Demon Mineral

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„Demon Mineral“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Die Geschichte der USA ist nicht nur eine, die sich durch Werte wie Freiheit oder Unabhängigkeit definiert, sondern auch durch den nach wie vor herrschenden Konflikt mit den Ureinwohnern. Wenn man alleine die Kontroverse um eine Touristenattraktion wie Mount Rushmore bedenkt, wird einem sehr schnell deutlich, wie tief dieser Konflikt geht, welche Verbitterungen auf Seite der First People es gibt und wie selten es dazu kommt, dass man über diese Themen spricht. Im Kontext des Gold Rush wurde das eigentlich vertraglich zugesicherte Land dem Stamm der Lakota wieder abgenommen und wurde rasch zu einer von vielen Siedlungen für Menschen, die auf Reichtum hofften und dafür ihr altes Leben aufgegeben haben. Ähnliches passierte ungefähr ein halbes Jahrhundert später, als auf dem Land der Navajo und Hopi Uran abgebaut wurde, was ebenfalls einen „Rush“ auslöste. Heute ist das Land nicht nur größtenteils verstrahlt, auch die noch dort lebenden Menschen müssen mit den Folgen des Uranabbaus leben sowie dem Bergbau, der den Boden nachhaltig geschädigt hat. Erst sehr viel später wurde bekannt, welche gesundheitlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen dies alles nach sich zog, sodass die Selbstverwaltung der Navajo den Uranabbau 2005 verbot und damit begann, diese Folgen zu erschließen und transparent zu machen.

Von daher ist die Historie rund um den Uranabbau und die Folgen für die Navajo und Hopi ein kontroverses Thema, das insgesamt von vielen als ein weiteres Kapitel einer langen Geschichte von Ausbeutung und Unterdrückung angesehen wird. In seiner Dokumentation Demon Mineral geht die US-amerikanische Regisseur Hadley Austin dieser Geschichte nach, nutzt Archivmaterial und interviewt betroffene Familien und zeichnet damit ein Bild, wie die Navajo und Hopi mit dem Problem umgehen. Der Film, der im Rahmen des diesjährigen DOK.fest München zu sehen ist, zeigt darüber hinaus ihre Begegnung mit der Kultur der Navajo, mit Wissenschaftlern, Musikern und Aktivisten, die sich für eine Aufarbeitung dieser Geschichte einsetzen sowie einer Dokumentation der Folgen für die Bewohner der Wüste Nevadas, die zwar von diesen betroffen sind, aber nicht daran denken, ihre Heimat zu verlassen.

Ein Loch in die Hölle

Es erinnert so manchen Zuschauer vielleicht an die Schilderungen von Menschen, die in Gegenden leben, in denen Bergbau betrieben wird oder wurde, wenn eine Navajo von einem traumatischen Kindheitserlebnis berichtet. Sie habe nur gespielt, als auf einmal sich ein Loch in der Erde auftat und eines ihrer Spielzeuge verschlang. Der Klang, als dieses hinein fiel, ließ sie denken, hier habe sich ein Loch in die Hölle aufgemacht, was die mit einem leichten Lächeln in die Kamera sagt, während sie zwei weitere kleine Steine in jenes Loch wirft, was ihr damals diesen Schrecken versetzte. Der Anfang von Demon Mineral steht sinnbildlich für Austins Film, die auf Aspekte wie die mangelnde Aufklärung seitens der US-Regierung verweist, die fehlende Rücksicht auf die Bewohner dieses Landes sowie die ausbleibende Anerkennung dieser Folgen.

Dabei geht Austin nicht nur den für eine solche Dokumentation klassischen Weg, sondern verbindet verschiedene Filter, Schwarz-Weiß-Film sowie den von der indigenen Künstlerin Emma Robbins eingesprochenen Audiotext, um das Thema darzustellen. Es entsteht das Bild einer bisweilen surreal wirkenden Landschaft, in der Hollywood viele seiner Western drehte, und in der heute Tiere weiden, deren Fleisch man aufgrund der Verseuchung des Bodens nicht essen darf. Austin verweist auf das Trauma der Menschen, die dort leben und die gehört werden wollen, doch zugleich auf eine Geschichte der Ausbeutung und Vernachlässigung, welche bis heute das Denken der Menschen, die dort leben, prägt.

Credits

OT: „Demon Mineral“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Hadley Austin
Drehbuch: Hadley Austin, Tommy Rock
Musik: Sihasin, Testify, Lisa Robbins
Kamera: Yoni Goldstein

Trailer

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Demon Mineral
fazit
„Demon Mineral“ ist eine Dokumentation über die Folgen des Uranabbaus in der Wüste Nevadas für die Menschen, die Natur und die Tiere. Hadley Austin vermischt dabei Elemente wie Gespräche und Archivmaterial mit teils sehr abstrakt wirkenden Segmenten, die das Trauma der Navajo und Hopi begreiflich machen sollen.
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