Der Tod ihrer Tochter und ihres Mannes führte dazu, dass die Wissenschaftlerin Katherine Winter (Hilary Swank) sich zum einen von ihrem Glauben abkehrte und zum anderen ihre Expertise darauf verwendete, angebliche Wunder zu entlarven. Gemeinsam mit ihrem Assistenten Ben (Idris Elba) hat sie schon viele solcher Erscheinungen oder Ereignisse ins rechte Licht gerückt, was ihr in Forscherkreisen einen Ruf als Rationalistin eingebracht hat, die sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lässt. Diese Reputation bringt ihren Kollegen Doug (David Morrissey) zu ihr, einen Naturwissenschaftler, der ein seltsames Phänomen in einer Kleinstadt in Louisiana, beobachtet hat. Als Folge des Todes eines Teenagers hat sich das Wasser des nahen Flusses rot verfärbt und man befürchtet, dies sei eine der zehn göttlichen Plagen, welche nun über das Dorf hereinbrechen sollen. Ein Mädchen (AnnaSophia Robb) soll nicht nur die Mörderin sein, sondern eine Wiedergängerin des Teufels, deren Tod von den Einwohnern nun gefordert wird. Trotz der Warnungen eines Pfarrers (Stephen Rea), der meint, das Eintreffen Katherine sei Teil einer göttlichen Prophezeiung, machen sie und Ben sich auf den Weg in die Sümpfe Louisianas, wo sie nicht nur den Ereignissen nachgehen wollen, sondern zudem ein sicheres Blutvergießen verhindern wollen.
Ausflug in andere Gefilde
Nach ihrem Oscar-Gewinn für Milion Dollar Baby sowie der Mitarbeit an vielen Dramen suchte sich Schauspielerin Hilary Swank Projekte in anderen Genres aus, wohl um für etwas Abwechslung für sich als Darstellerin zu sorgen. Unter der Regie Brian De Palmas drehte sie in Black Dahlia und in P.S. Ich liebe Dich wirkte sie in einem Liebesdrama mit, während The Reaping sie mit dem Horrorgenre in Berührung brachte, in dem sie zur Anfang ihrer Karriere viele Rollen hatte. Kommerziell wie auch künstlerisch hatte Swank mit nur wenigen dieser Projekte Erfolg und auch im Falle von The Reaping muss man leider von einem Werk sprechen, bei dem sich viele Kritiker zu Recht die Frage gestellt haben, ob außer dem Gehaltsscheck es noch einen anderen Grund gegeben hat, warum Swank in einem derart dürftigen Machwerk mitspielte.
Schon die Prämisse von The Reaping liest sich wie eine jener Horrorproduktionen wie es sie in den 2000ern zur Genüge gab. Der religiöse Bezug dient als Überzug für eine Geschichte, die man als Zuschauer schon nach wenigen Minuten durchschaut hat und deren Figuren bestenfalls langweilig zu nennen sind, wenn sie nicht gerade dabei sind, reichlich dumme Dinge zu tun oder zu sagen. Positiv ist dabei vielleicht noch der Handlungsort, die Sümpfe Louisianas, deren Atmosphäre in den Bildern von Kameramann Peter Levy nicht nur gekonnt eingefangen wird, sondern die von sich aus schon eine übernatürliche Stimmung hergeben. Bedauerlicherweise wird diese durch die dürftigen CGI-Effekte zunichte gemacht, die auf die Dauer nicht nur nerven, sondern zu einem regelrechten Ärgernis werden.
Von Wundern und Humbug
Abgesehen von der vorhersehbaren Handlung mag als besonders negativer Punkt vor allem das Fehlen von Schockeffekten gelten. Die Darstellern geistern von einer Szene in die nächste wie auf einer Rolltreppe, wobei sich auf die Zuschauer in erster Linie die Langeweile überträgt. Angesichts der Themen, die angesprochen werden sollen, wie auch dem emotionalen Kern der Hauptfigur, ist das mehr als dürftig, denn hier wäre sehr viel möglich gewesen, wenn man sich nur getraut hätte und den pseudo-religiösen Humbug gelassen hätte. Das Finale ist in diesem Kontext der logische Schluss einer hanebüchenen Handlung, die immer unsinniger wurde und sich dann verliert in einer Entwicklung, die wegen ihrer Unsinnigkeit fast schon lustig ist.
OT: „The Reaping“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Stephen Hopkins
Drehbuch: Carey Hayes, Chad Hayes
Musik: John Frizzell
Kamera: Peter Levy
Besetzung: Hilary Swank, David Morrissey, Idris Elba, AnnaSophia Robb, Stephen Rea, William Ragsdale
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