1966 ist der Vietnamkrieg noch im vollen Gange. Offizier Ackerman (Connor Paolo) ist mit seinen Männern im Dschungel unterwegs, wo sie eine bedeutsame Mission zu erfüllen haben. So ist den Informationen von General Drummond (Aaron Eckhart) zufolge ein Ordner mit streng geheimen Informationen verschwunden, die Angst ist groß, dass er in den Händen des Feindes gelandet sein könnte, wo er eine große Gefahr darstellen würde. Dabei stellt sich heraus, dass die Vietcongs unterirdische Tunnel verwenden, um auf diese Weise den Feind angreifen zu können. Wenn sie den Ordner zurück wollen, bleibt den US-Soldaten nichts anderes übrig, als sich in diese mit Fallen versehenen Abgründe zu begeben, in denen jeder Schritt der letzte sein könnte. Gleichzeitig versuchen Miller (Jonathan Rhys-Meyers) und seine Männer, an der Oberfläche den Angriffen standzuhalten …
Rückkehr zum Vietnamkrieg
In den 70ern und 80ern war der Vietnamkrieg bekanntlich ein sehr begehrtes Thema in US-amerikanischen Filmen. Das Trauma, das damit einherging, inspirierte zahlreiche Filmschaffende, um einen Blick in die Abgründe zu wagen, gerade auch die seelischen. Doch so sehr der zwei Jahrzehnte andauernde Krieg das Land seinerzeit prägte, heute interessiert sich auffallend selten noch jemand für diesen. Während nach wie vor viele Geschichten um den Zweiten Weltkrieg erzählt werden, auch die neueren im Irak und Afghanistan angesprochen werden, hat ein Ausflug nach Vietnam heute Seltenheitswert. Ambush – Battlefield Vietnam ist eine dieser seltenen Neuproduktionen, die uns in diese Zeit zurücknehmen. Tatsächlich etwas über diese zu sagen, hat das hier aber nicht. Wenn am Ende eine Texttafel verrät, dass der Film all den tapferen Männern gewidmet ist, dann hat das recht wenig mit dem zu tun, was erzählt wird.
Dabei haben Regisseur Mark Burman und seine beiden Co-Autoren Johnny Lozano und Michael McClung ein durchaus reizvolles Setting gewählt. So spielt einer der beiden Hauptstränge in dem besagten Tunnel, durch den sich die Männer durchschlagen, um an den Ordner heranzukommen. Solche unterirdischen Schauplätze sind immer dankbar, um Spannung zu erzeugen. Nicht ohne Grund gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Horrorfilmen oder Thrillern, welche in Bunkern, Katakomben oder ähnlichem spielten – siehe etwa The Lair oder The Bunker Game. Irritierend ist dabei jedoch, wie wenig Ambush – Battlefield Vietnam aus all dem herausholt. Anstatt durch die konstante Gefahr, wenn jeder Schritt der letzte sein könnte, richtig viel Spannung zu erzeugen, sind die Figuren oftmals mehr mit sich selbst beschäftigt. Statt Nervenkitzel gibt es nur nervige Figuren, durch die handlungsarme Geschichte in die Länge gezogen wird.
Nichtssagend und wenig spannend
Der andere Handlungsstrang ist irgendwie noch unbefriedigender. Wenn sich die zweite Gruppe von Männern durch den Dschungel kämpft, ist das natürlich deutlich klassischer für einen Vietnamfilm. Oder er wäre es, wenn es dabei denn wirklich Kämpfe geben würde. Stattdessen ist man auch hier eher anderweitig beschäftigt. Der Grund liegt auf der Hand: So richtig viel Geld hatte man offensichtlich nicht zur Verfügung. Dafür spricht auch die Beschäftigung von Jonathan Rhys Meyers und Aaron Eckhart, die zwar noch einigermaßen bekannte Namen sind, seit einer Weile schon aber eher im Budget-Segment unterwegs sind. Eckhart ist zudem kaum zu sehen: Ambush – Battlefield Vietnam ist da eine dieser typischen Mogelpackungen, bei denen die Cover jemanden aus Marketinggründen stark hervorheben, obwohl es der Inhalt kaum rechtfertigt.
Am Ende ist dann auch nicht ganz klar, warum man sich das hier anschauen sollte. Wer wirklich etwas über den Vietnamkrieg erfahren möchte, alternativ über die Schrecken des Krieges, sollte sich besser an die bewährten Klassiker halten. Wem es einfach nur nach Action und Spannung geht, wird ebenfalls nicht fündig. Auch wenn das Szenario von Ambush – Battlefield Vietnam durchaus getaugt hätte für einen packenden Actionthriller, der auf verschiedenen Ebenen stattfindet, das Ergebnis ist weit davon entfernt. Selbst wenn es deutlich schlechter Werke in diesem Segment gibt, sucht man hier vergeblich nach einem Argument, warum man sich nun ausgerechnet diesen Genrevertreter antun sollte.
OT: „Ambush“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Mark Burman
Drehbuch: Mark Burman, Johnny Lozano, Michael McClung
Musik: Nicci Kasper, Deantoni Parks
Kamera: Dan Frantz
Besetzung: Jonathan Rhys Meyers, Connor Paolo, Aaron Eckhart, Mara Lane, Patrick R. Walker
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