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© Radio Bremen / Jörg Landsberg

Tatort: Donuts

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„Tatort: Donuts“ // Deutschland-Start: 2. April 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als in Bremerhaven auf einem der Autoterminals eine Leiche entdeckt wird, beginnt das Rätselraten. Wer könnte den Bereichsleiter getötet und anschließend in den Kofferraum gepackt haben? Und aus welchem Grund? Eben dies versuchen die Bremer Polizistinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) und Linda Selb (Luise Wolfram) herauszufinden, als sie ihre Ermittlungen beginnen. Dabei kommt es schnell zu Kompetenzgerangel mit den lokalen Kollegen. Im Sinne guter Zusammenarbeit schließt sich deshalb der Bremerhavener Kollege Robert Petersen (Patrick Güldenberg) dem Team an, den Moormann noch aus früheren Zeiten kennt. Und das ist nicht der einzige Punkt, bei dem die Kommissarin sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss …

Vierter Fall des Bremer Teams

Auch wenn es beim Tatort derzeit mehr als 20 verschiedene Teams gibt, die sich bei der Mörderjagd abwechseln, ganz ausgeglichen ist das mit den Auftritten nicht. Während etwa Münster, Köln und München gefühlt andauernd zu sehen sind, machen sich andere rar. Zu Letzten gehört auch das Team aus Bremen. So ist es inzwischen auch schon wieder zehn Monate her, dass es sich mit Liebeswut das letzte Mal zu Wort meldete. Mit Donuts gibt es jetzt dann mal wieder Nachschub, es ist das vierte Mal, dass das Team zusammenkommt. Und das auch nur zum Teil. So ist Dar Salim, der anfangs als festes Mitglied eingeführt wurde, nur kurz zu sehen. Stattdessen darf dieses Mal Patrick Güldenberg (Die Ibiza Affäre) mitmachen.

Dessen Figur ist wie der Schauspieler selbst offen homosexuell. Im Film wird das aber nur recht beiläufig angesprochen, was angenehm ist. Dafür erfahren wir umso mehr über die Vorgeschichte von Moormann. Dass dabei einiges im Argen lag, ist bekannt. Die vorangegangenen drei Teile haben das immer mal wieder angesprochen. Dieses Mal geht das dann ein bisschen mehr in die Tiefe, wenn die familiären Hintergründe angesprochen werden. So etwas ist zwar immer ein bisschen billig, wenn die Polizei auf einmal persönliche Verbindungen zu dem Fall hat. Dann und wann kann das reizvoll sein, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird das aber schon exzessiv betrieben. Andererseits gibt Tatort: Donuts auf diese Weise Jasna Fritzi Bauer die Gelegenheit, ihr schauspielerisches Talent zu zeigen.

Viel Streit um nichts

Dabei geht es gewohnt konfrontativ zu. Bremen ist neben Saarbrücken das Team, bei dem der Ton wohl am rausten ist. Da können sich innerhalb der Polizei die Leute auch gegenseitig richtig hart angehen, ohne dass dies mit Konsequenzen verbunden wäre. Von schlechter Laune einmal abgesehen. Als Krimi ist der 1230. Teil des Dauerbrenners hingegen wenig interessant. Regisseur und Co-Autor Sebastian Ko (Kein einfacher Mord) hatte nicht die Ambition, bei Tatort: Donuts eine komplexe Geschichte zu erzählen. Klar darf man bis zum Ende spekulieren, wer denn nun der Täter ist. Bis wir aber bei der Auflösung ankommen, spielt das schon keine große Rolle mehr. Das gibt die Spannungskurve einfach nicht her.

Sonstige Kurven gibt es dafür ohne Ende. So spielen getunte Autos sowie nächtliche Rennen eine Rolle. Dennoch sollte man hier nichts in Richtung Fast & Furious erwarten, das Budget ist dafür zu niedrig. An manchen Stellen gibt es ein paar nette Bilder, die dazu beitragen, dass sich Tatort: Donuts zumindest optisch von den anderen Teilen abhebt. Auch das Hafensetting ist immer wieder nett. Noch netter wäre es aber gewesen, wenn mit dem Ganzen eine packendere Geschichte verbunden gewesen wäre. So bleibt ein lediglich durchschnittlicher Krimi übrig, den man sich durchaus anschauen kann. Doch es gibt deutlich Besseres in dem Bereich, da sind beispielsweise die am selben Abend ausgestrahlten Vienna Blood: Der Schattengott und Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel lohnenswerter.

Credits

OT: „Tatort: Donuts“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Sebastian Ko
Drehbuch: Sebastian Ko, Mathias Schnelting
Musik: Olaf Didolff
Kamera: David Hofmann
Besetzung: Jasna Fritzi Bauer, Luise Wolfram, Luisa Böse, Adrian But, Patrick Güldenberg, Bozidar Kocevski, Dar Salim, Jonas Halbfas, Angelika Richter, Gunnar Titzmann

Bilder

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Tatort: Donuts
fazit
„Tatort: Donuts“ hat ein reizvolles Hafensetting, mit Autorennen ein ungewohntes Thema und zudem gut gespielte persönliche Dramen. Der Film hat aber keine interessante Geschichte: Trotz diverser hübscher Bleifußszenen kommt das inhaltlich zu wenig vom Fleck. Mehr als Durchschnitt ist das nicht.
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