Crater Disney+
Crater Disney+
„Crater“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2023 (Disney+)

Inhalt / Kritik

2257 auf dem Mond: Im Leben von Caleb Channing (Isaiah Russell-Bailey) geht es gerade drunter und drüber. So ist kürzlich sein Vater gestorben, der als Minenarbeiter auf dem Mond tätig war. Für ihn selbst steht demnächst eine Reise nach Omega an, wo die Menschen eine paradiesische Kolonie aufgebaut haben. Doch bevor es so weit ist, will Caleb den letzten Wunsch seines Vaters erfüllen und zu dem mysteriösen Krater fahren. Was ihn dort genau erwartet, weiß er nicht. Er weiß nur, dass er dorthin muss. Seine Freund Dylan (Billy Barratt), Borney (Orson Hong) und Marcus (Thomas Boyce) erklären sich auch bereit, ihn bei diesem Abenteuer zu unterstützen. Erst einmal müssen sie aber an die passende Ausrüstung kommen. Da haben sie eine Idee: Sie lassen sich von Addison (Mckenna Grace) helfen, die gerade von der Erde gekommen ist und als Tochter eines bedeutenden Wissenschaftlers Zugang zu den Codes hat …

Traurige Geschichten um fünf junge Menschen

In den letzten Jahren wurde das Science-Fiction-Genre oft darauf reduziert, möglichst düstere Zukunftsvisionen zu entwerfen. Oft war die Erde zerstört oder stand kurz davor, was entweder zu abenteuerlichen Fluchtversuchen oder blutigen Verteilungskämpfen führt. Aber es geht auch anders, wie der Disney+ Film Crater zeigt. Zwar geht es auch hier um Raubbau und das Leben auf fremden Planeten, nachdem es bei uns nicht mehr reichte. Aber dieses Setting ist hier reiner Hintergrund. Anstatt sich lange damit aufzuhalten, was in der Vergangenheit alles schief gegangen ist, konzentriert sich Regisseur Kyle Patrick Alvarez auf seine fünf jungen Hauptfiguren, ihre jeweiligen Schicksale und ihre Beziehungen untereinander.

Wobei es auch dort traurige Elemente gibt. So beginnt die Geschichte mit dem Tod von Calebs Vater, weshalb der Junge ein Waisenkind ist. Und so schön es ist, dass ihm eine Reise zum fernen Planeten Omega erlaubt wird, so bedeutet dies doch auch einen Abschied von seinen Freunden. Umso mehr, da die Reise 75 Jahre dauert und er in der Zeit eingefroren sein wird, Caleb also nicht die Möglichkeit haben wird, das Leben der anderen weiterverfolgen zu können. Addison wiederum leidet darunter, dass niemand auf dem Mond etwas mit ihr zu tun haben möchte, da sie von der Erde kommt. Auch die anderen drei in der Gruppe haben ihre Sorgen und Nöte. Hinzu kommt, dass Crater noch antikapitalistische Aussagen mitbringt. In der Welt des Films gibt es starke Diskrepanzen zwischen reich und arm. Zwischen denen, die im Paradies leben, und denen, die jahrelang in dunklen Minen arbeiten müssen.

Von Freundschaft und Abenteuerlust

Aber der Film verfällt nicht der reinen Unglücksnabelschau. Auch wenn die traurigen Geschichten ein bisschen geballt sind, verlässt sich Crater nicht allein auf diese. Stattdessen gibt es hier ein schönes Gefühl von Kameradschaft, verbunden mit einer sympathischen Abenteuerstimmung. Die US-amerikanische Produktion ist damit Klassikern wie Die Goonies oder Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers deutlich näher als den gegenwärtig so populären Endzeit-Dystopien. Alvarez hat einen Film über Freundschaft gedreht. Erzählt von Hoffnung, die auch an den dunkelsten Orten noch existiert, symbolisiert durch die Versuche der Menschheit, den unwirtlichen Mond zum Leben zu erwecken.

Die Klasse der obigen Titel wird dabei aber nicht erreicht. So sind die Figuren einfach nicht so wirklich prägnant, sie sind mehr durch ihre Vorgeschichten definiert als durch tatsächliche Charakterzüge. Auch visuell wäre da sicherlich mehr drin gewesen. Mehr als 50 Millionen US-Dollar soll das Budget betragen haben. Wofür diese ausgegeben wurden, wird dabei aber nicht klar. Die Optik ist nur zweckmäßig, bekannte Stars sind in Crater weit und breit nicht zu sehen. Wer darauf verzichten kann und einfach Lust hat auf freundliches Coming of Age in einem mal etwas anderen Setting hat, der findet hier einen netten und lebensbejahenden Beitrag.

Credits

OT: „Crater“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Kyle Patrick Alvarez
Drehbuch: John Griffin
Musik: Dan Romer, Osei Essed
Kamera: Jas Shelton
Besetzung: Isaiah Russell-Bailey, Mckenna Grace, Billy Barratt, Orson Hong, Thomas Boyce, Scott Mescudi

Bilder

Trailer

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Crater
fazit
„Crater“ erzählt von fünf Jugendlichen, die aus der Mondkolonie ausbüxen, um sich einen Krater anzuschauen. Da ist viel Drama dabei, wenn es mehr um Coming of Age als tatsächliches Science-Fiction geht. Aber es ist schon ein sympathischer und lebensbejahender Film, selbst wenn die Figuren nicht wahnsinnig prägnant sind.
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