Loriots große Trickfilmrevue
© Studio Loriot

Loriots große Trickfilmrevue

Loriots große Trickfilmrevue
„Loriots große Trickfilmrevue“ // Deutschland-Start: 20. April 2023 (Kino) // 1. September 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mehr als zehn Jahre ist es inzwischen her, dass Vicco von Bülow, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Loriot, gestorben ist. Doch es dürfte in Deutschland kaum jemanden geben, der im humoristischen Bereich auch nur annähernd sein Renommee genießt. Bei der Wahl der besten deutschen Komiker nimmt er regelmäßig einen der vorderen Plätze ein. Viele seiner Werke sind absolute Klassiker geworden und sind ein fester Bestandteil deutscher Populärkultur. Ob es seine beiden Spielfilme Ödipussi und Pappa ante portas sind oder Kurzfilme wie Weihnachten bei Hoppenstedts, da ist so viel dabei, das bis heute regelmäßig zitiert wird. Und das gilt auch für seine zahlreichen animierten Kurzfilme, die er fürs Fernsehen anfertigte.

Viele Filme, keine Infos

Eine ganze Reihe von diesen finden sich in Loriots große Trickfilmrevue wieder. Genauer nahm Regisseur Peter Geyer 31 dieser Kurzfilme und schnitt sie zu Spielfilmlänge zusammen. Wobei dafür nicht einfach nur das Archiv geplündert wurde. Stattdessen wurden sie alle noch einmal neu gezeichnet. Das erlaubte es zum einen, sie in einer deutlich höheren Auflösung zu zeigen und damit für das Kino aufzubereiten – die TV-Produktionen waren dafür einfach nicht gedacht. Zum Teil wurden sie auch das erste Mal koloriert, damit die Sammlung wie aus einem Guss ist. Es kommt zu keinen größeren Brüchen, was auch deshalb wichtig ist, da die Trickfilme nicht zwangsläufig alle immer am Stück vollständig gezeigt werden. Vielmehr wird mittendrin zu anderen Sketchen gewechselt, nur um später zurückzukehren, womit auch die Seherfahrung vor den Fernsehern imitiert wird.

Was hingegen völlig fehlt, sind Erklärungen oder andere begleitende Worte. Während des Films erfahrt man nichts darüber, in welchem Zusammenhang die einzelnen Kurzfilme entstanden sind oder von wann sie sind. Auch über den Entstehungsprozess wird nichts verraten. Loriot kommt außerhalb der Sketche nicht zu Wort, dokumentarische Elemente fehlen völlig. Das bedeutet einerseits für die Zuschauer und Zuschauerinnen, dass sie richtig viel zum Anschauen bekommen. Loriots große Trickfilmrevue gleicht einer Best-of-Sammlung, bei der man sich ganz auf den Humor des Komikmeisters konzentrieren kann. Es bedeutet aber auch, dass mit der Zeit schon die eine oder andere Länge eintritt. Bei einer Laufzeit von gerade mal 80 Minuten ist diese Sammlung zwar eigentlich nicht lang. 31 Kurzfilme am Stück anzuschauen, kann aber schon ermüdend sein.

Vom Klassiker zum Geheimtipp

Höhepunkte sind bei dem Film, der 2023 auf der Berlinale Weltpremiere hatte, natürlich einige vorhanden. Unter anderem enthält Loriots große Trickfilmrevue obligatorische Klassiker wie Herren im Bad oder Der sprechende Hund. Andere dürften eher wenig bekannt sein, weshalb der Film auch eine gute Möglichkeit ist, ein bisschen mehr über das Schaffen des Altmeisters zu erfahren. Unterhaltsam sind die animierten Sketche sowieso, wenn Loriot zwischen Albernem und Absurden wechselt, er sich mal von einer satirischen Seite zeigt und seine Mitmenschen aufs Korn nimmt, nur um dann seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und völligen Irrsinn zu produzieren. Dass dabei nicht jeder Gag gleich gut ist, versteht sich mehr oder weniger von selbst. Aber da ist so viel Brillanz in den immer nur wenige Minuten langen Szenen, dass man sich wieder bewusst wird, welcher Schatz der Humorist für Deutschland bedeutete.

Credits

OT: „Loriots große Trickfilmrevue“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Peter Geyer, Loriot
Drehbuch: Loriot

Bilder

Trailer

Filmfeste

Berlinale 2023

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Loriots große Trickfilmrevue
fazit
„Loriots große Trickfilmrevue“ vereint 31 neu gezeichnete Animationskurzfilme des großen Humoristen, darunter Klassiker, aber auch weniger bekannte Sketche. Viele davon sind so wie witzig wie eh und je. Sie direkt hintereinander zu zeigen, ist auf Dauer jedoch ermüdend, zumal man über die einzelnen Werke nichts erfährt.
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