Fortress: Stunde der Abrechnung
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Fortress: Stunde der Abrechnung

„Fortress: Stunde der Abrechnung“ // Deutschland-Start: 29. April 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Paul (Jesse Metcalfe) steht das Wasser bis zum Hals. So braucht er dringend Geld, und das schnell: 5 Millionen US-Dollar will er sich leihen. Da er dies allein aber nicht stemmen kann, wendet er sich in seiner Not an seinen Vater Robert (Bruce Willis). Seit Langem schon ist das Verhältnis zu ihm getrübt, sie haben sich auch nicht mehr gesehen, seitdem sich Robert in ein abgelegenes Altersheim zurückgezogen hat, wo er nun lebt. Doch Paul ist bereit, seinen gesamten Stolz hinunterzuschlucken, wenn er nur irgendwie an diesen Kredit kommt. Der Besuch verläuft jedoch ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Nicht nur dass Robert erst gar nicht über die Bitte seines Sohnes nachdenkt. Das Altersheim, das Paul durch seine extremen Sicherheitsmaßnahmen irritiert, wird bald von Söldnern angegriffen, die im Auftrag des Gangsters Balzary (Chad Michael Murray) handeln …

Ein B-Movie-Actionthriller unter vielen

Es ist etwas müßig, sich über die letzten Filme von Bruce Willis noch irgendwie aufregen zu wollen. Nicht nur dass das Bekanntwerden seiner Krankheit viele hat nachträglich noch Milde walten lassen. Wer will schon bei einem Demenzkranken nachtreten? Außerdem sind die billig heruntergedrehten B-Movie-Actionthriller so austauschbar, dass man schon gar nicht mehr sagen kann, welchen davon man gerade gesehen hat. Beeindruckend ist jedoch, wie viele dieser Werke noch herauskamen vor seiner Zwangsrente. Es reichte sogar noch für ein paar Fortsetzungen. Neben der Trilogie um den abgehalfterten Polizisten Detective Knight drehte er zwei Filme zu Fortress. Den Auftakt machte Stunde der Abrechnung, wenige Monate später folgte Sniper’s Eye.

Dass gleich zwei Teile in Folge gedreht wurden, lässt eigentlich vermutlich, dass man bei den Filmen richtig viel zu erzählen hatte. Stimmt aber nicht. Der ungewöhnlichste Einfall ist noch der, dass ein vermeintlich harmloses Altersheim in Wirklichkeit ein Safe House für ehemalige Agenten ist, die sich vor der Außenwelt verstecken müssen. Ein bisschen zumindest. So ganz plausibel ist das in der konkreten Umsetzung nicht. Vor allem lässt einen Fortress: Stunde der Abrechnung an der Kompetenz der jeweiligen Organisationen zweifeln. So eindrucksvoll die Schutzmaßnahmen anfangs noch wirken mögen, gerade auf den nichtsahnenden Paul, so wenig wirksam sind sie, als dann mal tatsächlich Gefahr droht. Das wirkt alles schon recht dilettantisch hier.

Auf der Suche nach der Spannung

Wobei das durchaus auch mit dem Dilettantismus des Films selbst zusammenhängen könnte. Obwohl ein solches Home-Invasion-Szenario eigentlich immer recht packend ist, gelingt es Regisseur James Cullen Bressack (Killing Field, Hot Seat) einfach nicht, aus dem Ganzen auch wirklich Spannung zu erzeugen. Ganz besonders übel sind die Szenen, in denen so getan wird, als wäre Bruce Willis noch der Actionstar aus früheren Jahren. So stapft er immer wieder mit einer Waffe in der Hand durch die Gegend und wirkt dabei völlig verloren. Den knallharten Ex-CIA-Agenten, der aus dem lockeren Handgelenk einen Headshot nach dem anderen meistert, nimmt man ihm nicht ab. Wobei auch die anderen Szenen mit ihm in Fortress: Stunde der Abrechnung eine Katastrophe sind. Wenn sich Robert beispielsweise mit seinem Sohn unterhält, ist das so leblos und mechanisch, als geschähe das alles unter Drogen.

Der Rest des Ensembles ist hingegen gut aufgelegt. Ob nun Jesse Metcalfe als überforderter Sohn, Chad Michael Murray in der Rolle des Karikatur-Bösen oder Shannen Doherty, die hier eine verantwortliche Generalin spielt, sie gehen schon alle ziemlich in ihren Figuren auf. Sie scheinen sogar dabei Spaß gehabt zu haben. Das allein reicht aber nicht aus, um die ganzen anderen Mängel auszugleichen. Es reicht bei Fortress: Stunde der Abrechnung ja nicht einmal für Durchschnitt, wenn sich der Film nicht ganz entscheiden kann, ob er eher in eine ernste oder doch eine humorvolle Richtung gehen soll. Am Ende ist das in beide Richtungen zu wenig: Das tut zwar nicht weh, ist aber völlig überflüssig.

Credits

OT: „Fortress“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: James Cullen Bressack
Drehbuch: Alan Horsnail
Musik: Tim Jones
Kamera: Bryan Koss
Besetzung: Jesse Metcalfe, Bruce Willis, Chad Michael Murray, Kelly Greyson, Shannen Doherty, Ser’Darius Blain, Michael Sirow

Bilder

Trailer

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Fortress: Stunde der Abrechnung
fazit
Das Szenario ist mal etwas anderes: Ein vermeintliches Altersheim ist in Wahrheit ein Safe House für untergetauchte Agenten. Viel draus gemacht wird aber nicht: „Fortress: Stunde der Abrechnung“ ist weder spannend noch lustig, sondern wie so viele B-Movie-Actionthriller mit Bruce Willis letztendlich Zeitverschwendung.
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