Blood and Gold Netflix Streamen online
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„Blood & Gold“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Frühjahr 1945, der Zweite Weltkrieg neigt sich langsam seinem Ende zu. Das hindert die von dem sadistischen von Starnfeld (Alexander Scheer) geleitete SS-Truppe aber nicht daran, sich noch einmal die Taschen vollzustopfen. Ein Goldschatz, der in einem kleinen Dorf versteckt sein soll, wäre doch ein netter Zusatzverdienst, bevor alles den Bach runtergeht. Dabei kreuzen sich ihre Wege mit dem des desertierten Wehrmachtssoldaten Heinrich (Robert Maaser), den sie umgehend aufhängen, der aber rechtzeitig von Elsa (Marie Hacke) und ihrem Bruder Paule (Simon Rupp) gerettet wird. Der zeigt sich dankbar und unterstützt dafür die Dorfbevölkerung, die ihr Gold um keinen Preis der Welt wieder aufgeben möchte …

Kriegsthriller mit Humor

Noch ein Film zum Zweiten Weltkrieg? Braucht es das wirklich? An Titeln zu dem Thema mangelt es nicht gerade. Schon früh wurde diese Zeit von Filmschaffenden aufgegriffen, bis heute gibt es beständig Nachschub. Das meiste davon ist erwartungsgemäß austauschbar. Dann und wann findet man aber Werke, die doch noch etwas Eigenes aus dem Stoff machen. So wurde gerade Condor’s Nest veröffentlicht, das den Krieg für einen absurden Rachefeldzug nach Argentinien nutzt. Bei der Netflix-Produktion Blood & Gold bleibt man hingegen vor Ort. Genauer spielt die Geschichte fast ausschließlich in einem kleinen Dorf, wo sich die Leute die Köpfe einschlagen beim Kampf um das Gold – und diverse andere Körperteile gleich noch mit dazu.

Interessant ist dabei, dass ausnahmsweise mal nicht irgendwelche Helden aus anderen Ländern gegen die bösen Nazis kämpfen. Das machen die Deutschen hier schon selbst. Außerdem geht es in Blood & Gold nicht um Ideologien oder Welteroberungspläne. Es geht nicht einmal um den Krieg. Stattdessen wird „nur“ um Gold gekämpft. Tatsächlich sind Setting und Szenario für die Geschichte mehr oder weniger unerheblich, die sind nur Mittel zum Zweck. Sofern man überhaupt von einer Geschichte sprechen mag. So fand Drehbuchautor Stefan Barth zwar diverse Gelegenheiten, um Humor einzubauen, sei es in flotten Sprüchen oder absurden Actionszenen. Drumherum wird es aber schon sehr dünn. Man sollte weder von der Erzählung noch von den Figuren etwas erwarten. Das ist alles nur ein Mittel zum Zweck.

Mehr Spaß als Spannung

Sofern man in der Hinsicht nachsichtig ist oder generell keine höheren Ansprüche hegt, kann man mit dem Ergebnis aber durchaus seinen Spaß haben. Klar, die Einflüsse von Inglourious Basterds sind unverkennbar. Man versuchte nicht einmal, die eigenen Spuren zu verwischen. Die Umsetzung stimmt dafür. Beispielsweise ist das Ensemble gut aufgelegt. Gerade die Schauspieler, die sich als Nazi-Karikatur so richtig gehen lassen dürfen, bleiben einem in Erinnerung. Aber auch der Rest scheint sich beim Dreh amüsiert zu haben, wenn in dem Dorf bald alles drunter und drüber geht. Hinzu kommt das stimmungsvolle Setting, das wie so vieles hier immer leicht überzeichnet ist. Das ist zwar alles dreckig gehalten, nach Realität sieht die Ansammlung von Grautönen mit ein bisschen Braun dazwischen aber weniger aus.

Außerdem dürfen sich Fans etwas deftigerer Genrevertreter freuen. Da wird schon kräftig zugelangt, sei es mit Schusswaffen oder was einem auch sonst gerade in die Hände fällt. Nicht ohne Grund feierte Blood & Gold Weltpremiere bei den Fantasy Filmfest Nights 2023. Der Film kam dort – anders als Old People im Jahr zuvor, eine weitere deutsche Netflix-Premiere auf dem Genre-Festival – auch ziemlich gut an. Zwar ist das Ergebnis nicht so wirklich spannend, dafür ist der Actionthriller dann doch zu albern. Man nimmt das einfach nie so richtig ernst. Aber Regisseur Peter Thorwarth (Blood Red Sky) zeigt, dass deutsche Produktionen durchaus in diesem Segment mithalten können und unterhaltsame Genrebeiträge made in Germany kein Widerspruch ist.

Credits

OT: „Blood & Gold“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Peter Thorwarth
Drehbuch: Stefan Barth
Musik: Jessica de Rooij, Hendrik Nölle
Kamera: Daniel Troyer
Besetzung: Robert Maaser, Marie Hacke, Alexander Scheer, Florian Schmidtke, Jördis Triebel, Stephan Grossmann, Simon Rupp

Bilder

Trailer

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Blood & Gold
fazit
„Blood & Gold“ ist ein spaßiger Actionthriller, der aufzeigt, dass deutsche Produktionen durchaus mithalten können. Man darf aber vom Inhalt nichts erwarten. Die Geschichte um ein Dorf und eine SS-Truppe, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs um einen Goldschatz kämpfen, ist ziemlich dünn. Und auch wenn ordentlich zugelangt wird, die große Spannung bringt das nicht mit sich.
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von 10