Eigentlich sind Sarah (Shannon DaLonzo) und Michael (Justin Gordon) auf dem Weg zu ihrem Vater, der an einer Reihe gesundheitlicher Probleme leidet. Doch gerade als sie sich über die geplante Hochzeit streiten, kommt es zu einem Unfall. Irgendetwas haben sie angefahren. Oder etwa doch nicht? Als sie anhalten, können sie auf der Straße nichts entdecken, auch am Auto sind keine Spuren zu finden. Dafür sehen sie ein unheimliches Auto, welches ihnen folgt und sie einfach nicht in Ruhe lässt. Zuflucht finden sie in einem abgelegenen Diner, an dem sie vorbeikommen und wo sie erst einmal zur Ruhe kommen wollen. Diese hält aber nicht lange an, denn die zwei müssen feststellen, dass sie weder dem Verfolger, noch dem Diner entkommen können …
Gefangen in der Wüste
Im Horror – und Thrillergenre wimmelt es von Filmen, bei denen die Hauptfiguren in einer abgelegenen Gegend unterwegs sind, wo sie unheimliche Erfahrungen machen. Das kann sich mal auf Mörder, Kannibalen oder sonstige blutrünstige Menschen beziehen. Manchmal sind es irgendwelche Monster. Hin und wieder ist es aber mehr der Ort, der Ursprung allen Übels ist. So auch bei The Fearway, bei dem ein Wüstenabschnitt zu einem Gefängnis für ein Paar wird. Es dauert jedoch eine Weile, bis sich das herauskristallisiert. Anfangs sieht es vielmehr danach aus, als wäre die Verfolgung durch den Unbekannten der Fokus der Geschichte, was zwangsläufig Erinnerungen an Duell weckt, das Filmdebüt von Steven Spielberg. Damals war es ein mysteriöser Truck, der den Protagonisten verfolgte.
So richtig wichtig ist der Fremde aber nicht. Nur hin und wieder taucht er auf, um beim Publikum Spannung zu erzeugen. Das funktioniert aber nicht wirklich, die entsprechenden Szenen sind zu kurz und hinterlassen wenig Eindruck. Wie man eine solche Drangsalierung auf der Straße packender in Szene setzen kann, haben andere Filme vorgemacht. Neben dem besagten Duell bietet sich beispielsweise Nocturnal Animals an, dessen Einstieg selbst für die stärksten Nerven eine Herausforderung darstellt. Problematisch ist zudem, als der fremde Fahrer aus dem Auto steigt. Nicht nur, dass auf diese Weise dem Mystery-Faktor geschadet wird. Der Mann ist zudem der einzige Dunkelhäutige in The Fearway und wurde mit abgeschliffenen Haifischzähnen auf unheimlich gemacht. Das Motto: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
Auf der Suche nach dem Rätsel
Wobei man von dem Mystery-Aspekt eh nicht zu viel erwarten sollte. Klar, anfangs darf man sich noch fragen, was hinter allem steckt. Warum ist auf einer Wüstenstraße Eis? Wer ist der fremde Mann? Und wie hängt das Diner mit allem zusammen? Die Sache ist nur, dass man hier schon recht früh merkt, was Sache ist. Zwar wird bei The Fearway versucht, das Publikum möglichst lange hinzuhalten und die Dialoge möglichst bedeutungsschwanger zu gestalten. Der Erfolg hält sich aber in Grenzen. Einfach nur auf der Bremse zu stehen und so zu tun, als würde es gleich richtig weitergehen, führt nicht zwangsläufig dazu, dass man hier ganz gebannt auf den Bildschirm starrt. Statt Nervenkitzel provoziert das eher Ungeduld.
Das ist dann auch das Hauptproblem: Der Film wird einfach nie spannend. Man kann sich darüber streiten, ob The Fearway mehr unter dem Mangel an Einfällen oder einem fehlendem Budget leitet. So oder so geht es aber viel zu lange einfach nicht voran. Das ließe sich verschmerzen, wenn denn die Figuren in der Zwischenzeit für Kurzweil sorgen würden. Das Drehbuch hat über diese aber praktisch nichts zu sagen. Am originellsten ist noch, dass Michael irgendwann einmal ein Lied komponiert hat, das mehrfach auftaucht. Das reicht aber nicht aus. Das Ensemble schafft es auch nicht, aus den unbeholfenen Dialogen etwas zu machen. Immerhin: Das Setting ist ganz atmosphärisch, da sind schon nette Aufnahmen der Wüste dabei. Man kann aber auch in der Hinsicht die 80 Minuten sinnvoller nutzen, die es braucht, sich den Film anzuschauen.
OT: „The Fearway“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Robert Gajic
Drehbuch: Noah Bessey
Musik: Darren Morze
Kamera: David Gordon
Besetzung: Shannon Dalonzo, Justin Gordon, Simon Phillips, John D. Hickman, Jessica Gray, Briahn Auguillard
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