Hammerharte Jungs Netflix Streaming online
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Hammerharte Jungs

Hammerharte Jungs Netflix Streaming online
„Hammerharte Jungs“ // Deutschland-Start: 24. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Charly (Tobias Schäfer), als er eines morgens aufwacht und feststellt, dass sein Penis auf einmal sprechen kann. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug, ist er der einzige, der ihn hören kann, weshalb es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Dabei geht es seinem Penis gar nicht mal so sehr um das Reden an sich. Vielmehr will er, dass Charly endlich einmal Sex hat, so richtig mit einer Frau und allem, und nötigt ihn deshalb ständig, mal etwas klarzumachen. Prinzipiell käme dafür auch Paula (Cosima Henman) in Frage. Doch die zwei sind seit Ewigkeiten miteinander befreundet, was niemand aufs Spiel setzen will. Dabei ahnt der Jugendliche nicht, dass sie in einer ganz ähnlichen Situation steckt …

Die nächste Generation sprechender Geschlechtsteile

In den letzten Jahren hat es gleich mehrere Fortsetzungen von Filmen gegeben, die erst Jahrzehnte nach dem Vorgänger auf den Markt kamen. Ob nun Ghostbusters: Legacy, Top Gun: Maverick oder Star Wars: Das Erwachen der Macht, es lagen jeweils mehr als dreißig Jahre zwischen den einzelnen Teilen. Aber auch in Deutschland scheint man inzwischen Spaß am Exhumieren alter Filme gefunden zu haben. So sorgte Manta Manta – Zwoter Teil kürzlich für glühende Kassen. Netflix wiederum beteiligt sich mit Hammerharte Jungs an dem Trend solcher Spätvorstellungen. Auch wenn der zeitliche Abstand nicht ganz die Ausmaße der obigen Beispiele annimmt, es sind immerhin mehr als zwanzig Jahre seit Harte Jungs (2000) und Knallharte Jungs (2002) vergangen. Da darf man schon einmal überrascht sein, dass jemand da noch dran anschließen will.

Aus den Jungs von damals sind inzwischen natürlich Männer geworden, weshalb das mit einem Nachfolger nicht mehr ganz so einfach ist. Und so entschloss man sich, einfach die nächste Generation mit dem altbekannten Phänomen sprechender Geschlechtsteile zu konfrontieren. Zwar sind Axel Stein und Diana Amft als jeweiliges Elternteil der beiden neuen Hauptfiguren wieder mit von der Partie, womit zumindest für ein wenig Kontinuität gesorgt wurde. Sonderlich groß sind die Rollen der beiden aber nicht. Tobias Schenke, der in den ersten beiden Filmen die Hauptrolle spielte, fehlt sogar völlig. Während die obigen Filme alle auf einen größeren Nostalgiefaktor setzen, hält sich das hier in Grenzen. Hammerharte Jungs will lieber an die Themen anknüpfen als an die Figuren.

Chronisch unlustig

Die Zielgruppe dürfte daher wie schon vor zwanzig Jahren im jugendlichen Alter zu suchen sein. Zuschauer und Zuschauerinnen also, die in etwa derselben Lage wie die zwei Figuren sind. Klar, das absurde Element eines sprechenden Penis’, der ständig alles kommentiert, soll in erster Linie komisch sein. Aber es geht auch um die Sorgen und Nöte junger Menschen, gerade im Hinblick die Entdeckung der eigenen Sexualität. Da geht es um Unsicherheiten, da geht es auch um Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Darum, in einer zunehmend komplizierten Welt einen Platz für sich selbst zu finden. Gerade im späteren Verlauf wird Hammerharte Jungs nachdenklich und versucht dem Publikum ein bisschen etwas für den weiteren Lebensweg mitzugeben.

Das ist schon irgendwie ganz nett, auch wenn der Film nicht so wahnsinnig viel Eigenes zu erzählen hat. Und es ist auch nicht genug, um den schwachen Humor auszugleichen. Gerade in der ersten Hälfte sind die Witze so platt und chronisch unlustig, dass es zu einer regelrechten Qual wird dranzubleiben. Später bessert sich das, weshalb das auf die gesamte Laufzeit gesehen schon noch irgendwie anschaubar ist. Mehr als das ist es aber nicht. Am Ende von Hammerharte Jungs darf man sich fragen, ob es hier wirklich zwei Jahrzehnte später noch einmal einen neuen Film gebraucht hätte. Auch wenn sich die Vorgänger einer gewissen Beliebtheit erfreuen, trotz mäßiger Resonanz, da hätte es sicherlich würdigere Neuauflagen gegeben.

Credits

OT: „Hammerharte Jungs“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Granz Henman
Drehbuch: Alexander Dydyna
Musik: Conrad Oleak
Kamera: Jörg Widmer
Besetzung: Tobias Schäfer, Cosima Henman, Axel Stein, Samirah Breuer, Louis Jérôme Wagenbrenner, Vivien König, Lilly Joan Gutzeit

Trailer

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