Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache Aftermath
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Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache

Vendetta
„Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache“ // Deutschland-Start: 13. November 2017 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es war ein ganz normaler Tag im Leben von Jacob Bonanos (Scoot McNairy), bis dem Fluglotsen ein folgenschwerer Fehler unterläuft. Durch eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände kollidieren zwei Flugzeuge miteinander, niemand überlebt dieses schwere Unglück. Während Jacob keine rechtlichen Konsequenzen befürchten muss, zerbricht er an dieser Erfahrung, verzweifelt an der Schuld. Auch Roman Melnyk (Arnold Schwarzenegger) ist nach diesem Vorfall nicht mehr derselbe. Der einfache Bauarbeiter hat seine Frau und seine Tochter verloren und verfällt in seinem Kummer immer mehr dem Alkohol. Dabei trifft ihn auch die Reaktion der Verantwortlichen, die sich nicht entschuldigen wollen und sich stattdessen mit einem Vergleich freizukaufen versuchen …

Mehr Trauma-Drama als Rachethriller

Der Thrillerbereich wimmelt geradezu von ihnen: Filme, in denen der Hauptfigur ein großes Leid zugefügt wurde und diese sich dafür rächen muss. Oft läuft es darauf hinaus, dass ein Ex-Soldat oder jemand Vergleichbares den Mord an einem geliebten Menschen sühnen muss und zu diesem Zweck Dutzende andere Menschen tötet. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oder eben ganz viele Augen für ein Auge. Bei Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache lag der Verdacht nahe, dass es sich um einen dieser Rachethriller handelt, bei dem sich der Protagonist bis zum Feind durchkämpft, umso mehr da Action-Ikone Arnold Schwarzenegger die Hauptrolle hat. Nicht wenige werden deshalb irritiert sein, vielleicht gar verärgert, wenn sie sich das hier anschauen. Zwar kommt das Element der Rache durchaus vor, nimmt aber einen vergleichsweise kleinen Platz ein.

Stattdessen handelt es sich bei Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache um ein Drama über zwei Menschen, die jeweils von einer Katastrophe betroffen sind und jeweils für sich nach einem Weg suchen, mit dieser Erfahrung umzugehen. Tatsächlich lautet der Film im englischen Original auch Aftermath, was deutlich besser zum Inhalt passt, als es der reißerische hiesige Titel tut. Denn hier geht es um das danach, über ein Leben mit dem Verlust und der Schuld. Beide Protagonisten scheitern an dieser Aufgabe, werden zu Zombies, die antriebslos durch die Welt schlurfen. Während Roman zumindest teilweise noch durch seinen Kampf durch Gerechtigkeit am Leben gehalten wird, verliert Jacob jegliche Perspektive. Auch seine Ehe mit Christina (Maggie Grace) zerbricht letztendlich unter dem Druck, der Film zeigt die andere Seite des Unglücks.

Zurückhaltend mit zu viel Musik

Erst zum Ende hin wird der Film den Erwartungen gerecht, die der Titel erweckt – zumindest teilweise. Ausgerechnet dieser Teil basiert dabei sogar auf einer wahren Geschichte. Genauer wurde das Drama von der Flugzeugkollision von Überlingen 2002 inspiriert, das folgenschwerste Flugunglück der deutschen Geschichte. Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache verlegt die Ereignisse in die USA und veränderte auch sonst einiges – unter anderem wurde aus 71 Todesopfern 271. Offensichtlich war Drehbuchautor Javier Gullón, der in letzten Jahren mehr durch sonderbare Komödien (Rainbow, Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden) auf sich aufmerksam machte, die Wahrheit da nicht schlimm genug. Ein bisschen zynisch ist das schon, wie das aufgemotzt wurde.

Auch an anderer Stelle wäre weniger mehr gewesen: Die Musik ist zuweilen schon recht aufdringlich, ertränkt immer wieder Szenen in unheilvollen Klängen. Dabei ist der Film ansonsten eigentlich sehr zurückgenommen. Regisseur Elliott Lester verzichtet weitgehend darauf, das Leid zu sehr ausschlachten zu wollen. Nur hin und wieder wird etwas arg plakativ. Kann man über diese diversen Schwächen hinwegsehen, ist Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache ein durchaus solides Drama, welches von den beiden Hauptdarstellern getragen wird. Und auch das Ende imponiert. Das hat zwar ebenfalls nichts mit der wahren Geschichte gemeinsam, widersteht aber der Versuchung, einen einfachen Ausgang aus der Misere zu nehmen.

Credits

OT: „Aftermath“
Land: USA, UK
Jahr: 2017
Regie: Elliott Lester
Drehbuch: Javier Gullón
Musik: Mark Todd
Kamera: Pieter Vermeer
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Scoot McNairy, Maggie Grace

Bilder

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Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache
fazit
Der reißerische Titel lässt auf einen Rachethriller schließlich. Tatsächlich handelt es sich bei „Vendetta – Alles, was ihm blieb, war Rache“ jedoch um ein über weite Strecken zurückhaltend erzähltes Drama über zwei Menschen, die an einem Flugunglück zerbrechen. Das ist gut gespielt, nur manchmal wird es plakativ – auch durch die aufdringliche Musik.
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