Red Eye
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Red Eye – Nachtflug in den Tod

Red Eye
„Red Eye“ // Deutschland-Start: 8. September 2005 (Kino) // 23. März 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nur wenige Tage ist Lisa Reisert (Rachel McAdams) von ihrem Posten als Rezeptionistin eines angesehenen Hotels in Miami weg, aber schon bricht das Chaos aus. Von Dallas aus nimmt sie deswegen den Nachtflug zurück in die Heimat, der mit einiger Verspätung starten soll. Am Flughafen macht sie Bekanntschaft mit Jackson Rippner (Cillian Murphy), der sie auf einen Drink einlädt. Im Flugzeug treffen die beiden sich wieder und finden heraus, dass sie sogar Sitze nebeneinander haben. Kaum sind sie abgehoben und hat sich Lisa von ihrer Flugangst erholt, zeigt sich das wahre Gesicht Jacksons. Er ist Teil einer Terrorgruppe, die einen Anschlag auf den Politiker plant, der in dem Hotel, in dem Lisa arbeitet, bald einchecken soll. Durch einen Anruf bei ihrer Aushilfe soll Lisa dessen Reservierung ändern, damit die Gruppe zuschlagen kann. Sollte Lisa nicht Folge leisten, wird ein Auftragskiller ihren Vater (Brian Cox), der nichtsahnend zuhause vor dem Fernseher sitzt, ermorden und wahrscheinlich auch Lisa mit ihrem Leben bezahlen.

Die verlorene Sicherheit

Im Kontext der Filmografie von Regisseur Wes Craven sticht ein Projekt wie Red Eye insbesondere deswegen heraus, weil es sich nicht dem Horrorgenre zuordnen lässt. Darauf angesprochen erklärte Craven in Interviews, dass er mit dem Projekt einen Geschichte über die Welt nach dem Anschlägen vom 11. September 2001 machen wollte, vor allem aber das Gefühl der verlorenen Sicherheit ansprechen wollte, was er in der Gesellschaft wahrnahm. Von daher ist es nur konsequent, dass es, wie schon in Das letzte Haus links, Menschen sind, welche die eigentlichen Monster sind und die durch ihren Terror unsere Leben gefährden.

Das Konzept der verlorenen Sicherheit, auf das Craven anspielt, wird gerade durch die Protagonistin betont. Rachel McAdams spielt eine Figur, die man als Zuschauer zu kennen meint, die jedoch früh sehr viel Tiefe erhält, beispielsweise durch kleine Details wie ein Familienfoto oder die noch nicht ganz verheilte Wunde an ihrem Schlüsselbein. Dieses Auge für Kleinigkeiten ist es dann auch, was Red Eye innerhalb der Vielzahl von Thrillern heraushebt und den Zuschauer von Beginn an für die Figuren einnimmt, was letztlich auch dank der Darstellung von McAdams gelingt. Entsprechend wenig wird dann Cilian Murphys Figur charakterisiert, der eigentlich wie eine Naturgewalt wirkt, die über das Leben der jungen Frau hereinbricht, keinerlei Skrupel hat und den der Ire mit ganz besonderen Kaltblütigkeit spielt, die in den besten Momenten durchaus etwas von dem großen David Hess (Das letzte Haus links) hat.

Unter Zeitdruck

Darüber hinaus beweist Red Eye, dass Craven auch außerhalb des Horrorgenre ein Talent für Spannungs- und Raumdramaturgie hat. Besonders die erste Hälfte des Films, die meistens innerhalb des Flugzeugs spielt, ist hierbei hervorzuheben, da der Hauptfigur keinerlei Raum gelassen wird und sie wie in einer Falle wirkt, deren Steller genussvoll jeglichen Versuch des Entkommens zu verhindern weiß. Dass zudem der Faktor Zeit immer eine Rolle spielt, ist hierbei nur einer der vielen Faktoren, die Red Eye zu einem besonders spannenden Thriller machen. In diesem Kontext ist neben dem Schauspiel auch die Filmmusik Marco Beltramis zu nennen, die in diesen Momenten die richtigen Akzente setzt.

Wenn es einen Wermutstropfen bei Red Eye gibt, dann liegt dieser in der zweiten Hälfte, die nicht nur den Handlungsort wechselt, sondern auch reichlich konventioneller und leider auch berechenbarer wird. Da hilft es nicht, dass in den letzten Minuten Craven einen Ausflug ins Slasher-Genre macht, denn eigentlich bestätigt diese inszenatorisch und erzählerisch, was der Zuschauer über den Ausgang dieses Thrillers schon längst weiß.

Credits

OT: „Red Eye“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Carl Ellsworth
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Robert D. Yeoman
Besetzung: Rachel McAdams, Cillian Murphy, Brian Cox, Jayma Mays, Laura Johnson, Max Kasch

Bilder

Trailer

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Red Eye – Nachtflug in den Tod
fazit
„Red Eye“ ist ein solider Thriller von Regisseur Wes Craven, der in der zweiten Hälfte leider etwas konventionell wird. Sehenswert ist der Film zum einen wegen seiner spannenden Einfälle in Sachen Raum- und Spannungsdramaturgie sowie der beiden Hauptdarsteller Rachel McAdams und Cillian Murphy.
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