Eigentlich ist die Modedesignerin Kristina Vogl (Lisa Marie Potthoff) für schöne Kleider bekannt. Weniger schön ist der Anblick der toten Näherin, als die morgens im Betrieb gefunden wird. Inspektor Oskar Rheinhardt (Juergen Maurer) nimmt sich des Falls an und stellt dabei fest, dass sie jemand offensichtlich mitten während des Liebesakts heimtückisch ermordet hat. Aber wer? Und aus welchem Grund? Auch Dr. Max Liebermann (Matthew Beard) wird in diesen Fall hineingezogen, da der Täter ihm Briefe zu schreiben beginnt und darin von seinem Werk schwärmt. Während Rheinhardt und Liebermann nach weiteren Anhaltspunkten zur Identität des Mannes suchen, drängt die Zeit: Eine weitere Frauenleiche wurde gefunden …
Staffel 3 der Krimireihe
Auch wenn zu Beginn häufiger mal der Vorwurf geäußert wurde, Vienna Blood würde sich ein bisschen sehr offensichtlich an Sherlock orientieren: Die britisch-österreichische Krimireihe hat ihre Qualitäten. Und sie hat auch ihr Publikum, weswegen regelmäßig an neuen Teilen gearbeitet wird. 2020 ging die erste Staffel an den Start, 2021 folgte bereits die zweite Staffel. Rund ein Jahr später war dann auch die dritte Staffel fertig, wobei sie in Deutschland mit etwas Verspätung ausgestrahlt wird. Dafür dürfen sich die Fans auf drei neue Filme freuen, basierend auf der Romanreihe The Liebermann Papers von Frank Tallis. Den Auftakt macht Rendezvous mit dem Tod, bevor es mit Der Schattengott und Der Tod und das Mädchen weitergeht.
Wer die vorherigen Teile gesehen hat, weiß dabei natürlich schon, was einen hier erwartet. Die Filme gefallen durch ein sehr stilisiertes historisches Setting. So spielt die Geschichte zur Jahrhundertwende, weswegen alle in aufwendig zurechtgemachten Kostümen durch die Gegend laufen. Die Optik ist dabei bewusst künstlich gehalten, in Vienna Blood: Rendezvous mit dem Tod wirkt nichts wirklich real. Verstärkt wird das durch die Sprache. Auch wenn der Schauplatz Wien ist, wurde alles auf Englisch gedreht. Selbst die deutschsprachigen Schauspieler und Schauspielerinnen, die zum Ensemble gehören, darunter Lisa Maria Potthoff und David Rott, sprachen auf Englisch, synchronisierten sich später wieder selbst auf Deutsch. Das ist alles so offensichtlich nachträglich eingesprochen, dass es einen immer wieder aus den Szenen reißt.
Nicht wirklich spannend
Aber diese Künstlichkeit war immer Teil des Charmes dieser Filme, weswegen das hier nicht zu negativ auffällt. Schwieriger ist schon, dass Vienna Blood: Rendezvous mit dem Tod als Krimi nicht so wahnsinnig spannend ist. Grundsätzlich ist das Szenario um einen Mann, der Frauen beim Sex tötet, schon für Nervenkitzel geeignet. Zumal er mehrfach zuschlägt und so die Gefahr groß ist, dass er es wieder tun wird. Irgendwie versteift sich der Film aber zu sehr auf das selbstverliebte Kunstgeschwafel des Mörders. Interessant ist dieses nicht. Klar ist es keine Seltenheit, dass solche Verbrecher in eigenen Sphären leben. Es gelingt hier aber nicht, das so zu gestalten, dass man selbst diese Sphären betreten will. Das ist weder faszinierend noch schockierend, sondern in erster Linie langweilig.
Schlecht ist der Film deswegen nicht. So überzeugen neben der erneut unwirklichen Atmosphäre gerade auch die Darstellungen des Ensembles. Es ist schon immer wieder amüsant, das ungleiche Gespann durch das pseudohistorische Wien laufen und ihre Fälle lösen zu sehen. Da finden sich auch regelmäßig humorvolle Momente. Fans dürfen deshalb auch bei der dritten Staffel einschalten, zumal es später eine nette, wenn auch wenig originelle Wendung gibt. Im Vergleich ist Vienna Blood: Rendezvous mit dem Tod aber schon schwächer als so manche der vorausgegangenen Teile. Unbedingt gesehen haben muss man das nicht.
OT: „Vienna Blood: Deadly Communion“
Land: UK, Österreich
Jahr: 2022
Regie: Robert Dornhelm
Drehbuch: Steve Thompson
Vorlage: Frank Tallis
Musik: Roman Kariolou
Kamera: Ádám Fillenz, Máté Herbai
Besetzung: Juergen Maurer, Matthew Beard, Luise von Finckh, Charlene McKenna, Amelia Bullmore, Conleth Hill, Raphael von Bargen, Josef Ellers, Miriam Hie, Robert Reinagl, Maria Köstlinger, Lisa Maria Potthoff, David Rott, Markus Freistätter
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