Im Namen Gottes Heiliger Verrat Netflix
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Im Namen Gottes: Heiliger Verrat

Im Namen Gottes Heiliger Verrat Netflix
„Im Namen Gottes: Heiliger Verrat“ // Deutschland-Start: 3. März 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Zuletzt teilte Netflix mit seinem Publikum wieder eine Reihe von True Crime Dokus, die einen an der Menschheit zweifeln, wenn nicht gar verzweifeln lassen. In Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten erfahren wir von einer US-amerikanischen Vorzeigefamilie, die einige Leichen im Keller hat – und an anderen Orten. Der Fall Fourniret: Im Kopf von Monique Olivier wiederum befasst sich mit einem französischen Serienmörder, der eine Reihe von Mädchen und Frauen getötet, zum Teil auch vergewaltigt hat. Nächste Station unserer Weltreise des Schreckens ist Südkorea, wo der Streamingdienst gleich mehrere menschliche Monster gefunden und in Im Namen Gottes: Heiliger Verrat zusammengefasst hat.

Vier Beispiele religiösen Missbrauchs

Genauer erzählt die Serie in acht Folgen von diversen Leuten, die unter dem Deckmantel der Religion die größten Abscheulichkeiten begehen. Vier voneinander unabhängige Beispiele sind es, in denen Männer und Frauen den Glauben von Leuten ausgenutzt haben, um ihnen alles Mögliche anzutun. Sexuelle Gewalt spielt in Im Namen Gottes: Heiliger Verrat eine große Rolle. Immer wieder wurde zu Sex gezwungen und dabei auf einen göttlichen Willen verwiesen. Wer sich diesem widersetze, müsse schlimme Strafen über sich ergehen lassen, sei es hier oder im Leben danach. Auf perfide Weise wird dabei manipuliert, werden Ängste geschürt oder anderweitig für Abhängigkeiten gesorgt, aus denen man sich nicht so ohne Weiteres befreien kann.

Nicht wenige werden an diesen Stellen denken: Warum sollte man sich auf so etwas einlassen? Warum haben sie nicht einfach diese Sekten verlassen, bei denen es so eindeutig war, dass sie nur Leid bringen? Eine Antwort kommt zum Teil von den Betroffenen selbst, die hier in Interviews von ihren Erfahrungen berichten. An diesen Stellen wird es auch heikel. True Crime Dokus haben oft etwas Voyeuristisches, wenn Gewalt und Leid realer Menschen anderer mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Bei Im Namen Gottes: Heiliger Verrat wird es besonders schlimm, wenn das Ganze mit manipulativer höchstdramatischer Musik unterlegt wird. Wenn hier eine junge Frau in Tränen ausbricht, wird das Ganze noch weiter aufgebauscht, anstatt einfach nur der Geschichte als solchen zu vertrauen.

(Zu) viel Stoff auf einmal

Dabei hat es diese in sich, so wie man während der acht Folgen immer mal wieder kaum seinen Ohren trauen mag. Das macht auch die Serie selbst zu einer Zumutung: Insgesamt sind das hier mehr als sechs Stunden, in denen zum Teil minutiös festgehalten wird, was da alles verbrochen wurde. Während andere True Crime Serien einen hohen Binge-Faktor haben, weil man wissen möchte, wie das Ganze ausgeht, da wird man in Im Namen Gottes: Heiliger Verrat mit der Zeit ziemlich erschlagen. Unter dem Ballast der Schicksale verschwimmen zudem die einzelnen Sekten Es ist daher ratsamer, sich die Serie aufzuteilen. Die einzelnen Beispiele sind ohnehin voneinander unabhängig und anhand der Folgentitel voneinander zu unterscheiden, weshalb man zumindest theoretisch auch die Reihenfolge beim Anschauen ändern kann.

Ob die Serie nun sehenswert ist oder nicht, darüber kann man sich streiten. Zwar wird hier ganz viel mit dem Publikum geteilt, aber vieles läuft dann doch nach einem ähnlichen Prinzip ab. Wer gerne von solchen Dokus schockiert werden möchte, findet hier jedoch reichlich Stoff. Als Beispiel für Gehirnwäsche ist das ebenfalls interessant sowie als Einblick in eine ferne Kultur. Dabei bleibt jedoch etwas offen, inwiefern diese Sekten auch außerhalb von Südkorea hätten Erfolg haben können. Da fehlt der Blick über den Tellerrand. Mit seinem Fokus auf religiös verpackte Verbrechen hebt sich Im Namen Gottes: Heiliger Verrat aber zumindest von den vielen anderen True Crime Geschichten ab, die Netflix dauernd veröffentlicht.

Credits

OT: „In the Name of God: A Holy Betrayal“
Land: Südkorea
Jahr: 2023

Trailer

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Im Namen Gottes: Heiliger Verrat
fazit
„Im Namen Gottes: Heiliger Verrat“ erzählt anhand von vier Beispielen, wie in Südkorea Sekten und Kultgemeinschaften den Menschen die scheußlichsten Dinge antun. Das ist zeitweise voyeuristisch und manipulativ, ist über acht Folgen verteilt auch sehr viel. Interessant ist die Serie aber als Demonstration, wie sich Menschen erschreckend leicht unterdrücken und misshandeln lassen.
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