Die Bestechlichen Les Ripoux TV Fernsehen arte Streaming Mediathek DVD
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Die Bestechlichen

Die Bestechlichen Les Ripoux TV Fernsehen arte Streaming Mediathek DVD
„Die Bestechlichen“ // Deutschland-Start: 3. Mai 1985 (Kino) // 7. Dezember 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bei Gesetzen kennt sich René Boirond (Philippe Noiret) aus, sorgt er doch als Polizist dafür, dass diese eingehalten werden. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass auch er sich an diese halten muss. So hat er sich ein schönes kleines System zurechtgelegt, bei dem er bei allen und zu jeder Zeit die Hand aufhält. Das geht so lang gut, bis er bei einem Coup erwischt wird. Doch geistesgegenwärtig verhaftet er seinen eigenen Partner, der ebenfalls für jede Korruption zu haben ist, und ist damit fein raus. Das bedeutet aber auch, dass ihm mit François Lesbuche (Thierry Lhermitte) ein neuer Partner an die Seite gestellt wird. Zu seinem Entsetzen muss René dabei feststellen, dass der Neue tatsächlich gesetzestreu ist und sich auf seine kleinen Gaunereien nicht einlassen will …

Zwei ungleiche Polizisten auf Beutefang

Die 1980er Jahre waren eine Hochphase des Buddy Movies. Mit Beverly Hills Cop (1984) und Lethal Weapon (1987) starteten seinerzeit zwei immens erfolgreiche Reihen, die es auf mehrere Teile brachten und deren Einfluss noch immer zu spüren ist. In beiden Fällen ging es um grundverschiedene Polizisten, die bei Fällen zusammenarbeiten müssen und dabei ihre Differenzen überwinden. Ganz so weltberühmt ist Die Bestechlichen (1984) zwar nicht. Aber auch die französische Variante fand ihre Fans. Allein in Frankreich strömten 5,8 Millionen Menschen in die Kinos. Bei den Césars wurde der Film dreimal ausgezeichnet, darunter als bester Film des Jahres. Mit Die Bestechlichen 2 – Gauner gegen Gauner (1990) und Die Bestechlichen 3 – Rückkehr eines Gauners (2003) kamen später zwei Nachfolger heraus.

Die Konstellation erinnert dabei an die obigen Buddy-Kollegen. Auch hier sind es zwei grundverschiedene Polizisten, die zusammenarbeiten müssen. Der Clou dabei ist, dass nicht der Kampf gegen das Verbrechen die zwei zu einem Team zusammenschweißt. Stattdessen erzählt der Film – der Titel Die Bestechlichen kündigt es bereits an –, wie der alte durch und durch korrupte Hase seinen jungen Kollegen verführt. Der entspricht anfangs noch dem Idealbild des korrekten und geradlinigen Gesetzeshüters. Doch das wird sich mit der Zeit ändern, auch weil er selbst die Vorteile des subjektiven Rechtsempfindens für sich entdeckt. Mehr Geld kann er immer brauchen, gerade auch wenn es darum geht, Natasha (Grace de Capitani) zu beeindrucken. Dass es der völlig skrupellose François war, der sie auf ihn angesetzt hat, ahnt er dabei natürlich nicht.

Zwischen albern und bissig

Das ist als Thema eigentlich sehr ernst. Nicht wenige Krimis und Thriller nehmen das Motiv der korrupten Polizei, um von einsamen Helden im Kampf gegen das System zu zeigen. Claude Zidi nahm das alles aber mit Humor. Schon früh macht er aus dem Stoff eine Burleske. Gerade die ersten Szenen sind für zahlreiche Lacher gut, wenn das Publikum mitansieht, wie der Arbeitsalltag von René aussieht. Wo auch immer er auftaucht, er bedient sich bei allen. Skrupel hat er keine, dafür eine beeindruckende kriminelle Energie und Einfallsreichtum, wie er jede Situation für sich nutzen kann. Das ist verabscheuungswürdig – aber eben auch lustig. Überraschend war die humoristische Auslegung dabei nicht, machte der französische Regisseur und Drehbuchautor zuvor doch durch Komödien wie Der lange Blonde mit den roten Haaren (1974) mit Pierre Richard und Brust oder Keule (1976) mit Louis de Funès von sich reden.

Gemäß diesen vorangegangenen Filmen ist der Humor hier zuweilen recht albern. An anderen Stellen wird es hingegen schön bissig, beispielsweise wenn es darum geht, Verbrechen zu vertuschen. Was der Komödie jedoch etwas fehlt, ist ein roter Faden. So wird zwar François mit der Zeit immer korrupter, wodurch es durchaus eine Entwicklung gibt. Dies wird jedoch in keine wirkliche Geschichte eingebettet. Stattdessen gibt es viele einzelne Episoden aus dem Arbeitsalltag der Polizisten. Wem das reicht, der kann auch Jahrzehnte später mit Die Bestechlichen noch großen Spaß haben. Gerade das Zusammenspiel von Philippe Noiret (Ein verrücktes Huhn, Mörder GmbH) und Thierry Lhermitte (Mord in Saint-Tropez) funktioniert sehr gut. Zum Ende hin nimmt auch die Spannung ein gutes Stück zu, wenn die außergesetzlichen Aktivitäten der beiden richtig fies eskalieren und man nicht sagen kann, worauf das alles hinauslaufen wird.

Credits

OT: „Les Ripoux“
Land: Frankreich
Jahr: 1984
Regie: Claude Zidi
Drehbuch: Claude Zidi
Musik: Francis Lai
Kamera: Jean-Jacques Tarbès
Besetzung: Philippe Noiret, Thierry Lhermitte, Grace de Capitani, Régine, Claude Brosset, Albert Simono, Julien Guiomar

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
César 1985 Bester Film Sieg
Beste Regie Claude Zidi Sieg
Bester Hauptdarsteller Philippe Noiret Nominiert
Bestes Drehbuch Claude Zidi Nominiert
Bester Schnitt Nicole Saunier Sieg

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Die Bestechlichen
fazit
„Die Bestechlichen“ nimmt das in den 80ern so beliebte Prinzip des Buddy Movies, dreht es dabei aber auf den Kopf. So werden hier zwei grundverschiedene Polizisten zusammengeschweißt, indem der korrupte alte Hase den vorbildlichen jungen Kollegen zunehmend korrumpiert. Das schwankt zwischen albern und böse und ist auch Jahrzehnte später ein großer Spaß.
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