The Legend of Hercules
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The Legend of Hercules

The Legend of Hercules
„The Legend of Hercules“ // Deutschland-Start: 1. Mai 2014 (Kino) // 5. September 2014 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1.200 vor Christus herrscht König Amphitryons (Scott Adkins) mit harter Hand über das griechische Volk. Darunter leiden nicht nur die einfachen Menschen. Auch seine Frau, Königin Alkmene (Roxanne McKee), sehnt sich danach, den Despoten wieder loszuwerden, und bittet daher die Götter und Göttinnen um ihren Beistand. Diese Bitte wird erhöht: Niemand Geringeres als Göttervater Zeus schenkt ihr einen Sohn, dem es vorbestimmt ist, später einmal für Frieden zu sorgen. Dieser wächst jedoch ohne dieses Wissen auf. 20 Jahre später ist Hercules (Kellan Lutz) zu einem jungen Mann herangewachsen und in die kretische Prinzessin Hebe (Gaia Weiss) verliebt. Dabei ist die schon Iphicles (Liam Garrigan) versprochen, dem ältesten Sohn von Amphitryons, was für reichlich Ärger in der Familie sorgt …

Zurück in die Antike

In den 00er Jahren gab es eine etwas unerwartete Renaissance von Monumentalfilmen. Auf einmal entdeckte Hollywood die Antike wieder und erzählte eine Reihe von Geschichten, die vor hunderten und tausenden von Jahren spielten und von großen Kämpfen handelten. Zum Teil war das auch sehr erfolgreich, etwa Gladiator, welcher nicht nur ein Kassenschlager war, sondern auch bedeutende Filmpreise erhielt. 2014 war von diesem Run eigentlich nur noch wenig geblieben. Umso erstaunlicher war, als in dem Jahr gleich zwei Filme auf den Markt kamen, die sich mit dem Thema Hercules befassten. Der erfolgreichere von beiden war Hercules mit Dwayne Johnson, das immerhin rund 250 Millionen US-Dollar einspielte. The Legend of Hercules schnitt da deutlich schlechter ab, war am Ende ein dickes Verlustgeschäft.

Ein Grund dafür dürfte gewesen sein, dass es hier an Starpower fehlte. Wenn die beiden Aushängeschilder der Twilight Nebendarsteller Kellan Lutz und Scott Adkins sind, der – von Ausnahmen wie John Wick: Kapitel 4 einmal abgesehen – überwiegend in B-Movie-Actionfilmen zu sehen ist, dann kann man kaum vom schauspielerischen Olymp sprechen. Umso überraschender ist, dass The Legend of Hercules kein ganz billiger Film war. Immerhin 70 Millionen US-Dollar hat der Streifen gekostet, was zwar nicht erste Liga ist, aber doch eine ganze Menge, mit der sich etwas anfangen lassen können sollte. Aber offensichtlich wurde dieses Budget mehr in die Ausstattung investiert, wenn wir hier eine Reise ins alte Griechenland antreten. Da heißt es schon mehr klotzen statt kleckern. Theoretisch zumindest.

Ein gemischtes Action-Vergnügen

Praktisch ist der Film da aber ein gemischtes Vergnügen. Wer sich angesichts des göttlichen Ursprungs große Fantasymomente erhofft, der wird enttäuscht. Zeus und Co. halten sich dann doch mehr im Hintergrund und lassen die Sterblichen vor sich her kämpfen. Wenn es mal handgreiflich wird, hat The Legend of Hercules noch seine besten Momente. Zwar ist auch das nicht unbedingt Referenzmaterial, aber es macht doch einigermaßen Spaß, wenn es um Gladiatorenkämpfe oder Schlachten geht. An den Stellen darf Regisseur Renny Harlin (Stirb langsam 2, Cliffhanger – Nur die Starken überleben) zeigen, dass er was von Action versteht. Die Spezialeffekte sind hingegen nur zweite Wahl, da muss man manchmal schon darüber hinwegsehen können. Ein Spektakel ist das hier nicht, auch wenn seinerzeit immerhin eine 3D-Version angefertigt wurde, um trotz historischen Settings ganz modern zu sein.

Das größte Problem ist aber die Besetzung. Wenn die Schauspieler und Schauspielerinnen nicht so wahnsinnig bekannt sind, mag das kommerziell gesehen ein Problem sein. Aber es ist ja nicht zwangsweise schlecht, wer kein großer Star ist. Während Adkins dabei noch seine Momente hat, ist Lutz völlig frei von Charisma oder Präsenz. An vielen Stellen mag man kaum glauben, dass er der Hauptdarsteller sein soll, so wenig Eindruck hinterlässt er. Da es bei den anderen nicht gerade besser aussieht, kann man sich The Legend of Hercules getrost sparen. Selbst wer großes Interesse an griechischer Mythologie oder der damaligen Zeit hat, wird bei dieser Zeitreise kaum auf seine Kosten kommen.

Credits

OT: „The Legend of Hercules“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Sean Hood, Daniel Giat
Musik: Tuomas Kantelinen
Kamera: Sam McCurdy
Besetzung: Kellan Lutz, Scott Adkins, Liam McIntyre, Liam Garrigan, Johnathon Schaech, Roxanne McKee, Gaia Weiss, Rade Šerbedžija

Bilder

Trailer

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The Legend of Hercules
fazit
„The Legend of Hercules“ befasst sich mit den Ursprüngen des griechischen Halbgottes, der Teil zahlreicher Legenden war. Der Film selbst ist aber alles andere als legendär. Ein charismafreier Hauptdarsteller trifft auf mäßige Optik, selbst die Götter glänzen durch Abwesenheit. Dann und wann gibt es nette Kämpfe, aber nicht genug, damit das hier spannend wird.
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