A Breath Away Dans la brume
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A Breath Away

A Breath Away
„A Breath Away“ // Deutschland-Start: 31. August 2018 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Er war ebenso plötzlich wie tödlich: Als nach einem Erdbeben ein seltsamer Nebel aus dem Boden tritt, breitet sich dieser rasend schnell in ganz Paris aus. Nur wenige Atemzüge reichen und man stirbt daran. Mathieu (Romain Duris) und Anna (Olga Kurylenko) gehören zu den Glücklichen, die rechtzeitig reagieren konnten. Im obersten Stockwerk eines Hauses harren sie aus, in der Hoffnung, dass Rettung naht. Doch auch Tage später ist von dieser nicht zu sehen, weswegen die beiden und die anderen Überlebenden auf sich allein gestellt sind. Dabei haben sie noch ein weiteres dringendes Problem, das sie lösen müssen: Ihre Tochter Sarah (Fantine Harduin) ist noch immer in Annas Wohnung, wo sie aufgrund einer Krankheit in einer isolierten Kabine lebt …

Überflutet von tödlichem Nebel

In Filmen wurden schon die unterschiedlichsten Bedrohungen ausgepackt. Ob es nun Monster sind, wilde Tiere oder auch Menschen: Erlaubt ist, was dem Publikum Angst machen kann. Ganz besonders perfide wird es jedoch, wenn es sich um Bedrohungen handelt, die gewissermaßen körperlos sind und denen man daher schwer entkommen kann. Viren sind so ein Fall, wie unzählige Thriller gezeigt haben. Feuer funktioniert natürlich gut, wie der Katastrophenklassiker Flammendes Inferno vorführte. Und dann gibt es das Konzept einer vergifteten Luft. Diese tritt auch in A Breath Away auf, wobei der Film zumindest noch so gnädig ist, diese in Form eines klar zu erkennenden Nebels zu packen. Auf die Weise sehen die Betroffenen – und die Menschen vor den Bildschirmen –, wann es richtig gefährlich wird.

Es hat auch den schönen Nebeneffekt, dass die kanadisch-französische Coproduktion immer mal wieder etwas fürs Auge bietet. Wenn die Stadt der Liebe plötzlich von einem Nebel überflutet wird, ist das aus sicher Distanz heraus ein reizvoller Anblick. Gerade die Szenen, wenn wir einen Blick auf Paris erhalten und nur noch die obersten Stockwerke der Häuser zu sehen sind, machen einiges her. A Breath Away verbreitet in diesen Momenten eine gelungene Endzeitstimmung, die auch immer mal wieder leicht surreal ist. Das hängt natürlich zum Teil mit den fehlenden Menschen zusammen. Menschenleere Städte haben immer eine ganz eigene Atmosphäre. Wenn es sich bei den Städten dann auch noch um Metropolen wie Paris handelt, bei denen sonst immer kräftig umhergewuselt wird, gilt das umso mehr.

Viel Atmosphäre, wenig Rest

Doch so wichtig eine gelungene Stimmung unzweifelhaft ist, sie allein macht noch keinen guten Film. Da braucht es schon ein bisschen mehr als das. Bei A Breath Away hapert es ansonsten aber in mehrfacher Hinsicht. Da wäre schon das Konzept, das zwar eine Zeit lang für Spannung sorgt, auf Dauer aber wenig Abwechslung ermöglicht. Viel mehr als im oberen Stockwerk kauern und mithilfe eines Sauerstofftanks durch den Neben waten, ist da nicht drin. Das Drehbuchteam Guillaume Lemans, Jimmy Bemon und Mathieu Delozier versuchte dies zu umgehen, indem noch die Figur der Tochter eingebaut wurde. Die ist zwar sicher in ihrer Kabine. Nur geht dieser aufgrund des Stromausfalls langsam der Saft aus, was dann doch für Dringlichkeit sorgt. Einfach auf bessere Zeiten hoffen, bringt nicht viel, Mama und Papa müssen richtig aktiv werden, um Sarah zu retten. Hinzu kommt, dass der Nebel langsam steigt, auch das führt zu dem Gefühl einer Bedrohung.

Allerdings ist das Szenario natürlich schon sehr konzentriert. Zudem interessiert sich der Film nicht dafür, eine tatsächliche Erklärung zu liefern. Zwar betont Anna an einer Stelle, dass es eine wissenschaftliche Ursache gibt. Danach wird aber nicht mehr darüber gesprochen. Überhaupt ist das inhaltlich recht dünn, von den Figuren sollte man ebenfalls nicht viel erwarten, da kann auch die prominente Besetzung nichts ändern. Das größte Manko ist aber die fehlende Spannung: A Breath Away ist zwar nur rund anderthalb Stunden lang und damit absolut im Rahmen, hat aber nicht genug, um auch diese überschaubare Laufzeit zu füllen. Viel zu lange geschieht hier nichts, weder im Hinblick auf die Handlung noch die Figuren. Vielmehr wartet man darauf, dass da mal was vorangeht, nur damit alles auf einmal endet. Da kommt dann zwar noch eine nette Wendung zum Schluss, die aber ebenso wenig ausgearbeitet ist wie der Rest.

Credits

OT: „Dans la brume“
Land: Kanada, Frankreich
Jahr: 2018
Regie: Daniel Roby
Drehbuch: Guillaume Lemans, Jimmy Bemon, Mathieu Delozier
Musik: Michel Corriveau
Kamera: Pierre-Yves Bastard
Besetzung: Romain Duris, Olga Kurylenko, Fantine Harduin, Michel Robin, Anna Gaylor

Bilder

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A Breath Away
fazit
Was passiert, wenn in Paris auf einmal ein tödlicher Nebel aufkommt? Antwort: nicht viel. „A Breath Away“ hat einige schöne Bilder von der menschenleeren Metropole, die vom Nebel überflutet wird. Spannung sollte man hingegen nicht erwarten. Und auch bei den Figuren ist das ein bisschen wenig, trotz der prominenten Besetzung lässt einen das hier zu kalt.
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