Als die Leiche von Horik Holm im Wald aufgefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer könnte den jungen Mann nur getötet haben, und das auch noch mit zwei Wikingerpfeilen? Der Fall ist auch deshalb brisant, weil dessen Vater Kort Holm (Roman Knižka) ein brutaler und skrupelloser Unterweltboss ist. Die Streifenpolizistin Ida Sörensen (Marlene Morreis) und ihr Kollege Magnus Vinter (Nicki von Tempelhoff) beginnen daraufhin, der Sache nachzugehen, obwohl offiziell Kommissarin Frida Olsen (Katharina Heyer) das Sagen hat. Dabei hat Vinter bald noch ein ganz eigenes Interesse, den Fall zu einem Abschluss zu bringen: Sein Neffe Bjarne (Timur Bartels) ist einer der Hauptverdächtigen und es braucht schnell den wahren Mörder, bevor Holm sen. Rache übt …
Zweiter Teil der Krimireihe
Am Donnerstagabend wird im Ersten bekanntlich gerätselt und nach Spuren gesucht. Dann nämlich stehen die ganzen Krimis an. Die meisten davon laufen seit vielen Jahren, bei einigen werden auch gleich immer mehrere Filme im wöchentlichen Abstand gesendet. Nicht so bei Der Dänemark-Krimi. Obwohl der Auftakt Rauhnächte im Herbst 2021 ein großer Erfolg war und mehr als sechseinhalb Millionen Menschen vor die Fernseher lockte, dauerte es im Anschluss geschlagene anderthalb Jahre, bis es jetzt Nachschub in Form von Blutlinie gibt. Und auch dieses Mal bleibt es bei einem Einzelfilm, weshalb Fans vermutlich im Anschluss wieder Geduld beweisen müssen. Ein dritter Teil der ARD-Produktion ist derzeit zumindest noch nicht angekündigt.
Eine vergleichsweise seltene Veröffentlichungsweise in einem derart überlaufenen Umfeld ist ein wenig schwierig, wenn es darum geht, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Wer nicht zufällig gerade den Vorgänger noch einmal angeschaut hat, wird erst einmal nicht wissen, wer diese Leute sind. Andererseits braucht es in diesem Genre nur selten Vorkenntnisse. Die Geschichte bei Der Dänemark-Krimi: Blutlinie steht wieder völlig für sich. Weder beim aktuellen Mord noch der Figurenzeichnung ist da etwas, das auf dem letzten Film aufbaut. Dara scheint sich auch nichts zu ändern: Abgesehen von einem lang zurückliegenden Fall, der in Verbindung mit Holm steht, ist hier nichts, das auf ein längerfristiges Erzählen ausgerichtet ist. Das macht es für ein Publikum, das hier mittendrin einsteigt, einfacher.
Betont düster
Wobei natürlich die Frage ist: Will ich überhaupt weiterhin am Ball bleiben? Nach dem ersten Film war das eher fraglich, die unerträglichen Figuren und das ständige Herumgeschreie würgten das Bedürfnis nach weiteren Begegnungen deutlich ab. In der Hinsicht ist Der Dänemark-Krimi: Blutlinie eine deutliche Verbesserung. So lässt es Regisseurin Katrin Schmidt (Die Füchsin: Game over) um einiges ruhiger angehen. Für manche wird das schon wieder zu ruhig sein: Die ganz große Spannung kommt hier nicht auf. Am ehesten ist diese noch dann vorhanden, wenn sich Roman Knizka als brutaler Gangster auf Rachefeldzug begibt und das Publikum zittern darf, ob die Polizei noch rechtzeitig eintrifft. Aber das ist nur hypothetisch der Fall, praktisch weiß man schon, was da geschehen wird.
Der Fall an sich ist dabei etwas verkompliziert, geht aber in Ordnung. Außerdem sind da noch die Bilder, die als Einschaltargument dienen. Während die Krimis an den nördlichen Küsten Deutschlands oft auf eine Mischung aus Idylle und rauer Natur setzen, da ist Der Dänemark-Krimi: Blutlinie sehr betont düster. Subtil ist das nicht, an manchen Stellen möchte man das Team fragen, ob es sich keine Beleuchtung mehr leisten konnte, wenn alles in der Dunkelheit verschwindet. Es funktioniert aber. Nicht so gut, dass man hiervon wirklich noch viele weitere Teile bräuchte. Innerhalb der Donnerstagabend-Programmschiene sieht man zuweilen aber deutlich Schlimmeres, seinen Zweck erfüllt der Ausflug in den Norden.
OT: „Der Dänemark-Krimi: Blutlinie“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Katrin Schmidt
Drehbuch: Timo Berndt
Musik: Dominik Giesriegl, Florian Riedl
Kamera: Simon Schmejkal
Besetzung: Marlene Morreis, Nicki von Tempelhoff, Katharina Heyer, Timur Bartels, Dagmar Leesch, Roman Knizka, Lara Feith, Erik Madsen, Marek Harloff, Guido Renner, Tim Bergmann
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