Brian Cohen (Graham Chapman) hasst die Römer. Dass er selbst zur Hälfte einer ist, wie seine Mutter Mandy (Terry Jones) ihm eines Tages verrät, ändert daran nur wenig. Und so beschließt er, sich eines Tages der Volksfront von Judäa anzuschließen, der Reg (John Cleese) und einige angehören und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die verabscheuten Römer zu vertreiben. Doch der Weg dorthin ist weit. Nicht nur, dass Brian erst eine gefährliche Prüfung ablegen muss, um bei der Gruppe aufgenommen zu werden. Man ist sich nicht einmal sicher, wie dieser Traum in die Tat umgesetzt werden kann. Während die Männer und Frauen noch ausgiebig diskutieren und nach einer Lösung suchen, sind ihnen die Römer auf der Spur. Und das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich Brian herumplagen muss …
Schwierige Geburt eines Klassikers
Eigentlich hatte man Monty Python Ende der 1970er schon aufgegeben. Die Serie Monty Python’s Flying Circus war zu dem Zeitpunkt seit einigen Jahren schon Geschichte, musikalisch machte die Truppe nur noch durch altes Material auf sich aufmerksam. Und obwohl Die Ritter der Kokosnuss 1975 ein beachtlicher Erfolg war, ein weiterer Film schien nicht mehr zu kommen. Dabei hatte man noch während der Promotion an dem besagten Leinwandauftritt viel Brainstorming zu einem möglichen dritten Film nach den Rittern und der Anthologie Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (1971) betrieben. Ende 1976 war sogar schon eine erste Fassung des Drehbuchs fertig. Doch als es darum ging, den Film zu drehen, kam es zu einer erheblichen Finanzierungslücke, als die Geldgeber kurz vor Drehstart absprangen. Der Grund: Man fürchtete, dass Das Leben des Brian zu kontrovers aufgenommen und damit ein Verlustgeschäft würde.
Am Ende kam es bekanntlich anders. Nicht nur, dass der Film Gewinn machte. Er wurde sogar zu einem der erfolgreichsten Werke in der Karriere der Komödianten-Truppe. Viele Szenen sind ikonisch und werden auch Jahrzehnte später immer wieder zitiert, seien es die Diskussionen um die Verdienste der Römer oder die Steinigungszene. Und dann ist da natürlich die Kreuzigung, die wohl bekannteste Passage von Das Leben des Brian. Die Popularität hat sie nicht nur den Witzen zu verdanken, wenn es um die Last-Minute-Rettung des Protagonisten geht. Das in dieser Szene gesungene Always Look on the Bright Side of Life ist ein unverwüstlicher Evergreen, der mehr als zwei Jahrzehnte später noch einmal zum Top 10 Hit wurde und heute in den unterschiedlichsten Kontexten herausgekramt wird.
Sketch Show zwischen Albernheit und Satire
Dabei schwankt der Humor zwischen unbekümmerter Albernheit – Stichwort doofer Name –und bissiger Satire. Ziel der Letzteren ist dabei weniger das Christentum, auch wenn es natürlich zahlreiche Verweise auf Geschichten daraus gibt. Vielmehr haben die sechs Monty Pythons Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin, die gemeinsam das Drehbuch schrieben und in zahlreiche Rollen schlüpften, es auf institutionalisierte Religion als solche abgesehen. So erzählt Das Leben des Brian die Geschichte eines jungen Mannes, der gleichzeitig zu Jesus im Nachbarhaus geboren und immer wieder als Messias verkannt wird. Dass der sich dagegen wehrt, interessiert niemanden. Völlig hysterisch laufen ihm die anderen hinterher, lassen sich von keinen Argumenten überzeugen – eine klare Verballhornung von Menschen, die blind Dogmen folgen, ohne sich eigene Gedanken zu machen.
Wobei es nicht so ist, dass die sechs Jungs dieses Thema konsequent und durchgängig bearbeiten würden. Zwar ist Brian das verbindende Element, er ist auch in einem Großteil der Szenen zu sehen. Und doch ist er eher der Aufhänger, um die unterschiedlichsten Witze einzubauen. Wie schon Die Ritter der Kokosnuss erzählt „Das Leben des Brian“ nur bedingt eine Geschichte. Vielmehr sind die Ursprünge des Sextetts deutlich, die eben mit kurzen Sketchen zur Berühmtheit geworden waren. Wen das nicht stört, dass die Religionskomödie eine Wundertüte ist, aus der alles Mögliche herausgekramt wird, kann noch immer jede Menge Spaß haben und sich an der Mischung aus Albernem, Absurden und Abgründigem erfreuen.
OT: „Monty Python’s Life of Brian“
Land: UK
Jahr: 1979
Regie: Terry Jones
Drehbuch: Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin
Musik: Geoffrey Burgon
Kamera: Peter Biziou
Besetzung: Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin
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