Bislang war der Ort eher unauffällig gewesen, die Menschen gehen friedlich ihrem Alltag nach. Das ändert sich jedoch eines Tages, als es zu eigenartigen Sichtungen kommt. Da wäre das riesige Ei, von dem niemand sagen kann, woher es stammt. Gefährlich wird es jedoch, als dem Wasser ein fremdartiges Wesen entsteigt und Jagd auf die Zweibeiner macht. Doch was tun? Während der Polizist James (Theerapat Sajakul) alles dafür tut, um seine Tochter Pam (Supansa Wedkama) zu beschützen, die er seit dem Tod seiner Frau alleine aufzieht, haben die Geschwister Keng (Thanachat Tunyachat) und Lin (Sushar Manaying) direkten Kontakt mit dem blutrünstigen Monster. Zwar gelingt es ihnen, dem Wesen zu entkommen. Doch Keng wurde dabei verletzt und scheint sich zunehmend seltsam zu verhalten …
Horror made in Thailand
So richtig viel bekommt man hierzulande leider nicht vom thailändischen Kino zu sehen. Bemerkenswert ist dabei, wie viele Horror-Titel sich unter den Filmen befinden, die doch auf die eine oder andere Weise ihren Weg zu uns finden. Und auch wie groß die Vielfalt dabei ist. Ob es nun die mysteriösen Prophezeiungen in The Medium sind, der löcherige Alptraum in The Whole Truth oder die Zombieapokalypse im actionreichen Paradise Z – Come and Play, da werden die unterschiedlichsten varianten des Genres aufgefahren. Mit The Lake kommt nun eine weitere hinzu. Genauer steht der Film in der Tradition des gigantischen Creature Horrors, wie man ihn gerade in Japan, aber auch anderen Ländern pflegte.
Tatsächlich wird ein entsprechend vorgebildetes Publikum bei The Lake jede Menge Déjà-vus haben. So ist der Vergleich zu The Host naheliegend, wo ebenfalls ein riesiges Monster aus dem Wasser kam und die Menschen angriff. Verbunden ist das auch hier mit einer dezenten Gesellschaftskritik, wobei die thailändische Produktion dies sehr viel ernster tut als das südkoreanische Vorbild, das den Kampf gegen das Ungetüm mit Humor verband. Aber auch andere berühmte Filme haben ihre Spuren hinterlassen. So ist eine Szene ganz offensichtlich von Jurassic Park inspiriert. Man darf sogar sagen, dass da ziemlich dreist geklaut wurde, mit einer Hommage hat das nicht mehr viel zu tun.
Solide Inszenierung, mauer Inhalt
Natürlich spricht erst einmal nichts dagegen, sich das anzuschauen, was andere zuvor getan haben und sich bewährt hat. Gerade im Horrorbereich muss man nicht jedes Mal das Genre auf den Kopf stellen, um das Publikum zufriedenstellen zu können. Es bräuchte aber zumindest etwas, das dem neuen Werk dabei hilft, sich von den vorangegangenen zu emanzipieren und eine Daseinsberechtigung zu finden. Hier fehlt das völlig. Die Geschichte besteht ausschließlich aus alten Versatzstücken. Richtig schlimm sind bei The Lake zudem wieder die Figuren geworden. Wenn in Filmen ein Charakter nur dadurch definiert wird, dass er einen Schicksalsschlag hinter sich hat, weiß man praktisch immer, dass da jemand letztendlich nichts zu erzählen hat.
Streckenweise wird das hier durch die Inszenierung ausgeglichen. So sehen die monströsen Viecher gar nicht schlecht aus. Und auch wenn das Regie-Duo Lee Thongkham und Aqing Xu nicht gerade eine eigene Handschrift demonstriert, verstehen sie es doch, die der anderen auf ansprechende Weise nachzumachen. Streckenweise funktioniert The Lake also, trotz des wenig berauschenden Inhalts. Gerade in der zweiten Hälfte reicht das aber nicht mehr aus, wenn die inhaltlichen Mängel zu gravierend werden. Richtig schlecht ist die thailändische Fassung dieses Horror-Subgenres zwar nicht. Richtig plausibel ist es aber nicht, warum nun ausgerechnet dieser Film aus dem fernöstlichen Land für ein hiesiges Publikum eingekauft wurde. Wer nicht gerade ein großer Fan von dieser Art Film ist, kann den Neuzugang im Genreregal getrost ignorieren.
OT: „The Lake“
Land: Thailand
Jahr: 2022
Regie: Lee Thongkham, Aqing Xu
Drehbuch: Lee Thongkham
Musik: Bruno Brugnano
Kamera: Brandt Hackney
Besetzung: Theerapat Sajakul, Vithaya Pansringarm, Sushar Manaying, Supansa Wedkama
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