The Dark
© Constantin Film

The Dark

The Dark
„The Dark“ // Deutschland-Start: 26. Januar 2006 (DVD) // 13. Juli 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Es hätte eine schöne Überraschung sein sollen, als Adèlle (Maria Bello) und ihre Tochter Sarah (Sophie Stuckey) bei ihrem Mann James (Sean Bean) auftauchen, der in ein abgelegenes Haus an der walisischen Küste gezogen ist. Doch schon auf dem Weg dorthin geht alles irgendwie schief: Sie verfahren sich, haben keinen Handy-Empfang und sind dann auch noch gezwungen, die Nacht im Auto zu verbringen. Und selbst als sie am nächsten Tag beim Haus ankommen, ist keine Besserung in Sicht. So wird Adèlle von seltsamen Visionen geplagt. Es kommt zu einem unheimlichen Vorfall mit dem Schafen. Als dann auch noch Sarah spurlos verschwindet, muss die verzweifelte Mutter an ihre Grenzen gehen – und weit darüber hinaus …

Der Alptraum in der Einöde

Wenn es in Filmen ganz besonders unheimlich zugehen soll, wird gern ein abgelegenes Setting verwendet. Das bedeutet nicht nur, dass die rettende Hilfe in Form von Zivilisation immer außer Reichweite ist und die Figuren daher auf sich allein gestellt sind. Solche Schauplätze sind zudem dazu geeignet, irgendwelche düsteren Kreaturen zu beherbergen, die unbemerkt in den Schatten auf ihre Opfer warten. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir nun alten Herrenhäusern einen Besuch abstatten, wir uns in einer urigen Waldhütte aufhalten oder ein einsamer Leuchtturm unser Reiseziel darstellt: Erlaubt ist, was immer uns allein mit dem Bösen lässt. So auch in The Dark, das uns an die Küste von Wales mitnimmt. Ein Ort, an dem sich Mensch und Schaf gute Nacht sagen, sofern sie nicht gerade von den Klippen hinabstürzen.

Als Setting ist das sehr dankbar: die Einsamkeit, die stürmische See, die raue Natur. Es gelingt Regisseur John Fawcett (Devil in Ohio) zumindest auch am Anfang gut, diesen abgelegenen Ort stimmungsvoll in Szene zu setzen. Sonderlich subtil geht er dabei zwar nicht vor, wenn er mit Vorliebe eine Mischung aus Grau- und Blautönen verwendet. Er wartet auch nicht lange, sondern baut recht schnell düstere Visionen ein, anstatt erst langsam eine Horroratmosphäre aufbauen zu wollen. Aber es ist doch alles recht stimmig, wenn The Dark folkloristische und mystische Elemente aus den Tiefen des Meeres hervorholt und das Publikum neugierig macht, was in Folge noch alles geschehen wird.

Konfuse Eintönigkeit

Das Problem ist jedoch: Eigentlich geschieht nicht wirklich etwas. So dauert es sehr lange, bis mal die nächste Stufe der Eskalation eingeleitet wird. Vorher befasst sich Fawcett mehr mit den Spannungen innerhalb der Familie. Grundsätzlich ist das natürlich schon legitim, ein Horrorfilm darf durchaus auch mal mehr Zeit in die Figuren investieren, damit man als Zuschauer bzw. Zuschauerin einen Grund bekommt, selbst mehr Anteilnahme zu zeigen. Wenn das Ergebnis aber so sterbenslangweilig ist wie hier, dann bringt das nicht wirklich etwas. The Dark verpasst es, etwas aus dem Szenario und den Charakteren zu machen, nichts geht voran. Selbst die dramatischen Passagen, wenn der Film tief in das Trauma der Familie eintauchen möchte, lassen einen gleichgültig zurück.

Das andere große Problem ist: Die Adaption des Romans Opferlamm von Simon Maginn ergibt keinen Sinn. Zugegeben, im Horrorgenre ist das keine Seltenheit. Logik dürfte bei den wenigsten an oberster Stelle der Prioritätenliste stehen. Wenn aber nichts wirklich zusammenpasst und alles völlig willkürlich ist, wird dann doch eine Grenze überschritten. Es ist nicht einmal so, dass der Film auf diese Weise eine surreale Qualität gewinnen würde, wie es beim ebenfalls an einer Küste spielenden Geheimtipp Shepherd – Fluch der Vergangenheit der Fall ist. The Dark ist vielmehr konfuse Eintönigkeit, bei der man sich fragt, was das alles soll – und weshalb man sich das freiwillig anschauen wollte.

Credits

OT: „The Dark“
Land: UK, Deutschland
Jahr: 2005
Regie: John Fawcett
Drehbuch: Stephen Massicotte
Vorlage: Simon Maginn
Musik: Edmund Butt
Kamera: Christian Sebaldt
Besetzung: Sean Bean, Maria Bello, Richard Elfyn, Maurice Roëves, Abigail Stone, Sophie Stuckey

Trailer

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The Dark
fazit
„The Dark“ beginnt eigentlich vielversprechend, wenn wir einen Ausflug an die Küste von Wales wagen, wo unheimliche Dinge vor sich gehen. Im Anschluss wird die Romanadaption aber gleichermaßen langweilig und konfus, weshalb das stimmungsvolle Setting völlig verschwendet ist.
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