Elizabeth (Reese Witherspoon) ist Krankenhausärztin und kennt im Leben fast nichts anderes als ihre Arbeit. Als sie eines Tages einen Autounfall erleidet, landet sie selber im Krankenhausbett. Im Koma liegend gehen erst Wochen und dann Monate ins Land. Als die hinterbliebene Familie die Hoffnung irgendwann aufgibt, wird Elizabeths Wohnung zum Verkauf angeboten. Nicht viel später zieht der verwitwete Landschaftsarchitekt David (Mark Ruffalo) ein, der eines Tages die Überraschung seines Lebens erlebt: Er wird mit Elizabeths Geist konfrontiert, der noch an die Welt der Lebenden gebunden zu sein scheint. Da niemand sonst Elizabeth sieht und bald ihre lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden sollen, ergibt sich eine echte Herausforderung für David und den im Nacken sitzenden Geist, um genau dies zu verhindern.
Fantasy, Drama und Komödie
Wohl nur die wenigsten würden vermuten, dass ein Geisterfilm als romantische Komödie gut funktionieren würde. Solange du da bist, der immer wieder zwischen Fantasy, Drama und Komödie hin- und herspringt, gibt aber vermutlich noch die beste Produktion in der Hinsicht ab. Das mag in erster Linie an der Einfachheit liegen, da sich Regisseur Mark Waters mehr auf die komödiantischen Elemente fokussiert. Wer ein philosophisches Drama erwartet, ist dagegen an der falschen Adresse.
Hulk-Star Ruffalo und Witherspoon geben dabei ein ulkiges Paar ab, die jedoch alle Hände voll zu tun haben, den Film auf ihren Schultern zu tragen. Waters fährt daher weitere Geschütze aus, um Sympathiepunkte an anderer Stelle einzuheimsen. Erreicht wird dies beispielsweise durch fast schon Slapstick-artige Szenen, in denen zur Genüge mit der Geister-Imagination gespielt wird. Anspielungen zu unter anderem Ghostbusters – Die Geisterjäger dürfen darüber hinaus natürlich auch nicht fehlen. Die größte Schwäche – die hin und wieder seltsamen Eigenarten der Figuren – können damit nur bedingt kompensiert werden. Zu treudoof und unüberlegt ist der Mann, zu langweilig die Frau. Die Gegensätzlichkeit, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht, wird jedoch links liegen gelassen. Dass sich beide ineinander verlieben und es auf ein Happy-End hinausläuft, riecht man schon Meilen gegen den Wind.
Politik statt Liebe
Dass letztlich ein „unnötiges“ politisches Fass aufgemacht wird, spielt dem Film nicht in die Karten. Die Diskussion über Patientenverfügungen eckt dabei zu sehr an und erweckt nicht den Eindruck, stimmig zur restlichen Geschichte zu passen. Viel zu lange hält sich der Film dann damit auf, gegen das Abstellen von lebenserhaltenden Geräten zu appellieren und man fragt sich: Warum hat man plötzlich einen faden politischen Beigeschmack? Hier fehlt es schlichtweg an einer charmanten Umsetzung, um eben jenen Beigeschmack zu vermeiden. Schlussendlich steht die große Frage im Raum: Erleben wir beim Happy-End wenigstens die große Liebe? „Groß“ wäre wohl definitiv übertrieben, was in der Gesamtheit an der Leichtfüßigkeit liegen mag – und vor allem auch daran, dass Waters immer wieder Abstriche bei den wirklich emotionalen Szenen machte. Solange du da bist macht mit zu wenig Emotionen und zu viel Liebesduselei daher eines ganz deutlich: Es ist zu schön, sich im warmen und halbbeherzten Romcom-Gewässer zu tümmeln.
OT: „Just Like Heaven“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Mark Waters
Drehbuch: Leslie Dixon, Peter Tolan
Musik: Rolfe Kent
Kamera: Daryn Okada
Besetzung: Reese Witherspoon, Mark Ruffalo, Donal Logue, Dina Waters, Ben Shenkman
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