Luden – Könige der Reeperbahn Amazon Prime Video Streaming online
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Luden – Könige der Reeperbahn

Luden – Könige der Reeperbahn Amazon Prime Video Streaming online
„Luden – Könige der Reeperbahn“ // Deutschland-Start: 3. März 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Hamburg in den späten 1970ern: Die Reeperbahn entwickelt sich zu einer Partymeile, auf der alles möglich ist und Träume wahr werden. Darauf hofft zumindest Klaus Barkowsky (Aaron Hilmer), der von dem lukrativen Geschäft träumt. So beginnt er als Zuhälter der erfahrenen Prostituierten Jutta (Jeanette Hain). Doch er will mehr, gemeinsam mit anderen möchte er ein richtig großes Bordell aufbauen. Damit ist er erfolgreich. Zu erfolgreich: Seine Nutella-Bande gerät immer wieder mit der GMBH aneinander, die bislang in diesem Bereich das Sagen hat und sich von den Neulingen nicht das Geschäft vermiesen lassen möchte. Und das ist nur eine der vielen Herausforderungen, denen sich Klaus und die anderen stellen müssen. So kommt es auch innerhalb der Bande immer wieder zu Streitereien. Hinzu kommen äußere Faktoren, welche bald die ganze Gesellschaft beschäftigen …

Kampf der Zuhälter

Im Vergleich zu den anderen großen Streamingdiensten hält man sich bei Amazon Prime Video doch ziemlich zurück, was Eigenproduktionen angeht. Umso bemerkenswerter ist, dass sich unter diesen immer mal wieder auch deutsche Titel befinden. So gab es Ende letzten Jahres mit Sachertorte und Friedliche Weihnachten zwei komödiantisch ausgerichtete Beiträge. Im Januar folgte die groteske True-Crime-Serie German Crime Story: Gefesselt. Auch bei Luden – Könige der Reeperbahn liegt eine wahre Geschichte zugrunde. Genauer widmet man sich hier Klaus Barkowsky, auch als der schöne Klaus bekannt. Der kam in den 1980ern durch die Zuhälterei zu Ruhm und Geld. Eine schillernde Persönlichkeit, die sich mit allen anlegte, später durch Alkoholprobleme, künstlerische Ambitionen und einen Hitlergruß in den Schlagzeilen stand.

Um eine reine Biografie seines Lebens handelt es sich bei der Serie jedoch nicht. Zwar bekommen wir immer mal wieder Einblicke, in einem Großteil der Szenen ist er auch zu sehen. Doch Luden – Könige der Reeperbahn nutzt ihn eher, um mehr über die damalige Zeit zu erzählen. Tatsächlich wird die Geschichte der Zuhälterei zwischendurch immer wieder zu einem Zeitporträt. So wie Die Newsreader den Alltag in einer Nachrichtenredaktion als Grundlage nutzte, um die 1980er zu spiegeln, wird hier die Prostitution zu einem solchen Spiegel. Beispielsweise spielt die AIDS-Welle eine große Rolle. Auch die Verschiebung hin zum Drogengeschäft hat einiges über die damalige Zeit zu sagen. Die allgemeinen Entwicklungen gingen auch an dieser Branche nicht spurlos vorüber.

Nicht mehr als nett

Wobei Luden – Könige der Reeperbahn primär natürlich schon von einer Art Parallelwelt erzählt, die losgelöst von einer äußeren Realität zu agieren scheint. Das ist manchmal ganz unterhaltsam, auch weil man sich hier der eigenen Kuriosität bewusst war. Es führt aber auch dazu, dass man die Serie nicht unbedingt ernstnimmt. Das gilt dann besonders für die Stellen, als es auf einmal brutal zugehen soll, was irgendwie nicht so richtig passt. Hinzu kommt, dass Aaron Hilmer (Das schönste Mädchen der Welt) mit langen blonden Haaren eher als weltfremder Slacker mit schlichtem Gemüt durchgeht, weniger als skrupelloser Macker. Andererseits passt das dann wieder zu der Künstlichkeit der Serie, wenn man hier nie das Gefühl hat, in der wirklichen Welt unterwegs zu sein.

Zwischendurch ist das immer mal wieder ganz nett in der Mischung aus schillernder Selbstvergessenheit und dem Dreck der Straße. Aber eben auch nicht mehr als das. Ein großer Knackpunkt sind die Figuren, die einfach nicht sonderlich interessant sind. Sie schwanken zwischen langweilig und nervig, zeigen auch zu wenig Entwicklung. Obwohl Luden – Könige der Reeperbahn mit sechs Folgen à rund 50 Minuten nicht wahnsinnig lang ist und eigentlich genügend passiert, tritt das doch zu oft auf der Stelle. Das ist schade um das sehr spannende Szenario und Setting, auf das man im Vorfeld neugierig sein durfte. In der Form ist das dann aber doch zu wenig, um in der Flut an Neuerscheinungen bestehen zu können.

Credits

OT: „Luden – Könige der Reeperbahn“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Laura Lackmann, Stefan A. Lukacs
Drehbuch: Niklas Hoffmann, Peter Kocyla, Rafael Parente, Vivien Hoppe
Musik: Julian Scherle
Kamera: Tim Kuhn
Besetzung: Aaron Hilmer, Jeanette Hain, Lena Urzendowsky, Noah Tinwa, Henning Flüsloh, Nicki von Tempelhoff, Lara Feith, Anne Haug, Karsten Antonio Mielke, Stefan Konarske

Bilder

Trailer

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Luden – Könige der Reeperbahn
fazit
„Luden – Könige der Reeperbahn“ hat ein an und für sich spannendes Szenario und Setting, wenn wir hier die Entwicklung des Zuhältergeschäfts in den 70ern und 80ern in Hamburg mitverfolgen. Die Serie selbst ist aber nicht mehr als nett, woran auch die vielen uninteressanten Figuren schuldig sind.
Leserwertung149 Bewertungen
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von 10