Abraham Lincoln Vampirjäger Abraham Lincoln: Vampire Hunter
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Abraham Lincoln Vampirjäger

Abraham Lincoln Vampirjäger Abraham Lincoln: Vampire Hunter
„Abraham Lincoln Vampirjäger“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2012 (Kino) // 14. Februar 2013 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1818 muss der Junge Abraham Lincoln (Lux Haney-Jardine) mitansehen, wie seine Mutter Nancy (Robin McLeavy) erkrankt und kurze Zeit darauf stirbt. Für ihn steht fest, dass Jack Barts (Marton Csokas) dahinterstecken muss und dieser seine Mutter vergiftet hat. Jahre später ist Abraham (jetzt: Benjamin Walker) zu einem jungen Mann herangewachsen und kann sich daher endlich an dem Schurken rächen. Dachte er zumindest. Nach einem Mordversuch muss er jedoch entsetzt feststellen, dass Barts nicht einfach ein schlechter Mensch ist. Genauer ist er überhaupt kein Mensch, sondern einer von vielen Vampiren, die sich im Süden der USA ausgebreitet haben. In letzter Sekunde wird Abraham dabei von Henry Sturges (Dominic Cooper) gerettet, der ihm anbietet, ihn zu einem Vampirjäger auszubilden …

(K)ein bisschen Spaß muss sein

Ein Filmpublikum dürfte den Namen Seth Grahame-Smith eher mit humorvolleren Geschichten in Verbindung bringen. So war er einer der Autoren, die an der Animationspersiflage The Lego Batman Movie geschrieben haben. Auch bei Dark Shadows, Remake der gleichnamigen Serie, war er an dem Drehbuch beteiligt. Und dann war da auch noch Stolz und Vorurteil & Zombies, das auf seinem Roman basierte und auf absurde Weise den Klassiker von Jane Austen mit den bissigen Untoten verband. Grundsätzlich geht Abraham Lincoln Vampirjäger in eine ähnliche Richtung, ebenfalls eine Adaption eines seiner Büche. Erneut wird eine historische Geschichte erzählt und durch Monster abgewandelt. Und doch sind die zwei Werke nur bedingt miteinander zu vergleichen.

So fehlt hier jeglicher Humor. Zwar böte sich das Szenario für solchen an, wenn der künftige Präsident und Ikone der US-Geschichte mit einer Axt bewaffnet Vampiren hinterherjagt. Aus irgendeinem Grund fand Grahame-Smith, der selbst für die Drehbuch-Adaption zuständig war, seine Idee aber offensichtlich selbst gar nicht komisch. Nur selten nutzt er die Absurdität derselben aus. Die Konstellation aus dem unscheinbaren jungen Mann und dem abgebrühten Frauenschwarm Henry Sturges bleibt in der Hinsicht ebenfalls wenig ergiebig. Abraham Lincoln Vampirjäger macht weder aus dem starken Kontrast noch aus dem Lernprozess etwas. Das wird dann einfach achselzuckend abgearbeitet, ohne jegliche Ironie, ohne ein Bewusstsein für den eigenen Blödsinn.

Schicke Langeweile

Natürlich muss nicht jeder Film lustig sein. Es muss auch nicht jeder blöde Film lustig sein. Es ist sogar irgendwie imponierend, wie hier konsequent mit ernster Miene die Geschichte erzählt wird. Das größere Problem ist vielmehr, dass Abraham Lincoln Vampirjäger einfach kein sonderlich unterhaltsamer Film ist. Das heißt nicht, dass er nichts zu bieten hat. So ist die Optik beispielsweise ganz stimmungsvoll geworden, was man bei einem Film, dessen Budget auf bis zu 100 Millionen US-Dollar geschätzt wird, auch erwarten darf. Regisseur Timur Bekmambetov (Wanted) hat auch einige sehenswerte Actionszenen eingebaut, die man sich durchaus anschauen kann, ganz unabhängig von der erzählten Geschichte.

Nur ist das eben nicht genug, um die gesamte Laufzeit ausfüllen zu können. Soll es auch nicht: Grahame-Smith versuchte sich bei seiner Geschichte daran, die tatsächliche Biografie seines Protagonisten und die historischen Ereignisse mit Fantasy-Elementen zu kreuzen. Da werden Sklaven schon mal zu bloßem Futter der mächtigen Vampire gehalten. Klar können auch alternative Historienszenarien interessant sein, wenn es beispielsweise um was-wäre-wenn-Überlegungen geht. Hier fehlt das aber, Abraham Lincoln Vampirjäger hat dem Ganzen nichts hinzuzufügen. Und so bleibt der Film irgendwo zwischen Trash und Ambition, macht beides nicht wirklich. Da Hauptdarsteller Benjamin Walker (The King’s Daughter) zudem die ganze Zeit blasser ist als die Untoten, fehlt ein überzeugender Grund, warum man sich das überhaupt anschauen sollte.

Credits

OT: „Abraham Lincoln: Vampire Hunter“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Timur Bekmambetov
Drehbuch: Seth Grahame-Smith
Vorlage: Seth Grahame-Smith
Musik: Henry Jackman
Kamera: Caleb Deschanel
Besetzung: Benjamin Walker, Dominic Cooper, Anthony Mackie, Mary Elizabeth Winstead, Rufus Sewell, Marton Csokas

Trailer

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Abraham Lincoln Vampirjäger
fazit
Der künftige Präsident macht mit einer Axt Jagd auf Untote? Das klang nach spaßigem Trash. Stattdessen nimmt sich „Abraham Lincoln Vampirjäger“ ziemlich ernst. Teilweise ist die Optik ganz stimmungsvoll, auch bei den Actionszenen kann man zuschauen. Insgesamt lässt der Unterhaltungsfaktor aber zu wünschen übrig, da wurde einfach nicht genug herausgeholt.
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