Murder Mystery 2

Die Freude ist groß bei Nick (Adam Sandler) und Audrey Spitz (Jennifer Aniston), als sie von ihrem alten Freund, dem Maharadscha (Adeel Akhtar), zu seiner Hochzeit mit Claudette (Mélanie Laurent) eingeladen werden. So soll diese auf einer traumhaften Insel stattfinden, mit richtig viel Aufwand. Und ein bisschen Ablenkung können die beiden ohnehin gut gebrauchen, nachdem das mit der eigenen Detektei irgendwie nicht so recht klappen will. Dabei haben sie bald die Gelegenheit, ihr kriminologisches Talent unter Beweis zu stellen. Nicht nur, dass ein Bodyguard des Maharadschas ermordet wird, er selbst wurde auch noch entführt! Dass sie den Fall aufklären müssen, steht für sie völlig außer Frage. Doch dann taucht auch Super-Detektiv Connor Miller (Mark Strong) auf, ein Idol von Krimi-Fan Audrey, und übernimmt die Ermittlungen …

Nachfolger des Netflix-Hits

Seitdem Adam Sandler seinen Vertrag mit Netflix geschlossen hat, ist sein Name überwiegend mit dem Streamingdienst verbunden. Dann und wann ist da mal etwas Sehenswertes dabei, wie zuletzt etwa der Sportfilm Hustle. Die meisten Filme kann man sich aber getrost sparen, sofern man nicht ein großer Fan des Schauspielers ist. Von denen scheint es noch immer eine ganze Menge zu geben. So brach die Krimikomödie Murder Mystery 2019 eine Reihe von Rekorden. Das wiederum macht eine Fortsetzung fast zwingend, zumal dieses Genre sich grundsätzlich für ein serielles Erzählen anbietet – wie man jede Woche bei den unzähligen TV-Krimi sehen kann. Und so gibt es nahezu vier Jahre später mit Murder Mystery 2 den kurz nach dem Start des ersten Teils doch noch den lang erwarteten Nachfolger.

Den Vorgänger muss man dabei nicht zwangsläufig gesehen haben. Dann und wann nimmt der Film zwar auf diesen Bezug, wenn etwa die beiden Hauptfiguren an die Tode und die Zerstörung erinnert werden, die beim letzten Mal im Laufe ihres Abenteuers so geschehen sind. Verständnisprobleme wird hier dennoch jedoch wohl niemand haben, da weder die Geschichte noch die Figurenkonstellation das voraussetzen. Stattdessen folgt Murder Mystery 2 dem üblichen Schema solcher Werke und behandelt einen in sich geschlossenen Fall. Man muss nicht wissen, was im ersten Teil geschehen ist und wie die zwei zum Maharadscha stehen, um bei dessen Entführung mitgehen zu können. Zumal der Inhalt sowieso äußerst dünn ist, wie schon beim letzten Mal.

Weder spannend noch komisch

So ist der Kriminalfall mal wieder kaum der Rede wert. Klar dürfen sich die Zuschauer und Zuschauerinnen fragen, wer denn hinter der Entführung steckt. Das eine oder andere Motiv findet sich hier schließlich schon, weswegen verschiedene Erklärungen möglich sind. Interessant ist aber keine davon, die Ermittlungen verdienen den Namen nicht. Leider gilt das auch für die Witze. Schon beim Vorgänger gab es viel zu viele Szenen, die einfach nicht so komisch waren, wie es wohl gedacht war. Das ist bei Murder Mystery 2 nicht anders. Wobei man hier das Gefühl hat, dass es nicht einmal mehr versucht wurde. Ging der erste Teil noch irgendwie als Parodie durch und lebte davon, wie sich Privatleute an etwas versuchen, wovon sie keine Ahnung haben, fehlt hier ein vergleichbarer Aufhänger.

Offensichtlich war man sich dessen bewusst. So ist der zweite Teil noch einmal ein ganzes Stück kürzer als der erste. Dass diese Laufzeit überhaupt erreicht werden konnte, liegt an den längeren Actionszenen. Zum Teil können die sich durchaus sehen lassen, etwa bei einer chaotischen Verfolgungsjagd. Sie sind aber nicht genug, um das Gefühl der Leere zu verdecken: Obwohl in Murder Mystery 2 ständig irgendetwas geschieht, bleibt da so gut wie nichts hängen. Erneut tut das Ergebnis nicht weh. Erneut gibt es aber auch keinen überzeugenden Grund, warum man sich das anschauen müsste. Wer Krimikomödien mag, sollte dann doch lieber bei Glass Onion: A Knives Out Mystery bleiben, das zwar auch so seine Mängel hat, im direkten Vergleich aber deutlich mehr Gehalt und Witz hat.