Eigentlich hatten sie alle nur schön zusammen feiern wollen. Doch dann taucht Tobias Wilke (John Armin Sander) auf, der eigentlich selbst zu der Clique gehört, und versucht das Café anzuzünden. Es kommt zu einem Handgemenge zwischen Maik Frenzel (Jeremy Mockridge) und dem Brandstifter, später wird Letzterer tot aufgefunden. War dies das traurige Ergebnis der Prügelei? Oder steckt jemand anderes dahinter? Maik behauptet, zuvor das Bewusstsein verloren zu haben und nicht der Täter sein zu können. Das überzeugt die Staatsanwaltschaft aber nur wenig. Und so liegt es an Anwalt Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr.) und Privatdetektiv Leo Oswald (Wanja Mues), ihn wieder herauszuboxen. Dabei führt eine Spur zu einer Gruppe von Leuten, die das Hobby Fischen haben …
Schwache dritte Folge
So langsam neigt sich die aktuelle Staffel der ZDF-Krimiserie Ein Fall für zwei bereits ihrem Ende zu. Nachdem es beim Auftakt Sondengänger um Leute ginge, die nach Schätzen im Boden suchen, und sich Am Ende des Regenbogens um räuberisch-mörderische Abhörarbeiten drehte, steht nun mit Kleine Fische die dritte Folge an. Eine Woche später wird Tödliche Fehler ausgestrahlt, die vierte und letzte Episode des seit 2014 produzierten Dauerbrenners. Zuletzt war die Serie recht vergnüglich gewesen, gefielt durch originelle Szenarien, beim letzten Mal zudem durch eine überraschende Auflösung. Ein Selbstläufer sind diese Fälle aber nicht, wie hier demonstriert wird. Geschichte Nummer drei ist schwächer als die beiden vorangegangenen, deutlich schwächer sogar.
Dabei hat sich am Prinzip natürlich nichts getan. Wie immer wird zu Beginn jemandem ein Verbrechen vorgeworfen, meistens ein Mord. Und nur Hornberg kann eine ungerechte Verurteilung noch verhindern. Dafür greift er wie immer auf Oswald zurück, der sich irgendwo undercover einschleicht. Letzteres trägt oft zum Spaß bei. Im Fall von Ein Fall für zwei: Kleine Fische wird es zum Schwachpunkt. So wirken die Szenen wie ein Fremdkörper in der Geschichte, die Verbindung zum Fall ist schon sehr konstruiert. Für jemanden, der so erfahren ist wie Oswald, ist der Auftritt zudem schrecklich unsouverän. So etwas kann komisch sein. Hier ist es nur irritierend. Es ist nicht einmal so, dass der Privatdetektiv dadurch richtig viel zur Auflösung beitragen würde. Gleiches gilt für eine andere Undercover-Passage zu einem späteren Zeitpunkt, die ebenfalls überflüssig ist.
Inhaltlich kaum überzeugend
Allgemein überzeugt die Episode inhaltlich nicht. So versucht sich das Drehbuchduo Rainer Ewerrien und Kristian Wolff daran, eine gesellschaftliche Relevanz aufzubauen. So geht es beispielsweise ums Containern, also das Aufsammeln von weggeworfenem, aber nach wie vor genießbarem Essen, das an Bedürftige verteilt wird. Anstatt sich aber auf dieses Thema zu konzentrieren, werden da seltsam unmotiviert verschiedene Geschichten zusammengeworfen. Schon der Einstieg, wenn der Aktivist die anderen angreifen, ist kaum plausibel. Später wird es nicht besser. Große Fans der Serie können natürlich trotzdem vorbeischauen, grundsätzlich hat sich nur wenig geändert. Wer aber nur hin und wieder einen Krimi sehen möchte, kann sich Ein Fall für zwei: Kleine Fische sparen.
OT: „Ein Fall für zwei: Kleine Fische“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Ulrike Hamacher
Drehbuch: Rainer Ewerrien, Kristian Wolff
Musik: Dirk Leupolz
Kamera: Andreas Zickgraf
Besetzung: Wanja Mues, Antoine Monot Jr., Bettina Zimmermann, Dagmar Operskalski, John Armin Sander, Jeremy Mockridge, Zoe Moore, Mo Issa, Lola Dockhorn, Leo Meier
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