Skrupel? Die können sich Brandon (Alex Pettyfer) und Ross (Mike Vogel) nicht leisten. Schließlich müssen sie bei ihrer Arbeit als Schuldeneintreiber schwerste Geschütze auffahren, wenn es darum geht, ans Geld heranzukommen. Das müssen sie auch Sean (Jacques Colimon) erst noch beibringen, der seit Kurzem das Team verstärkt und sich dabei viel zu oft von Schuldnern und Schuldnerinnen abwimmeln lässt. Deutlich problematischer ist dabei ohnehin Christina (Shakira Barrera). Deren ebenfalls hochverschuldeter Mann Mario (Joseph Julian Soria) sitzt im Knast, wo er für die Männer unerreichbar ist. Als Brandon die alleinerziehende Mutter kennenlernt, die sich mit Striptease-Auftritten über Wasser hält, entwickelt er Gefühle für sie – was schlecht fürs Geschäft ist …
Der brutale Kampf ums Geld
Rund zwei Jahre ist es inzwischen her, dass The Tax Collector bei uns erschienen ist. Der Thriller erzählte von zwei Männern, die auf brutale Weise Geld eintreiben. Payback – The Debt Collector erinnert nicht nur wegen des ähnlichen Titels daran. Auch hier sind es zwei Männer, die keinerlei Skrupel dabei haben, wenn es darum geht, an das Geld der anderen zu kommen. Klar, im Gegensatz zu dem obigen Film ist das hier alles legal, da es um tatsächliche Schulden geht, die bezahlt werden müssen. Brandon und Ross schlagen auch nicht einfach so andere zusammen. Stattdessen bedienen sie sich anderer Mittel, um an die Kohle zu kommen, die aber auf ihre Weise nicht minder brutal sind.
Die spannendsten Szenen sind dann auch die, wenn Payback – The Debt Collector vor Augen führt, auf welche Weise die Schuldner und Schuldnerinnen gefügig gemacht werden sollen. Erlaubt ist da alles. Mal wird mit der Einwanderungsbehörde gedroht, an einer anderen Stelle wird einem Mann mit Ärger bei der Arbeit gedroht, die er so dringend braucht. Schockierend sind dabei nicht nur die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Männer an die Arbeit gehen, und die Methoden, die nicht unbedingt immer legal erscheinen. Auch die Art und Weise, wie diese Eintreibungsfirma geführt wird, lässt einen den Glauben an das Gute im Menschen verlieren. Die Atmosphäre ist toxisch, da werden die Leute zu Höchstleistungen angetrieben, koste es, was es wolle. Veranschaulicht wird dies durch Sean, der durch die Ross-Schule eine unheimliche Wandung durchmacht.
Weder spannend noch bewegend
Während diese Stellen durchaus sehenswerte Momente mit sich bringen, ist die Geschichte um die Liebe zwischen Christina und Brandon kaum interessant. Schon die Romanze an sich überzeugt wenig, wenn sich Regisseurin Marianna Palka (Bitch) nicht die Zeit nimmt, diese Beziehung auch wirklich zu entwickeln. Sie ist dann nur einfach da. Aber selbst wenn man das als gegeben hinnimmt, macht Payback – The Debt Collector da kaum etwas draus. Das Dilemma, in dem der Schuldeneintreiber durch seine persönlichen Gefühle steckt, wird nie nennenswert vertieft. Es kommt nicht einmal zu Reibungen zwischen den beiden Geschäftspartnern und Freunden, die an der Stelle naturgemäß unterschiedlicher Ansicht sind. Stattdessen wird die Konfrontation ganz kurz abgehandelt.
Das ist inhaltlich alles recht unbefriedigend, weil der Film vieles von dem, was es sich zu erzählen lohnte, kaum vertieft. Payback – The Debt Collector lässt einen viel zu kalt für eine Geschichte, die so viel Tragik enthält. Aber auch der Thrillerpart lässt zu wünschen übrig, da kommt nie wirklich Spannung auf, erst auf den letzten Metern geschieht da mal etwas. Das ist dann wiederum gleich wieder übertrieben, da hapert es an vielen Stellen mit der Balance. Eine absolute Katastrophe ist das Thrillerdrama damit zwar nicht. Er ist nur ziemlich uninteressant, lockt weder mit der Geschichte, den Figuren noch der Handlung. Obwohl die Laufzeit hier mit weniger als anderthalb Stunden recht kurz ist, ist das am Ende irgendwie Zeitverschwendung.
OT: „Collection“
Land: US
Jahr: 2021
Regie: Marianna Palka
Drehbuch: Todd M. Friedman
Musik: Matt Friedman
Kamera: Meena Singh
Besetzung: Alex Pettyfer, Shakira Barrera, Mike Vogel, Jacques Colimon, Ashton Lubart, Joseph Julian Soria
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