Chupa Netflix
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„Chupa“ // Deutschland-Start: 7. April 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es war höchste Zeit, dass Alex (Evan Whitten) einmal den mexikanischen Teil seiner Familie kennenlernt. Und so reist der Junge von seiner Heimat in Kansas City Nach Mexiko, wo sein Großvater Chava (Demián Bichir), sein Cousin Memo (Nickolas Verdugo) und seine Cousine Luna (Ashley Ciarra) leben. Doch da ist noch jemand, dessen Bekanntschaft er macht: Ein junges Exemplar des legendären Chupacabra hält sich in der Scheune der Familie auf. Schnell schließt Alex mit diesem Freundschaft. Zudem will er dem mystischen Wesen, dem er den Spitznamen Chupa gibt, dabei helfen, die eigene Familie wiederzufinden. Doch zu dem Zweck braucht Alex die Unterstützung seiner eigenen Familie – umso mehr, da Richard Quinn (Christian Slater) Chupa auf der Spur ist und ihn für sich selbst haben will …

Freundschaft mit einem Fabelwesen

Im Bereich des Familienfilms gibt es eine ganze Reihe von Beispiele dafür, wie sich ein Junge oder ein Mädchen mit einem sonderbaren Wesen anfreundet. Diese können dabei die unterschiedlichsten Formen annehmen. Ob es nun das kleinwüchsige Alien in E.T. – Der Außerirdische ist oder auch der schelmische Katzenbär in Mein Nachbar Totoro: Erlaubt ist, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Neuester Beitrag im ständig wachsenden Zoo ist die Titelfigur in dem Netflix-Familienabenteuer Chupa. Dabei handelt es sich um ein geflügeltes Wesen, das wie eine Mischung aus Hund und Katze aussieht. Und natürlich ist es wahnsinnig süß, zumindest in der Baby-Variante, mit der die menschlichen Kinder Freundschaft schließen.

Ein bisschen irritierend ist der Anblick aber schon. Schließlich handelt es sich bei dem Wesen um ein Chupacabra. Das ist eines der neueren Fabelwesen, die Bekanntschaft erlangt haben. Erstmals wurde 1995 in Puerto Rico von einer Kreatur berichtet, welche Jagd auf Tiere macht und diesen das Blut aussaugt. Tatsächlich leitet sich der Name von den Wörtern chupar (saugen) und cabra (Ziegen) ab. Auf diese Beobachtungen wird in Chupa auch Bezug genommen, wenn in der lokalen Bevölkerung viele Ängste mit den Wesen verbunden sind. Doch die sind unbegründet, was dann wohl auch ein Teil der Nachricht sein soll: Das Publikum soll lernen, offen mit Fremdem umzugehen. Zumindest passt diese Lesart zu der Geschichte von Alex, der im Laufe des Films lernen muss, sein mexikanisches Erbe anzunehmen. Also das, wofür er in seiner Heimat in den USA gehänselt wird.

Niedlich und austauschbar

Die Szenen, in denen der Junge und seine Familie sich annähern, sind dann auch recht süß geworden. Anfangs noch etwas verloren in der Heimat seines verstorbenen Vaters, lernt er die Kultur zu schätzen. Ganz witzig ist in dem Zusammenhang auch das Thema des mexikanischen Wrestlings, was immer wieder eingebaut wird. Das ist dann aber auch schon der originellste Teil des Films. Tatsächlich ist Chupa über weite Strecken ein ziemlich austauschbares Familienabenteuer, bei dem noch nicht einmal versucht wurde, etwas Eigenständiges auf die Beine zu stellen. Das betrifft auch das das knuddelige Jungtier. Das erfüllt zwar seinen Zweck, hat aber nichts mehr mit den Beschreibungen des Chupacabras zu tun. Es wirkt auch so, als sei es von einer künstlichen Intelligenz erschaffen, funktioniert, ohne eine Persönlichkeit zu haben.

Das wird ein junges Publikum freuen, das hier immer wieder strahlen darf: Ist das niedlich! Es ist jedoch kaum dazu geeignet, selbst zu einem Klassiker zu werden, wie es die oben genannten Filme waren. Dafür zeigen Regisseur Jonás Cuarón (Desierto – Tödliche Hetzjagd) und sein Kameramann Nico Aguilar (Witch Hunt – Hexenjagd) ein Auge für schöne Bilder. Da sind immer wieder atmosphärische Aufnahmen dabei, bei denen man dann doch ganz gern zusieht. Das reicht dann für einen soliden Film, mit dem der Nachwuchs seinen Spaß haben darf. Mehr als das sollte man aber nicht erwarten. Das Ganze ist im Anschluss recht schnell wieder vergessen.

Credits

OT: „Chupa“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jonás Cuarón
Drehbuch: Marcus Rinehart, Sean Kennedy Moore, Joe Barnathan
Musik: Carlos Rafael Rivera
Kamera: Nico Aguilar
Besetzung: Evan Whitten, Demián Bichir, Christian Slater, Ashley Ciarra, Nicolas Verdugo

Bilder

Trailer

 

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Chupa
fazit
„Chupa“ ist ein weiterer Film um einen jungen Menschen, der mit einem Fabelwesen Freundschaft schließt. Dieses ist zwar ganz süß, letztendlich aber ebenso austauschbar wie ein Großteil der Geschichte. Mit der Sagengestalt Chupacabra hat das kaum noch etwas zu tun. Am interessantesten ist da noch, wie der Junge sein mexikanisches Erbe für sich entdeckt.
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