Virus 32
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Virus:32

„Virus:32“ // Deutschland-Start: 23. März 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit einiger Zeit schon liegt das Privatleben von Iris (Paula Silva) in Trümmern, die Ehe mit Javi (Franco Rilla) ist gescheitert. Auch das Verhältnis zur gemeinsamen Tochter Tata (Pilar Garcia) war schon einmal besser. Und so hat sie dann auch völlig vergessen, dass sie an der Reihe ist, um sich um sie zu kümmern. Da Iris dummerweise an dem Tag Schicht in einem Sportverein hat, wo sie als Nachtwächterin arbeitet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Tata dorthin mitzunehmen. Dort überlässt sie ihre Tochter erst einmal sich selbst. Was soll schon groß geschehen? Eine Menge, wie sie später entsetzt feststellt: Ein seltsames Virus greift um sich und verwandelt alle Infizierten in blutrünstige Jäger …

Nachschub für Zombies-Fans

Innerhalb des Horrorgenres erfreuen sie sich beständig größerer Beliebtheit: die Zombies. Zwar kann Hollywood nicht mehr wirklich viel mit den infizierten Menschenfressern anfassen, die meist durch einen Virus befallen sind. Im preisgünstigeren Segment erscheinen aber nach wie vor unzählige neue Titel. In Inmate Zero wird ein Gefängnis auf einer Insel zum Mittelpunkt einer brutalen Pandemie. Among the Living erzählt die Geschichte von einem Mann und dessen jüngerer Schwester, die sich durch die leergefegte Wildnis kämpfen. Wem das zu dramatisch war, für den gibt es das humorvoll angelegte Unhuman – Wem kannst du trauen?, bei dem ein Schulausflug in einem Blutbad endete. Für Stoff ist also gesorgt.

Das bedeutet aber auch, dass jeder neue Titel ein bisschen in der Rechtfertigungsnot ist: Warum genau sollte man sich ausgerechnet diesen Film jetzt ansehen, wenn es so viele andere gibt? Bei Virus:32 versuchte man, sich mit einer kleinen Eigenheit von der Masse an Konkurrenztiteln abzuheben. Wann immer einer der Zombies einen Menschen tötet, verfällt der in eine Starre, die genau 32 Sekunden hält – daher der Titel. Warum es nun ausgerechnet 32 Sekunden dauert, wird nicht verraten. Allgemein hatte man bei der argentinisch-uruguayischen Coproduktion kein großes Bedürfnis, Erklärungen zu liefern. So bleiben die Ursprünge des Virus ebenso nebulös wie die Form der Übertragung. Das muss man alles als mehr oder weniger gegeben akzeptieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren: der Versuch von Iris, heil aus allem wieder herauszukommen.

Flucht auf leisen Sohlen

Dieser ist grundsätzlich natürlich nicht anders als bei anderen Filmen rund um Zombie-Apokalypsen. Immer geht es darum, dass die Hauptfiguren irgendwie entkommen und sich in Sicherheit bringen müssen, während die Gefahren immer größer werden, wenn immer mehr Leute infiziert werden. Business as usual, daran ändert auch das 32-Sekunden-Gimmick wenig. Bemerkenswert ist allenfalls, dass in Virus:32 relativ wenig gekämpft wird. Die meiste Zeit über schleicht die Protagonistin durchs Gebäude, wobei sie sich auch der zahlreichen Überwachungssysteme bedient. Das ist für ein Publikum womöglich zu wenig, dass richtig viele brutale Szenen sehen will. Die sind eher in der Minderheit. Es ist aber nicht unspannend. Der Film gleicht dabei den früher so beliebten Videospielen, bei denen man dem Feind im Idealfall aus dem Weg ging, anstatt diesen zu bekämpfen.

Das funktioniert ziemlich gut, was maßgeblich auch dem Setting geschuldet ist. So ist die Anlage weitläufig, irgendwie heruntergekommen und beklemmend. Auf diese Weise entsteht eine schön dichte Atmosphäre. Immer wieder finden Regisseur Gustavo Hernández und sein Kameramann Fermin Torres sehenswerte Bilder, welche den südamerikanischen Film aufwerten und zu einem der besseren Zombie-Beiträge der letzten Monate machen. Schade ist, dass das Drehbuch da nicht mithalten kann. Virus:32 verlässt sich zu sehr auf das Bewährte und holt auch aus den 32 Sekunden nicht so viel heraus, wie möglich gewesen wäre. Wer noch nicht genug hat von dieser Art Horror, schaut einmal herein. Der ganz große Geheimtipp ist es dann aber doch nicht.

Credits

OT: „Virus:32“
Land: Argentinien, Uruguay
Jahr: 2022
Regie: Gustavo Hernández
Drehbuch: Juma Fodde
Musik: Hernán González Villamil
Kamera: Fermin Torres
Besetzung: Paula Silva, Pilar Garcia Ayala, Daniel Hendler

Bilder

Trailer

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Virus:32
fazit
„Virus:32“ versucht sich von anderen Zombie-Filmen abzuheben, indem die Infizierten hier nach einem Angriff 32 Sekunden warten müssen, bis die Jagd weitergeht. Viel gemacht wird daraus aber nicht. Wenn die südamerikanische Produktion sehenswert ist, dann für das sehr stimmungsvolle Setting eines heruntergekommenen Sportvereins, weniger für den Inhalt. Und das auch nur, wenn man sich nicht daran stört, dass hier in erster Linie geschlichen wird anstatt gekämpft.
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