Paul Carpenter (Patrick Gibson) braucht eine Arbeit. Dringend. Als ihn der Zufall zum Unternehmen J.W. Wells & Co führt, nutzt er daher auch gleich die Gunst der Stunde und bewirbt sich auf die freie Stelle. So richtig weiß er zwar nicht, was überhaupt seine Aufgabe wäre. Qualifikationen hat er ohnehin nicht. Umso freudiger ist die Überraschung, als er trotz eines desaströsen Vorstellungsgesprächs tatsächlich als Praktikant genommen wird. Da sieht er dann auch schon mal darüber hinweg, dass das irgendwie ein ziemlich eigenartiger Ort ist und sein Chef Humphrey Wells (Christoph Waltz) willkürliche Regeln aufstellt. Auch die distanzierte Art von Sophie Pettingel (Sophie Wilde), die mit ihm neu angefangen hat, schreckt ihn nicht ab. Schließlich hat er eine verantwortungsvolle Aufgabe: Er muss eine tragbare Tür finden, die irgendwo in dem Gebäude verloren gegangen ist …
Fantasy trifft Humor
Als die Film-Adaption Harry Potter 2001 zu einem riesigen Blockbuster wurde und auch die anschließenden Teile die Kinokassen zum Klingeln brachte, konnte man sich von Fantasyabenteuern für eine jüngere Zielgruppe kaum retten. Da wurden zahlreiche andere Bücher verfilmt, manchmal auch Original-Geschichten erzählt, in der Hoffnung, irgendwie von dem Hype profitieren zu können. Seither sind zwar zwei Jahrzehnte vergangen, der große Run in Hollywood ist vorbei. Dafür finden sich immer mal wieder kleinere Produktionen, bei denen die Erinnerungen an die damaligen Titel wach werden. Einer davon ist das hierzulande exklusiv auf Sky verfügbare The Portable Door. Zwar sind die Figuren älter als bei den meisten vergleichbaren Titeln, die Kombination aus Magie und jüngerer Zielgruppe ist aber auch hier vorhanden.
Die Grundlage hierfür liefert erneut ein Roman. Genauer stand das gleichnamige Buch von 2003 Pate, das erste von sieben, die Tom Holt über das etwas andere Unternehmen geschrieben hat. Das Setting ist dabei eine nette Abwechslung von den Schulen und Universitäten, die gern mal in diesem Segment als Schauplatz herhalten müssen. Da kommen dann auch leichte Anleihen einer Arbeitsplatz-Komödie hinzu, wie man sie zuletzt unter anderem bei Mythic Quest und Unstable sehen konnte. Humor ist zumindest in The Portable Door reichlich vorhanden, wenn eine Reihe schräger Figuren herumlaufen. Das betrifft dabei nicht nur J.W. Wells & Co, schon vorher fällt der Film dadurch auf, dass deutlich mehr Wert auf Komik gelegt wird. Tatsächlich würde die erste Hälfte auch als Komödie durchgehen, wenn es um die wundersamen Erfahrungen bei der Arbeit geht.
Auf der Suche nach einem Ziel
Das bedeutet aber auch, dass es entsprechend lange dauert, bis mal die eigentliche Geschichte losgeht. Klar macht schon der Titel klar, dass die tragbare Tür eine größere Rolle spielen wird. Paul wird auch früh mit der Aufgabe betraut, diese zu finden. Und doch wird sie in The Portable Door zu einem Mittel zum Zweck, wenn die Mission des Neulings vor allem dazu dient, das Anwesen vorzustellen und die Atmosphäre zu erzeugen. Wer damit nichts anfangen kann, der ist hier auf verlorenem Posten und darf sich fragen: Was genau soll das alles überhaupt? Und selbst als es dann mal losgeht, ist das australische Fantasyabenteuer nicht unbedingt der zielstrebigste Film.
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Romanadaption zu einem ähnlichen Run führen wird, geht daher gegen Null. Und doch ist The Portable Door ein recht netter Vertreter des magischen Jugendabenteuers. Es ist auch prominent besetzt. Neben Christoph Waltz, der wie schon zuletzt in The Consultant einen eigenwilligen Chef spielt, treten auch Sam Neill und Miranda Otto auf. Das eher unbekannte Nachwuchsduo muss sich aber nicht verstecken. Ihre Figuren sind sympathisch, die Chemie stimmt: Man leistet den beiden gern Gesellschaft, während sie sich durch eine seltsame Welt bewegen, selbst wenn man sich nicht immer sicher sein kann, dass diese Reise ein tatsächliches Ziel hat.
OT: „The Portable Door“
Land: Australien
Jahr: 2023
Regie: Jeffrey Walker
Drehbuch: Leon Ford
Vorlage: Tom Holt
Musik: Benjamin Speed
Besetzung: Patrick Gibson, Sophie Wilde, Christoph Waltz, Sam Neill, Miranda Otto
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