Citadel Amazon Prime Video online Stream
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Citadel – Staffel 1

Citadel Amazon Prime Video online Stream
„Citadel – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 28. April 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Als Nadia Sinh (Priyanka Chopra Jonas) und Mason Kane (Richard Madden) für die Geheimorganisation Citadel in den Zug steigen, wo ihre neueste Mission auf sie wartet, ahnen sie noch nicht, dass sich an dem Tag alles für sie ändern wird. So wartete man dort bereits auf sie und bereitet ihnen einen unangenehmen Empfang, der in einer großen Explosion endet. Zwar kann das Agenten-Duo überleben, verliert dabei jedoch das Gedächtnis. Jahre später hat sich Mason ein neues und beschauliches Leben aufgebaut, als sein früherer Boss Bernard Orlick (Stanley Tucci) plötzlich vor ihm steht und ihn an seine vergangenen Pflichten erinnert. Aber er ist nicht der einzige, der dem vergessenen und tot geglaubten Agenten auf der Spur ist. Auch Dahlia Archer (Lesley Manville) von der konkurrierenden Geheimorganisation Manticore ist ihm auf den Fersen …

Teures Agenten-Abenteuer

Auch wenn es im Kino mit neuen Agentengeschichten recht mager aussieht, fürs Fernsehen oder die Streaminganbieter werden unentwegt neue Titel in Auftrag gegeben. Vor allem Netflix ist in der Hinsicht ziemlich aktiv, brachte in den letzten Monaten unter anderem die Serien Treason, The Night Agent und The Recruit heraus. Nun möchte sich auch Amazon Prime Video mal wieder an diesem lukrativen Geschäft beteiligen. Kosten wurden dabei nicht gescheut, 300 Millionen US-Dollar soll die Serie Citadel gekostet haben. Wer sich deswegen jedoch spektakuläre Bilder erhofft, wird enttäuscht sein. Es ist noch nicht einmal so, dass die erste Garde der Hollywood-Stars verpflichtet wurde. Stattdessen kam es mitten in der Produktion zu Richtungskämpfen: Die ursprünglichen Showrunner Josh Appelbaum und Bryan Oh verließen das Projekt und wurden durch David Weil ersetzt, was zu massiven Nachdrehs geführt hat.

Was nun genau zu diesem teuren Zerwürfnis geführt hat, ist nicht bekannt. Natürlich ist es irgendwie müßig darüber zu spekulieren, was vorgefallen ist. Und doch ist es spannend sich vorzustellen, wie die Serie ausgesehen hätte, wenn sich Appelbaum und Oh gegen die produzierenden Brüder Anthony and Joseph Russo – bekannt für die Avengers Filme – durchgesetzt hätten. Spannender zumindest, als sich das fertige Ergebnis anzusehen. Das soll nicht heißen, dass Citadel schlecht wäre. Über weite Strecken erfüllt die Serie über zwei frühere Geheimdienst-Mitglieder, die wieder in ihr altes Leben gezogen werden, durchaus ihren Zweck. Da wird geschossen und gekämpft, wenn hinter den Kulissen ganz fiese Dinge vor sich gehen. Dazu gibt es ein attraktives Duo, das sich gemeinsam in die Gefahr stürzt und mit vergessenen gegenseitigen Gefühlen auseinandersetzen muss.

Nichts Besonderes

Das Problem ist nur, dass die Serie nicht wirklich etwas anzubieten hat, das über diese Anforderungen hinausgeht. Am ehesten ist das noch bei dem Motiv der Amnesie zu finden. Sicher, auch dieses wird so oft verwendet, dass es als Argument nur bedingt taugt. Die Idee, dass das gespeicherte Gedächtnis in Kanülen transportiert wird, bringt aber eine nette Science-Fiction-Note hinein. Außerdem ist es ganz amüsant, wenn die Figuren erkennen müssen, dass sie für einen Geheimdienst gearbeitet haben und jahrelang über besondere Fähigkeiten verfügten, ohne das zu merken. Citadel kann in der Hinsicht besonders auf Richard Madden (Bodyguard) zählen, bei dem die Erkenntnis mit humorvollen Szenen einhergeht.

Überhaupt gibt es in der Serie immer mal wieder Anflüge von Komik, ohne die Actionproduktionen aus den USA heutzutage praktisch gar nicht mehr auskommen. Das ist dann zwar auch berechnend, funktioniert aber. Tatsächlich wäre es sogar wünschenswert gewesen, wenn sich Citadel stärker als Komödie positioniert hätte, anstatt so unschlüssig zwischen Humor und Ernst zu wechseln. Albern genug ist die Grundgeschichte zumindest, um eine wirkliche Komödie zu rechtfertigen. Und auch die extreme Schwarzweiß-Zeichnung bei den beiden konkurrierenden Geheimdiensten wäre leichter zu akzeptieren, wenn das konsequent in einen humoristisch-parodistischen Kontext gestellt worden wäre. So bleibt ein Actionthriller, den man sich schon anschauen kann, ohne aber zu wissen, warum genau man das tun sollte.

Credits

OT: „Citadel“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Newton Thomas Sigel, Jessica Yu
Drehbuch: Josh Appelbaum, Bryan Oh, David Weil, Melissa Glenn
Idee: Josh Appelbaum, Bryan Oh, David Weil
Musik: Alex Belcher
Kamera: Newton Thomas Sigel, Michael Wood, Geoffrey Haley
Besetzung: Richard Madden, Priyanka Chopra Jonas, Stanley Tucci, Lesley Manville, Ashleigh Cummings, Roland Møller, Osy Ikhile, Nikki Amuka-Bird, Caoilinn Springall

Bilder

Trailer

https://youtu.be/O0JG6V-12ac

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Citadel – Staffel 1
fazit
„Citadel“ geht als eine der teuersten Serien in die Geschichte ein, hat selbst aber keine nennenswerte Geschichte zu bieten. Hin und wieder ist es ganz amüsant, wenn ein Duo, das seine Erinnerungen an die Geheimdienst-Aktivitäten verloren hat, plötzlich in das alte Leben hineingezogen wird. Als konsequente Actionkomödie hätte das aber besser funktioniert als in diesem Mischmasch.
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von 10