Eigentlich kann Sam Witwicky (Shia LaBeouf) stolz auf sich sein, schließlich hat er schon zweimal die Welt gerettet. Dummerweise weiß aber kaum jemand von dieser Heldentat, weswegen er nicht viel davon hat. Er hat ja nicht einmal einen Job. Immerhin, er ist glücklich mit Carly Miller (Rosie Huntington-Whiteley) liiert. Dabei sind seine privaten Probleme im Großen und Ganzen gar nicht so wichtig. Zumindest nicht, wenn zeitgleich mal wieder das Ende der Welt droht. Denn da ist immer noch die geheime Arche, die auf dem Mond liegt, zusammen mit dem komatösen Sentinel Prime, der vor Optimus Prime die Autobots anführte. Und an eben dieser Arche und der darin verborgenen Technologie sind die Decepticons interessiert, können sie damit doch die Verbindung zwischen zwei Welten herstellen …
Aller großen Dinge sind drei
Wer A sagt muss auch B sagen. Und manchmal noch ein C hinterher. Nachdem die Hollywood-Spielzeugkiste Transformers 2007 erstaunlich erfolgreich in die weltweiten Kinos stürmte, gab es zwei Jahre später mit Transformers: Die Rache bereits Nachschub. Dieser setzte dem Erstling noch eins obendrauf, weswegen folgerichtig noch einmal zwei Jahre später mit Transformers 3 bereits der dritte Streich startete. Wer meinte, dass das Gimmick riesiger sich prügelnder Roboter damit vielleicht erledigt hätte, wurde eines Besseren belehrt. Vielleicht auch eines Schlechteren. Zwar waren 2011 die Einspielergebnisse in den USA etwas rückläufig. Das machten die internationalen Zahlen aber mehr als wett, weswegen der dritte Teil noch einmal einen gewaltigen Satz nach vorne machte und bis heute die Franchise-Krone trägt.
Dabei ist nicht wirklich klar, warum ausgerechnet der dritte Teil so viel mehr eingespielt hat. Allenfalls die 3D-Bilder könnten dabei als Erklärung dienen, sowohl als Blickfang wie auch wegen der damit verbundenen höheren Ticketpreise. Ansonsten gilt für Transformers 3, was auch schon für die beiden vorangegangenen Filme gilt. Wer Spaß daran hat, wie hausgroße Computer-Roboter alles zu Bruch schlagen, wird das beim dritten Mal wohl wieder mögen. Davon gibt es auch wieder reichlich, mal wieder kennt Regisseur Michael Bay keinerlei Zurückhaltung, wenn nach einem gemächlichen Einstieg wieder der Metallorgie gefrönt wird. Das gilt ebenso für die Laufzeit, die mit zweieinhalb Stunden wieder sehr exzessiv ausfällt – vor allem bei einem Film, der so wenig Geschichte zu bieten hat wie dieser hier.
Wenig Inhalt, viel Schrott
Dabei ist der Anfang noch der gehaltvollste Teil. Wo Transformers: Die Rache noch von alten Zivilisationen erzählte und einer Pseudo-Mythologie, da nimmt man sich dieses Mal der gerade bei Verschwörungstheoretikerin beliebten Mondlandung an. Bei Transformers 3 wird dieser zu einer Vertuschungsaktion umgedeutet, wenn mal wieder alles ganz anders war. Das darf man fragwürdig finden angesichts der damit verbundenen Kontroversen. Andererseits interessiert sich Drehbuchautor Ehren Kruger (Scream 3, Top Gun: Maverick) selbst nicht für dieses Thema. Im weiteren Verlauf spielt das alles keine Rolle mehr, was den englischen Originaltitel Dark of the Moon zu einer kleinen Mogelpackung macht. Und auch für die Figuren hat das Drehbuch keine nennenswerte Verwendung, man könnte sie größtenteils weglassen.
Dazu zählt insbesondere Neuzugang Carly, deren einzige Funktion die ist, dass der Filme eine hübsche und knapp bekleidete Frau drin haben wollte. Während Megan Fox zumindest noch hin und wieder Akzente setzen könnte, geht Schauspiel-Debütantin Rosie Huntington-Whiteley völlig in dem Getöse unter. Wobei man ihr das wohl nicht zu sehr zu Last legen sollte: Selbst schauspielerische Schwergewichte wie John Malkovich und Frances McDormand, die hier kleinere Nebenrollen haben, verschwinden in dem Metallschrott. Natürlich kann einem das völlig egal sein. Wer bei diesem Franchise zuschaut, weiß, was einen erwartet. Dennoch wäre es doch ganz nett gewesen, wenn Transformers 3 zumindest versucht hätte, eine Geschichte zu erzählen oder alternativ die Laufzeit gekürzt hätte. So nutzt sich das Spektakel viel zu schnell ab und wird dabei in erster Linie anstrengend.
OT: „Transformers: Dark of the Moon“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Ehren Kruger
Musik: Steve Jablonsky
Kamera: Amir Mokri
Besetzung: Shia LaBeouf, Josh Duhamel, John Turturro, Tyrese Gibson, Rosie Huntington-Whiteley, Patrick Dempsey, Kevin Dunn, Julie White
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