nicht auf einer wahren Geschichte. Zumindest nicht direkt. Eine eindeutige Inspiration gibt es aber schon: Ni’Jah ist eindeutig nach Beyoncé modelliert. Auch der Bienenschwarm hat die Fans der Sängerin zum Vorbild. So werden diese Bey Hive genannt, eine Kombination aus Beyoncé und Bee Hive, zu Deutsch Bienenstock. In der Serie werden aus diesen Fans jedoch Besessene, die daran erinnern, dass Fan und fanatisch dieselbe Wortquelle haben. Wenn sich Dre völlig in ihrer Vergötterung der Künstlerin verliert, erinnert das dann auch an solche Thriller wie The Fan und The Fanatic, bei denen ebenfalls eine Bewunderung ungesunde Formen angenommen hat. Hier geht es aber noch einen Schritt weiter: Wer auch immer etwas gegen Ni’Jah sagt, macht sich der Gotteslästerung schuldig und muss dafür mit dem Tod bestraft werden.

Zwischen Humor, Tragik und Horror

Dass das völlig übertrieben ist, ist klar. Zumindest eine Zeit lang basiert der Humor der Serie dann auch auf der Absurdität, dass ein Fan Leute umbringt, die ihr Idol beleidigen. Das weckt bewusst Assoziationen an religiöse Terroristen, gerade auch an die Morde in Folge der Mohammed-Karikaturen, nur eben satirisch überhöht. Doch Donald Glover und Janine Nabers, die gemeinsam die Idee für die Serie entwickelt haben, beschränken sich nicht darauf, sich über ihre Protagonistin lustig zu machen. So ist Bienenschwarm auch das Porträt einer einsamen und traurigen Frau, die zwar immer wieder Anschluss findet, doch so sehr in ihren Abhängigkeiten gefangen ist, dass sie diese Chancen nicht wahrnimmt. Das zeigt sich gerade auch in der vierten von sieben Folgen.

Auf diese Weise wechselt die Serie immer mal wieder das Genre, schwankt zwischen Komödie und Drama, nur um zwischendurch Horrorszenen einzubauen. Konstant ist hingegen die Darstellung durch Dominique Fishback (Project Power). Nicht nur dass sie die einzige ist, die tatsächlich die ganze Geschichte lang mit dabei ist, während viele andere nicht ganz freiwillig aus der Sendung und dem Leben scheiden. Sie überzeugt auch durchgängig, wenn um sie herum alles im Chaos versinkt. An manchen Stellen würde man sich zwar gern ein bisschen mehr wünschen. Die sieben rund 30 Minuten langen Folgen lassen nicht so wahnsinnig viel Tiefgang zu bzw. versuchen nicht einmal, sehr weit in die Psyche vorzudringen. Aber sie sind dafür kurz genug, damit man hier einmal reinschauen kann. Denn auch wenn es genügend Vergleichsmöglichkeiten gibt, zu anderen Filmen und Serien sowie der Welt da draußen: Bienenschwarm ist so eigenwillig, dass zumindest Fans des Schrägen eine Chance geben sollten. Man muss dafür ja nicht gleich jemanden umbringen.

Credits

OT: „Swarm“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Donald Glover, Adamma Ebo, Ibra Ake, Adamma Ebo
Drehbuch: Janine Nabers, Jamal Olori, Kara Brown, Ibra Ake, Stephen Glover, Malia Ann, Joseph Adcock
Idee: Donald Glover, Janine Nabers
Musik: Michael Uzowuru
Kamera: Drew Daniels, Gabriel Patay
Besetzung: Dominique Fishback

Bilder

Trailer

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Bienenschwarm – Staffel 1
fazit
„Bienenschwarm“ folgt einer Frau, die eine Sängerin so sehr vergöttert, dass sie für diese über Leichen geht – wortwörtlich. Das ist oft lustig, teilweise verstörend. Dabei macht sich die Serie einerseits über diese Exzesse lustig, zeigt die Protagonistin aber auch als tragische Gestalt, der sonst im Leben nichts mehr geblieben ist.
Leserwertung45 Bewertungen
5.3
7
von 10