One More Time Netflix
© Netflix / Nea Asphäll / Robert Eldrim

One More Time

One More Time Netflix
„One More Time“ // Deutschland-Start: 21. April 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

So richtig groß ist die Freude von Amelia (Hedda Stiernstedt) nicht darüber, dass sie vierzig ist. Wo sind nur all die Jahre hin? Und was ist aus ihr geworden? Immer wieder kehren ihre Gedanken zu ihrer Jugend zurück, an die Menschen von damals, zu denen sie keinen Kontakt mehr hat. Dabei ahnt sie nicht, dass sie dieser Zeit wieder sehr nahekommen wird, denn als sie nach einem Unfall wieder zu sich kommt, ist sie auf einmal wieder 18 Jahre alt. Zunächst ist die Freude groß, dass sie wieder ihren Ex-Freund Max (Maxwell Cunningham) sehen darf oder auch Moa (Elinor Silfversparre), zu der später ebenfalls der Kontakt abbrach. Und dann wäre da noch Fiona (Miriam Ingrid), die inzwischen zu einer berühmten Sängerin geworden ist. Doch die Freude hält nicht lang, denn die vermeintliche zweite Chance entpuppt sich als Fluch, der sie dazu zwingt, denselben Tag wieder und wieder zu erleben …

Noch einmal jung sein

So ziemlich alle dürften irgendwann einmal an dem Punkt ankommen, an dem sie zurückblicken und das eigene Leben Revue passieren lassen. Berüchtigt ist in der Hinsicht natürlich die Midlife Crisis, die eine ziemliche Zäsur darstellen und zu Selbstzweifeln führen kann. Wie groß ist dann der Wunsch, noch einmal jung zu sein und mit dem Wissen des Alters alles besser zu machen. In der Realität sind solche nachträglichen Neustarts ein wenig schwierig. Aber dafür gibt es ja die Möglichkeit, sich in fiktionalen Geschichten auszutoben. Und so gibt es immer wieder Werke, in denen die Hauptfigur plötzlich wieder jung ist, seien es die Filme Peggy Sue hat geheiratet und Camille – Verliebt nochmal! oder die Serie Wieder 15. Und auch der Netflix-Film One More Time spielt mit dem Szenario, dass ein erwachsener Mensch in seine Jugendjahre zurückkehrt.

Das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend, zumindest nicht für das Publikum, das solche Geschichten schon gesehen hat oder sich wenigstens gut vorstellen kann, wie so etwas abläuft. Erst versteht Amelia gar nichts, dann ist sie begeistert, nur um dann festzustellen: ist doch nicht so einfach. Ebenso konventionell ist der Umgang mit dem zweiten Thema, das hier eingebaut wurde, der Zeitschleife. Auch in dem Bereich hat es in den letzten Jahren zahlreiche Beispiele gegeben. Ungewöhnlich an One More Time ist lediglich, dass diese zwei Motive, also die plötzliche Jungwerdung und die Zeitschleife, miteinander kombiniert werden. Es geht also nicht um eine einmalige zweite Chance, sondern eine vielfache. Wie bei einem Videospiel, wo man nach Lust und Laune herumprobiert, bis das beste Ergebnis herauskommt.

Alles wie immer

Anknüpfungspunkte für das Publikum gibt es dabei genug. Man muss nicht einmal selbst jenseits der 40 sein, um sich mit dem Wunsch der Protagonistin identifizieren zu können. Gleichzeitig macht das den Film ziemlich beliebig. Da ist einfach nichts dabei, das wirklich eine eigene Handschrift trägt, mal ein bisschen von den ausgetretenen Pfaden abweicht. Wer auch nur einigermaßen erfahren ist, weiß hier schon vorab von den ganzen Wendungen, die eintreten werden. One More Time bedeutet nicht nur für Amelia ein Déjà-vu-Erlebnis, wenn sie immer wieder dieselben Szenen durchmacht. Auch als Zuschauer bzw. Zuschauerin kann man schon gar nicht mehr sagen, wo man das alles zuvor schon gesehen hat. Nur weil da jemand Und täglich grüßt das Murmeltier zitiert, wird daraus nicht mehr als eine Kopie. Zumal auch andere Kopien den Klassiker gern zitieren, das hier also mehr das Zitat eines Zitats ist.

Und doch hat es seine Gründe, warum diese Formel so oft angewendet wird: Sie funktioniert. Sie macht auch Spaß, selbst in der 50. Wiederholung. Selbst wenn man bei vielem weiß, wie es ablaufen wird, möchte man doch wissen, wie es ausgeht und wie die Protagonistin aus dem Schlamassel wieder rauskommt. Außerdem ist es gut fürs Gemüt, wenn hier alte Streitigkeiten beigelegt werden, Freundschaften repariert und alle am Ende etwas glücklicher sind. Die Welt da draußen ist schon konfrontativ genug, ein bisschen Harmonie kann schön sein. Da das auch schauspielerisch passt, kann man durchaus einen Blick auf One More Time riskieren. Mehr als Durchschnitt darf man aber nicht erwarten, zumal das Ende auch noch etwas unbefriedigend ist. Da gab es schon deutlich bessere Titel in diesem Bereich.

Credits

OT: „One More Time“
Land: Schweden
Jahr: 2023
Regie: Jonatan Etzler
Drehbuch: Sofie Forsman, Tove Forsman
Musik: Adam Nordén
Kamera: Nea Asphäll
Besetzung: Hedda Stiernstedt, Maxwell Cunningham, Elinor Silfversparre, Miriam Ingrid, Per Fritzell, Vanna Rosenberg

Bilder

Trailer

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One More Time
fazit
„One More Time“ kombiniert Zeitreise und Zeitschleife, wenn eine 40-Jährige auf einmal täglich ihren 18. Geburtstag wiedererlebt. Das funktioniert grundsätzlich, weil man sich hier eng an die Formel hält, die andere bereits perfektioniert haben. Mehr als das sollte man nicht erwarten, der schwedische Film ist eine nette Tragikomödie voller Déjà-vus.
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