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© SWR/Daniel Schmid

Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote

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„Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote“ // Deutschland-Start: 30. März 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Ein tragischer Unfall erschüttert die Menschen von Hepperlingen. Zwei junge Männer, die auf dem Weg zu einem Junggesellenabschied waren, sind ums Leben gekommen, als ihr Auto in den Fluss stürzt. Von Mario Godelmann (Jakob Geßner), dem Besitzer des Autos, fehlt dabei jede Spur. Die Befürchtungen sind groß bei seiner Frau Conny (Ricarda Seifried), dass er ebenfalls bei dem Unfall gestorben ist. Bestatterin Lisa Taubenbaum (Anna Fischer), die sich um die beiden Leichen kümmern soll, zweifelt aber irgendwie an der Geschichte. Da muss noch deutlich mehr dahinterstecken. Und so ermittelt sie wieder auf eigene Faust und sucht selbst nach der Antwort, was der zuständige Kommissar Thomas Zellinger (Christoph Letkowski) nicht gern sieht …

Private Schnüffelei in der Provinz

Am Donnerstagabend wird im Ersten bevorzugt gemordet und ermittelt, der Tag ist fest in der Hand der Krimifraktion. Nachdem es die letzten beiden Wochen nach Polen ging, um in Der Masuren-Krimi: Marzanna, Göttin des Todes und Der Masuren-Krimi: Freund oder Feind auf Mörderjagd zu gehen, steht nun ein neuer Teil von Die Bestatterin auf dem Programm und nimmt uns wieder mit in die schwäbische Provinu. So richtig produktiv ist die ARD-Reihe bislang ja nicht. Nach dem Debüt 2019 mit Der Tod zahlt alle Schulden dauerte es anderthalb Jahre, bis Die unbekannte Tote ausgestrahlt wurde. Noch einmal mehr als zwei Jahre später steht mit Zweieinhalb Tote der dritte Teil an. So richtig eilig hat man es mit der Reihe also offensichtlich nicht.

Das ist insofern schade, weil die Filme durchaus Charme haben. Prinzipiell wird auf die übliche Donnerstagabend-Mischung gesetzt, wenn idyllische Landschaften auf brutale Morde treffen. Besonders ist hier aber, dass man mit ein bisschen mehr Humor an die Sache geht als die tendenziell ernsten Kollegen und Kolleginnen. Das beginnt schon mit der Hauptfigur: Wie der Titel Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote verrät, ist es hier mal nicht die Polizei, die das Rätsel löst, sondern eine Privatperson, die ihre Arbeit etwas zweckentfremdet. Sie hat zudem die Neigung, sich mit den Toten austauschen zu wollen. Das führt immer mal wieder zu amüsanten Szenen. Auch die Auseinandersetzungen mit dem Polizisten funktionieren, wenngleich die Konflikte zwischen einer privat ermittelnden Person und einer offiziell zuständigen nicht wirklich neu sind. Nicht wenige werden da an die Klassiker um Miss Marple denken.

Als Krimi wenig befriedigend

Das ist alles ganz nett, ebenso der Familien-Aspekt, der immer wieder hineinspielt. Schließlich sind bei den Taubenbaums alle mit Bestattungen beschäftigt. Zwar war Die unbekannte Tote in der Hinsicht noch etwas konsequenter, während sich Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote mehr mit der Vorgeschichte von Lisa und Mario befasst. Für sich genommen funktioniert das aber. Das Ensemble ist gut drauf. Was weniger ausgeprägt, ist der provinzielle Aspekt. Zwar wird an einer Stelle gesagt, dass sich gerade alles verändert und Familienbetriebe aussterben. Näher darauf eingegangen wird aber nicht, zumal das auch kein Problem ist, das exklusiv in ländlichen Gegenden existiert. Der gesellschaftliche Aspekt, der sich an der Stelle anbieten würde, wird kaum genutzt.

Leider schwächelt auch der Krimipart. Irgendwie sind die Figuren alle vielmehr miteinander beschäftigt als mit dem Fall. Dieser ist über weite Strecken auch recht simpel, erst spät überschlagen sich die Ereignisse. Die Auflösung kommt dabei ziemlich aus dem Nichts, was für Leute, die gern selbst rätseln möchten, nicht wirklich befriedigend ist. Klar soll das Ende irgendwie überraschend sein. Man sollte es aber auch ein bisschen längerfristig vorbereiten, anstatt dann einfach nur einen Joker zu ziehen. Wen das nicht stört und eine Vorliebe für heitere Provinzkrimis hat, kann es schon mit Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote versuchen. Ein Genrehighlight erwartet einen hier aber nicht.

Credits

OT: „Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Fabian Möhrke
Drehbuch: Matthias Kiefersauer, Alexander Liegl
Musik: Alex Komlew
Kamera: Johannes Greisle
Besetzung: Anna Fischer, Artus Maria Matthiessen, Frederik Bott, Christoph Letkowski, Ricarda Seifried, Jakob Geßner, Ulrike Willenbacher, Joachim Raaf, Celina Rongen

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Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote
fazit
„Die Bestatterin: Zweieinhalb Tote“ ist ein weiterer netter Teil der Krimireihe um eine Bestatterin, die sich zum Ärger der Polizei in die Ermittlungen einmischt. Dabei lebt der Film aber mehr von den Figuren. Die Geschichte um einen tödlichen Unfall, der Rätsel aufgibt, ist weniger befriedigend.
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