Das Jahr in dem ich zu masturbieren begann Året jag slutade prestera och började onanera The Year I Started Masturbating Netflix Streamen online

Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann

Das Jahr in dem ich zu masturbieren begann Året jag slutade prestera och började onanera The Year I Started Masturbating Netflix Streamen online
„Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Hanna (Katia Winter) hat alles im Leben erreicht, was sich eine Frau nur wünschen kann: Sie ist erfolgreich bei der Arbeit, führt eine glückliche Beziehung mit Morten (Jesper Zuschlag), hat mit ihm auch ein Kind. Eines hat sie jedoch nicht: Zeit. Zumindest ist Morten nicht glücklich darüber, dass sie so viel Energie in die Arbeit investiert und dafür das Familienleben vernachlässigt. Dabei hätte sie eigentlich sogar gern noch ein zweites Kind. Daraus wird aber nichts, vielmehr rutscht ihre Beziehung in eine kräftige Krise. Und auch beruflich steht sie auf einmal vor dem Nichts. Da erhält sie den Rat einer Freundin, doch endlich einmal mit dem Masturbieren anzufangen und sich selbst wieder etwas Spaß zu gönnen …

Auf der Suche nach dem Sex

Eigentlich ist Sex ein so fester Bestandteil des menschlichen Lebens, dass er nichts Besonderes sein sollte. Und doch gibt es nicht eben wenige Komödien, die ihren Humor auf eben diesem Thema aufzubauen versuchen. Das kann mal die pubertäre Suche nach dem Sex bedeuten, sei es bei Eis am Stiel oder American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen – oder Jungfrau (40), männlich, sucht…. Die Serie Sexify wiederum handelte davon, dass Frauen mithilfe einer App einen besseren Orgasmus bekommen sollen. Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann geht zumindest teilweise in eine ähnliche Richtung. Eine Jungfrau ist die Protagonistin hier zwar nicht, schließlich hat sie bereits ein Kind. Sie verzichtet aber auf jegliche Form von Selbstbefriedigung, was eine Freundin von ihr unglaublich schockiert.

Die Marschrichtung des Films scheint also klar zu sein: Wir dürfen dabei zusehen, wie eine bislang unbedarfte Frau sich an der Masturbation versucht, dabei mit Sicherheit zunächst etwas falsch macht, alternativ in peinliche Situationen gerät. Doch der Film wird diesen Erwartungen nur zum Teil gerecht. Dann und wann hat die schwedische Komödie, die hierzulande exklusiv auf Netflix erhältlich ist, zwar durchaus Szenen, die in eine solche Richtung gehen. Aber die sind selten und kurz. Sie sind auch kaum erwähnenswert. Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann mag mit einem anrüchigen Titel das Publikum anlocken, hat aber gar nicht vor, wirklich viel aus dem Ganzen zu machen. Mehr noch, man hätte diesen Aspekt sogar rauslassen können, ohne dass es einen großen Unterschied gemacht hätte.

Absurd, bitter … und doch langweilig

Stattdessen erzählt Regisseurin und Co-Autorin Erika Wasserman die Geschichte einer Frau, die in einer Krise steckt. Dabei werden ganz alltägliche Themen gestreift, sei es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Geschlechterbilder oder auch Kinderwunsch. Das ist alles nichts Besonderes. Komisch ist es ebenso wenig. Nur hin und wieder wird hier mal etwas eingebaut, das tatsächlich die Einteilung in dieses Genre rechtfertigen würde. Wenn beispielsweise Hanna bei ihrer Karriere demütigende Erfahrungen macht, dann ist das schon irgendwie lustig, weil völlig absurd. Gleichzeitig ist es richtig bitter. An einer anderen Stelle macht sich Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann den Freundeskreis der Protagonistin zunutze, wenn der Partner einer langjährigen Freundin ein seltsamer Esoteriker ist. Aber auch das ist eher weniger dazu geeignet, einem zum Lachen zu bringen.

Tatsächlich plätschert der Film mehr als anderthalb Stunden lang vor sich her, ohne dass viel Erwähnenswertes geschehen würde. Die oben genannten Themen sind natürlich schon wichtig und verdienen es, in Filmen behandelt zu werden. Nur fehlt hier ein schlüssiges Konzept, wie das geschehen soll. So ist Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann nicht sonderlich konsequent, wenn es um die Figurenzeichnung geht. Natürlich können widersprüchliche Charaktere spannend sein. Hier ist es hingegen offensichtlich, dass man die Figuren mal auf die eine, mal auf die andere Weise agieren lässt, je nachdem, wie es die aktuelle Situation gerade braucht. Richtig schlecht ist das Ergebnis nicht. Aber es ist kaum erwähnenswert, da es weder im Hinblick auf das angeteaserte Thema noch die Komik viel zu bieten hat. Am Ende hat Hanna zwar gelernt, wie das mit der Selbstbefriedigung geht, was sie zu einem glücklicheren Menschen macht. Doch so überfällig es ist, den sexuellen Bedürfnissen von Frauen und damit ihrer Selbstbestimmung mehr Raum zu geben: Das wäre sicher auch interessanter gegangen als so.

Credits

OT: „Året jag slutade prestera och började onanera“
IT: „The Year I Started Masturbating“
Land: Schweden
Jahr: 2022
Regie: Erika Wasserman
Drehbuch: Christin Magdu, Erika Wasserman
Musik: Matti Bye, Anders af Klintberg
Kamera: Niels Buchholzer
Besetzung: Katia Winter, Jesper Zuschlag, Henrik Dorsin, Nour El-Refai, Vera Carlbom, Hannes Fohlin, Siw Erixon

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann
fazit
„Das Jahr, in dem ich zu masturbieren begann“ klingt nach einer anrüchigen Komödie, ist aber weder anrüchig noch komisch. Stattdessen geht es um eine Frau in der Krise und ihre Selbstbestimmung. Als Thema ist das wichtig, die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig, da aus dem Ganzen wenig gemacht wurde.
Leserwertung55 Bewertungen
4.4
5
von 10