Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich

1944 über Frankreich: Eigentlich waren sie bereits wieder zurück zu ihrer Basis in England, als der US-Pilot Captain David Holden (James Maslow) und der Rest von seinem Kampfgeschwader in einen Hinterhalt der Deutschen geraten. In letzter Sekunde gelingt es ihm, mit dem Fallschirm abzuspringen und sich in ein Waldgebiet zu retten. Doch was nun? Für Holden ist klar, dass er seine gefangen genommenen Kameraden nicht im Stich lassen darf. Und so macht er sich auf die Suche nach ihnen sowie nach möglichen Verbindungen in seinem Kampf. Dabei drängt die Zeit, denn die Deutschen arbeiten an einer neuen Superwaffe, mit der sie den Krieg für sich gewinnen wollen …

Es ist mal wieder Krieg

Auch wenn der Zweite Weltkrieg vor einigen Jahrzehnten zu Ende ging, es erscheinen noch immer so viele Filme dazu, dass man manchmal den Eindruck hat, er würde nach wie vor andauern. Vor einigen Wochen schaffte es mit War Sailor sogar mal wieder einer in unsere Kinos, bei dem wir die Auswirkungen des Krieges auf eine norwegische Familie mitansehen durften. Die meisten werden jedoch ausschließlich fürs Heimkino veröffentlicht. So auch Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich, eine eher kostengünstige No-Name-Produktion, die uns mal wieder die Welt aus der Sicht des US-amerikanischen Militärs erklärt und sich dabei selbst ganz stolz auf die Schulter klopft.

Wobei der Titel dabei schon etwas irreführend ist. Eigentlich sollte man hier erwarten, dass der Film tatsächlich einen Schwerpunkt auf die Luftkämpfe legt. Stattdessen spielen diese nur am Anfang von Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich eine Rolle. Auch der Verweis auf die wahre Geschichte, dass die deutschen Truppen mit gekaperten Flugzeugen andere in die Irre führten, gerät schnell in Vergessenheit. Der Film konzentriert sich dann doch in erster Linie auf die Bodenkämpfe, wenn eine kleine tapfere Schar es ganz allein mit dem großen deutschen Reich aufnimmt. Auch in der Hinsicht sollte man aber nicht zu viel erwarten. Da für den Film offensichtlich nicht so wahnsinnig viel Geld zur Verfügung stand, muss das alles ein bisschen bescheidener ausfallen. Es ist der Wille, der zählt. Oder so.

Action-Patriotismus abseits des Krieges

Dafür gibt es eine richtig fette Portion Patriotismus. Dass bei einer US-amerikanischen Produktion die Verteilung des Heldenstatus ein bisschen einseitig ist, dürfte nicht übermäßig überraschen. Gleiches gilt für die Darstellung der deutschen Seite, die mal wieder ganz besonders böse auftreten darf. Da wird so dick aufgetragen, auch mit Hilfe eines herzhaften Overactings, dass der Film eher wie eine Parodie wirkt als ein wirklicher Kriegsfilm. Gerade auch die Szenen um die bedrohliche Wunderwaffe sind auf ihre Weise komisch, ohne dass sie das vermutlich sein sollten. Immerhin: In der Originalfassung von Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich wird tatsächlich richtig viel Deutsch gesprochen. Tolle Dialoge sind das natürlich nicht. Viel mehr als Drohungen und Beschimpfungen springen dabei nicht heraus.

Die Zielgruppe dürfte sich aber ohnehin in erster Linie für die Szenen interessieren, in denen die Waffen sprechen. Davon gibt es einige. Und auch diese sind völlig übertrieben, zumindest im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten. Mit realistischem Kriegsschrecken hat das dann weniger zu tun. Das Publikum darf sich vielmehr auf überzogene, oft völlig bescheuerte Action einstellen. Spannend ist das nicht gerade, man hat auch die das Gefühl, Teil der Realität zu sein. Selbst die ernsten Momente, darunter das Superkitsch-Ende, wirken wie aus einer fremden Welt. Teilweise ist das so grotesk, dass es wieder einen gewissen Unterhaltungswert hat. Einen guten Film sollte man bei Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich aber nicht erwarten. Es reicht ja nicht einmal für Durchschnitt.