Bei einem Überfall auf eine Postkutsche gelingt es dem Revolverhelden Sartana (Gianni Garko) zwar, die meisten der Räuber zurückzuschlagen. Doch das Massaker an den Passagieren kann er nicht verhindern, sodass er in der nahen Ortschaft nach den eigentlichen Drahtziehern sucht. Dort trifft er auf Lasky (William Berger), ebenfalls ein Revolverheld, sowie die Bande des mexikanischen Generals Tampico (Fernando Sancho). Als eine Kiste mit Gold transportiert werden soll, kommt es tatsächlich zu einem weiteren Überfall, durchgeführt von Tampicos Männern, die dann überwältigt werden von Lasky, der sie mit einem Maschinengewehr hinrichtet. Sartana, der all dies beobachtet hat, erkennt, dass dieser auch im Auftrag eines Bankiers und eine Politikers steht. Diese hoffen, von der Versicherung für das Gold reich zu werden, wobei beide sich ebenfalls hintergehen wollen und dabei Lasky für ihre Agenda einspannen wollen. Dieser lässt sich natürlich reich bezahlen für seine Dienste und passt dabei auf, dass er zum einen nicht auffällt und niemand ahnt, das eigentlich er das Gold wie auch die Versicherungssumme rauben will. Sartana wird ihm bei seinem Plan mehr und mehr hinderlich, versucht ihn zu verunsichern und seine Geschäftspartner gegen ihn aufzubringen.
Als Lasky schließlich genug hat und neben seiner rechten Hand, dem Killer Morgan (Klaus Kinski), noch eine ganze Heerschar an Söldnern gegen Sartana aufhetzt, eskaliert der Konflikt. Nun muss er zusehen, wie er die verschiedenen Seiten am besten ausspielt und mit dem Leben davonkommt, was ihn auf eine Idee kommen lässt, wie er nicht nur selbst etwas von dem Gold für sich haben kann, sondern zugleich Lasky bei seinen Auftraggebern in Ungnade fallen lassen kann.
Ein Held ohne Gnade und Emotion
Nach dem großen Erfolg von Sergio Corbuccis Django dauerte es nicht lange, bis es unzählige Nachahmer gab, von denen viele jedoch niemals das Niveau dieses Meisterwerks erreichten und nur mit dem Namen „Django“ im Titel Geld verdienen wollten. Unter diesen Nachahmungstätern vermutete die Kritik auch Gianfranco Parolinis Werk Sartana – Bete um deinen Tod, was jedoch nicht ganz stimmt. Sartana, wie Schauspieler Gianni Garko in Interviews betont, scheint noch viel mehr in der Popkultur der 60er verwurzelt zu sein als es Franco Neros Django war und ist noch weniger als Held zu bezeichnen, scheint er doch keinerlei Prinzipien mehr zu haben oder Skrupel, wenn es darum geht, seine Gegner zu verfolgen, zu quälen und letztlich hinzurichten.
Während die Welt in Corbuccis Film sich noch durch Verkommenheit und Gewalt definierte, kommt bei Sartana ein Maß an Korruption hinzu, was sich bis in die höchsten gesellschaftlichen Kreise hinzieht. Die sozial Höhergestellten wie der Bankier oder der Politiker wirken dabei wie Karikaturen, auch in der Art, wie sie gespielt werden oder geschrieben sind, wohingegen die Revolverhelden keinerlei Prinzipien mehr zu haben scheinen außerhalb des eigenen Profits. Die Geschichte an sich ist dabei für den Zuschauer die meiste Zeit über undurchsichtig, aber letztlich auch weniger interessant. Dass die Überlebenschancen für jeden nur sehr gering sind, unterstreichen schon die ersten zehn Minuten, in denen gefühlt die Hälfte der Nebencharaktere stirbt und einem der Hauptcharaktere zum Opfer fällt. Die Tatsache, dass ein Held ohne Gnade und Emotion im Zentrum einer solchen Welt und Geschichte steht, ist dabei nur konsequent. Als Zuschauer sollte man jedoch keinen realistischen Ansatz bei Sartana erwarten, aber denn hatte Django auch schon nicht mehr.
Ein Schatten, der einem folgt
Schon beim ersten Auftritt der Hauptfigur wird unterstrichen, dass es sich bei Sartana nicht um einen typischen Westernhelden handelt. Durch seinen Umhang ist er näher an Figuren wie Mandra, der Zauberer (der durchaus eine Inspiration für die Figur war, wie Garko in Interviews bestätigt) oder gar Dracula, wohingegen sein Faible für ausgefallene Waffen ihn in die Nähe eines James Bond bringt. Garko spielt diesen Helden mit seinem typischen Charme, einer gewissen Nonchalance. Zugleich betont er das Mysterium einer Figur, die wie ein Schatten wirkt und quasi aus dem Nichts erscheint. Allein die Melodie einer Taschenuhr deutet an, dass Sartana in der Nähe ist, und er Gefallen daran findet, seine „Beute“ zu verunsichern und zu quälen. Die Szenen, in denen die Anwesenheit des Protagonisten nur angedeutet wird, gehören darüber hinaus zu den stärksten des ganzen Filmes in Bezug auf Ton und Kamera.
OT: „… Se incontri Sartana prega la tua morte“
Land: Italien, Deutschland
Jahr: 1968
Regie: Gianfranco Parolini
Drehbuch: Adolfo Cagnacci, Luigi De Santis, Werner Hauff, Renato Izzo
Musik: Piero Piccioni
Kamera: Sandro Mancori
Besetzung: Gianni Garko, William Berger, Sydney Chaplin, Gianni Rizzo, Fernando Sancho, Klaus Kinski
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