Fantastic Four 2005
© Constantin Film
Fantastic Four 2005
„Fantastic Four“ // Deutschland-Start: 14. Juli 2005 (Kino) // 13. August 2015 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Hoffnungen sind groß bei Dr. Reed Richards (Ioan Gruffudd), als er den Groß-Industriellen Victor von Doom (Julian McMahon) davon überzeugen kann, an Bord einer Raumstation Experimente durchzuführen. Gemeinsam mit seiner Ex-Freundin Sue Storm (Jessica Alba), deren Bruder Johnny Storm (Chris Evans) sowie dem befreundeten Ben Grimm (Michael Chiklis) möchte er herausfinden, welche Auswirkungen Wolken mit kosmischer Strahlung auf biologisches Gewebe haben. Nicht geplant war jedoch, dass sie selbst dieser Strahlung ausgesetzt sein würden. Zwar überstehen sie den Zwischenfall, niemand scheint Schaden davongetragen zu haben. Doch als sie zurück auf der Erde sind, müssen die vier feststellen, dass sie auf einmal über einige besondere Fähigkeiten verfügen …

Der verspätete Großauftritt

Es war eine wirklich schwere Geburt, bis die Fantastic Four das erste Mal auf der Kinoleinwand zu sehen waren. Während das Quartett, welches durch kosmische Strahlung übermenschliche Fähigkeiten erhalten hat, in Comics, Animationsserien und sogar Videospielen seit den 1960ern ein fester Bestandteil der Popkultur waren, wollte das mit dem Live-Action-Film nicht funktionieren. Zwar hatte sich der deutsche Produzent Bernd Eichinger schon in den 1980ern die Lizenz gesichert. Doch jahrelang wurde mit der Verfilmung nichts draus. Als die Rechte daraufhin 1992 auszulaufen drohten, wurde schnell eine Low-Budget-Variante gedreht, um die Rechte behalten zu dürfen. Diese hätte eigentlich 1994 erscheinen sollen, wurde aber kurz vor dem Start wieder zurückgezogen, obwohl bereits alles fertig war. Erst 2005 schaffte es ein zweiter Anlauf bis zur Ziellinie.

Dieses Mal wurde auch richtig geklotzt, mit einem Budget von etwa 90 Millionen US-Dollar war Fantastic Four für damalige Verhältnisse richtig teuer. Aber der Aufwand lohnte sich. Mit einem Einspielergebnis von rund 330 Millionen US-Dollar war die Comic-Adaption ein echter Hit und führte zwei Jahre später zum Nachfolger Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer. Daran konnten auch die eher bescheidenen Kritiken nichts ändern. Mit einigen Jahren Abstand dürfte sich an der Rezeption nicht viel geändert haben. Während die Heldensaga inhaltlich schon damals ziemlich dünn war, sind die Spezialeffekte natürlich in die Jahre gekommen. Da auch inszenatorisch nichts Besonderes geleistet wurde, ist der erste Großauftritt der vier zumindest visuell alles andere als ein Event.

Nur wenig bemerkenswert

Das bedeutet aber nicht, dass man hiermit keinen Spaß haben könnte. Zum Beispiel gelingt es dem Film ganz gut, den Aspekt der Dysfunktionalität, der immer mit den Fantastic Four verbunden war, einzubauen. Das Quartett ist kein eingeschworenes Team, sondern auf bemerkenswerte Weise unfähig, sich aufeinander einzulassen. Das ist gerade bei der Menschlichen Fackel sehr betont. Sechs Jahre, bevor Chris Evans in Captain America: The First Avenger eine weitere Marvel-Figur verkörperte und damit zum strahlenden Helden wurde, verkörperte er hier einen selbstverliebten, spaßhungrigen Egozentriker, der hemmungslos Frauen anbaggert und die Aufmerksamkeit aller genießt. Das hat dann zwar wenig Vorbildfunktion sowie einiges in dem Film inzwischen fragwürdig geworden sind. Aber diese unbekümmerte Selbstdarstellung hat Unterhaltungswert.

Von dessen sterbenslangweiligen Filmschwester lässt sich das kaum behaupten. Auch Dr. Reed Richards alias Mr. Fantastic ist keine spannende Figur, hat mit seinen Gummiextremitäten aber wenigstens noch ein paar komische Szenen. Von Victor von Doom darf man ohnehin nichts erwarten, das ist nicht mehr als ein 08/15-Bösewicht mit übergroßen Machtfantasien. Das ist dann auch allgemein das Problem von Fantastic Four: Da ist nichts wirklich Interessantes dabei. Viele Gründe zum Ärgern gibt es hier nicht, auch wenn das zum Ende hin alles nicht mehr sonderlich viel Sinn ergibt. Nur gibt es eben auch keine wirklich zwingenden Gründe, warum man sich das noch anschauen müsste. Bei den vielen Dutzend Superhelden-Filmen, die in den letzten zwanzig Jahren gedreht wurden, ist dieser einfach zu beliebig.

Credits

OT: „Fantastic Four“
Land: USA, Deutschland
Jahr: 2005
Regie: Tim Story
Drehbuch: Michael France, Mark Frost
Musik: John Ottman
Kamera: Oliver Wood
Besetzung: Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans, Michael Chiklis, Julian McMahon

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Fantastic Four (2005)
fazit
Nach dem völlig missglückten ersten Anlauf schaffte es „Fantastic Four“ 2005 immerhin in die Kinos und wurde dort zu einem großen Hit. Auch wenn nicht genau klar ist warum. Am meisten Spaß macht noch die Gruppendynamik, wenn beim Heldenquartett wider Willen einiges im Argen liegt. Insgesamt ist die Comic-Adaption aber nur Durchschnitt, weder visuell noch inhaltlich wurde da etwas Nennenswertes erschaffen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
5
von 10