The Deal – Der verwüstete Planet
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The Deal – Der verwüstete Planet

„The Deal – Der verwüstete Planet“ // Deutschland-Start: 27. April 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nachdem eine Pandemie die Erde heimgesucht hat, sind die Ressourcen knapp geworden. Es reicht einfach nicht mehr für alle. Um das, was noch da ist, einigermaßen gerecht verteilen zu können, wurde ein System entwickelt. Wer daran teilnimmt und sich auf den Deal einlässt, wird 20 Jahre lang versorgt. Sobald diese Zeit abgelaufen ist, wird diese Person getötet, um Platz für andere zu schaffen. Für Tala Bayani (Sumalee Montano) ist der Zeitpunkt nah, dass sie ihren Teil der Abmachung einhalten muss. Während sie sich selbst damit abgefunden hat, kommt ihre Tochter Analyn (Emma Fischer), die sie alleine aufgezogen hat, mit der Situation nicht klar. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, bräuchte die Jugendliche dringend eine neue Niere. Tala würde für die Spende in Frage kommen, hat dafür aber nicht mehr genügend Lebenszeit übrig …

Der Fluch begrenzter Ressourcen

Und mal wieder ist die Welt am Arsch. Wann immer im Science-Fiction-Bereich in die Zukunft geblickt wird, ist das Ergebnis mindestens ernüchternd, wenn nicht gar katastrophal. In dem Genre scheint man schon gar nicht mehr daran zu glauben, dass sich das noch zu einem Besseren hin entwickelt. Die Frage ist dann nur immer: was tun? Im launigen Abenteuer Visitor from the Future reiste kürzlich ein Mann in die Vergangenheit, um die Katastrophe noch zu verhindern. Beliebt sind auch Szenarien, bei denen die Menschheit auf andere Planeten reist, in der Hoffnung, dort noch einmal von vorne anfangen zu können. Alternativ bleibt nichts anderes übrig, als die mit der Zerstörung einhergehenden Nachteile in Kauf zu nehmen und irgendwie damit umzugehen. So wie man es bei The Deal – Der verwüstete Planet tut.

Wo sich andere Dystopien aber damit zufriedengeben, dass die Reichen die Ressourcen horten und der Rest im Elend verendet, da werden hier die Menschen getötet. Wenn schon, denn schon. Das erinnert ein wenig an den Klassiker Soylent Green – Jahr 2022 … die überleben wollen, bei dem die einfache Bevölkerung zu Nahrung verarbeitet wird. Immerhin: Bei The Deal – Der verwüstete Planet darf man vor dem Tod noch ein paar gute Jahre haben. Zumindest so gut, wie es die aktuelle Situation erlaubt. Das ist als Konzept ganz interessant. Zieht man 20 solide Jahre einer ungewissen Zukunft vor, die zwar länger sein könnte, aber ein ständiger Überlebenskampf bedeuten würde? Und was macht das mit einer Gesellschaft, wenn die eigenen Leute ständig geopfert werden müssen, damit andere einen Teil vom Kuchen bekommen?

Unter den Möglichkeiten geblieben

Daraus hätte man sicherlich ein interessantes Drama machen können, das ganz grundsätzliche, existenzielle Fragen stellt. Auch der Aspekt der Moral spielt da mit rein, wenn eine Gesellschaft sich von sich aus derart limitiert. Ganz so sehr wollte man den Stoff aber offensichtlich nicht vertiefen. Stattdessen wurde aus diesem Stoff ein Thriller, wenn die beiden Protagonistinnen gegen die Zeit rennen müssen. Die Situation rund um die Organ-Transplantation, die aufgrund des ungünstigen Timings nicht mehr stattfinden kann, ist natürlich ziemlich konstruiert. Sie bringt aber eine Dringlichkeit hinein, die The Deal – Der verwüstete Planet sonst wohl nicht hätte. Da muss eine Frau um das Leben ihrer Tochter kämpfen, während ihr eigenes Leben bald vorbei ist.

So richtig spannend wird es dabei dann aber doch nicht. Zum Teil ist das sicher dem überschaubaren Budget geschuldet, welches keine erwähnenswerten Kulissen zulässt und gerade gegen Ende hin, wenn es brenzliger wird, vermisst wird. Aber auch inhaltlich ist das letztendlich nicht so interessant, wie sich die Geschichte im Vorfeld anhörte. Da wird dann etwas umständlich ein Familiendrama hineingepackt, das über die Zweierkonstellation hinausgeht, dabei jedoch bei den Dialogen schlingert. Aber auch wenn da doch noch einiges mehr drin gewesen wäre, schlecht ist The Deal – Der verwüstete Planet nicht. Zumindest lässt einen der Film im Anschluss mit einigen Fragen und Gedanken zurück.

Credits

OT: „The Deal“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Orsi Nagypal
Drehbuch: Sean Presant
Musik: Nemanja Mosurovic
Kamera: Máté Herbai
Besetzung: Sumalee Montano, Emma Fischer, Alastair Mackenzie, Taz Skylar

Bilder

Trailer

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The Deal – Der verwüstete Planet
fazit
„The Deal – Der verwüstete Planet“ erzählt mal wieder von einer kaputten Welt. Das Szenario um eine Abmachung, dass man 20 Jahre lang genug zum Leben bekommt, dann aber getötet wird, ist interessant. Der Film verschenkt dieses jedoch, um aus dem Stoff lieber einen inhaltlich wenig spannenden Thriller zu machen. Da auch die Optik eher sparsam ausfällt, bleibt das hier daher unter den Möglichkeiten.
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