Noch immer ist nicht klar, wer den Anwalt Alex Galbraith (Jim Sturgeon) ermordet haben könnte. Anstatt den Kreis der Verdächtigen endlich verkleinern zu können, scheint er ständig anzuwachsen. Für Detective Inspector Jimmy Perez (Douglas Henshall) und seine Kolleginnen Alison McIntosh (Alison O’Donnell) und Sandy Wilson (Steven Robertson) ist jedoch klar, dass die Lösung irgendwo in der Vergangenheit liegen muss. Aber hat seine Arbeit etwas damit zu tun? Liegt es an den privaten Geschichten? Oder steckt etwas völlig anderes dahinter? Da bietet sich plötzlich noch eine weitere Spur an, welche den Toten in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt …
Abschluss der Staffel
Zwischenzeitlich musste man die Hoffnung ja fast schon aufgeben, aber nun rückt Mord auf Shetland doch noch mit der Lösung raus, was mit dem Anwalt geschehen ist. Nachdem wir in dem Auftaktfilm Alte Wunden von dem Mord an Galbraith erfahren haben und der Mittelteil Unter Verdacht die Ermittlungen noch einmal deutlich ausweitete, markiert Die Täuschung das Ende der aktuellen Staffel. Wer durch andere Krimiserien und Krimireihen gewohnt ist, dass jede Folge für sich steht, muss sich hier umgewöhnen. Ohne die beiden vorangegangenen Teile gesehen zu haben, versteht man nur Bahnhof. Aber auch wer mit entsprechenden Vorkenntnissen ausgestattet ist, muss zwischenzeitlich etwas aufpassen, nicht den Faden in dem Wirrwarr aus einzelnen Strängen zu verlieren.
Das bezieht sich einerseits auf den Fall an sich, wenn sich herausstellt, dass vieles von dem, was parallel geschehen ist, doch in einem Zusammenhang steht. Aber auch drumherum geschieht so einiges. So spielt einerseits die Demenzerkrankung von Perez’ Vater eine Rolle. Vor allem aber die Beziehung zwischen Duncan Hunter (Mark Bonnar) und der verurteilten Mörderin Donna Killick (Fiona Bell) nimmt einen größeren Platz in dem Finale ein. Zu Beginn meinte man noch, dass dies nur ein Begleitthema ist, das lose im Zusammenhang mit dem Mord an Galbraith steht. Doch dabei handelt es sich um eine Alibigeschichte. Vielmehr gewinnt die Sache ein Eigenleben und erhöht die Dramatik der Staffel ungemein. Ohne das Ende vorwegnehmen zu wollen: Mord auf Shetland: Die Täuschung“ nimmt eine derart perfide und schockierende Wendung, dass das Warten auf die nächste Staffel sehr schwierig wird.
Überraschend und düster
Der eigentliche Fall hat es ebenfalls zum Teil in sich. Die Aufklärung im Hinblick auf die Motivation ist ein bisschen schwach. So werden wesentliche Informationen erst spät geliefert, weshalb das Rätseln wenig Erfolg hat. Die Geschichte selbst ist auch nicht übermäßig interessant, hat man in ähnlicher Form schon oft genug gesehen. Dafür ist die Enthüllung, wer dahinter steckt, überraschend, wenngleich es ein bisschen willkürlich ist. So als hätte da jemand Lose gezogen. Insgesamt ist die Staffel aber durchaus annehmbar. Der Mittelteil schwächelt zwar etwas und irgendwie dauert das auch alles zu lange. Mord auf Shetland: Die Täuschung entschädigt aber für die langweiligen Passagen zwischendurch und wird zu einem Fall für ein Publikum, das düstere Krimidramen mag.
OT: „Shetland“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: Siri Rødnes
Drehbuch: David Kane
Musik: John Lunn
Kamera: Simon Walton
Besetzung: Douglas Henshall, Alison O’Donnell, Steven Robertson, Mark Bonnar, Anneika Rose, Lewis Howden, Anne Kidd, Fiona Bell, Cora Bissett, Stephen McCole, Neve McIntosh
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