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Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam

„Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam“ // Deutschland-Start: 21. Mai 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für die Freerunner Amsterdams ist kein Hindernis zu groß und kein Weg zu beschwerlich: Im Eiltempo erklimmen sie alles und machen die Stadt zu ihrem Parcours. Casper Yiuliani (Patrick Aliev) ist einer der großen in diesem Feld, die derzeitige Nummer eins. Doch nicht alle haben etwas für den jungen Mann übrig, auf dem Weg zu einem Wettbewerb wird dieser erschossen. Aber von wem? Und aus welchem Grund? Kommissar Van der Valk (Marc Warren) und seine Partnerin Lucienne Hassell (Maimie McCoy) gehen der Sache nach. Dabei rückt zum einen Lenny (Thoren Ferguson) in den Mittelpunkt, der nicht nur Mentor des Verstorbenen war, sondern auch der Ex-Freund von Marian (Simone Giel) ist, der aktuellen Partnerin Caspers. Zum anderen ist Milton (Roger Jean Nsengiyumva) verdächtig. Oder war die Geschichte doch ganz anders?

Ein Niederländer made in Britain

In Deutschland ist man es mittlerweile gewohnt, dass sich viele ARD-Krimis als ausländische Produktion tarnen, obwohl sie es gar nicht sind. Ob Kommissar Dupin, Der Barcelona-Krimi oder Der Kroatien-Krimi, da laufen fast ausschließlich Deutsche herum und tun so, als wären sie Einheimische. Solche Mogelpackungen werden aber auch im Ausland produziert. Ein Beispiel dafür ist Kommissar van der Valk. Auch wenn Setting und Titel – alle Filme heißen etwas mit „Amsterdam“ – darauf schließen lassen, die Ursprünge liegen in England. Schon die gleichnamigen Krimis aus den 70ern waren britische Produktionen, bei der Neuauflage ist das nicht anders, auch wenn hier ebenfalls deutsche und niederländische Geld mitfließen. Beliebt sind die Filme dennoch. Und so gibt es ein knappes Jahr nach den letzten Fällen eine neue Staffel, die erneut aus drei Filmen besteht. Mit Freiheit in Amsterdam geht es los, die Woche drauf stehen die beiden anderen Teile Erlösung in Amsterdam und Dämonen in Amsterdam an.

Der Auftakt ist dabei solide. So ist Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam wieder um einiges interessanter als Abrechnung in Amsterdam, dem Abschlussfilm der vorangegangenen Staffel. Gerade das Umfeld des Freerunnings ist spannend. Einige Actiontitel haben in den letzten Jahren gezeigt, dass es durchaus aufregend sein kann, Menschen dabei zuzusehen, wie sie durch die Stadt hechten und dabei Wege entdecken, die anderen verschlossen bleiben. Viel zu sehen ist hier in der Hinsicht aber nicht. Wer darauf spekuliert, eine große Demonstration der halsbrecherischen Künste bewundern zu dürfen, wird enttäuscht. Da wird doch mehr über diesen etwas anderen Sport geredet, als dass er tatsächlich ausgeübt wird. In der Hinsicht bleibt der Film also leider unter seinen Möglichkeiten.

Völlig neue Möglichkeiten

Spannend wird es hingegen, als im weiteren Verlauf das Freerunning in einen Kontext mit den organisierten Verbrechen gestellt wird. Die akrobatisch-athletischen Fähigkeiten der Männer und Frauen sind dann nicht nur Demonstration körperlicher Selbstbeherrschung. Vielmehr haben sie dann auch einen richtig pragmatischen Nutzen, sei es beim Erklimmen begehrter Örtlichkeiten oder auch zur Flucht. Während dieser Passagen, wenn wirklich alles möglich ist, läuft Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam zur Hochform auf. Es ist durchaus unterhaltsam zu spekulieren und sich die verschiedenen Möglichkeiten auszumalen, zumal durch diesen Kniff auch der Kreis an Verdächtigen noch einmal deutlich größer wird.

Leider ist die Auflösung deutlich weniger spannend, als es möglich gewesen wäre. Man nahm sich da eine recht einfache und wenig befriedigende Erklärung. Zwar wird es zum Schluss dann noch mal brenzlig, um die Zuschauer und Zuschauerinnen auch wirklich zu fesseln. Aber auch das ist ziemlich einfallslos geworden und nutzt das Szenario nicht aus. Letzten Endes reicht es bei Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam daher nur für Durchschnitt. Das ist zwar immer noch mehr, als es so manch deutscher Krimi in letzter Zeit von sich behaupten konnte. Dennoch ist es schade, dass aus der Vorlage nicht mehr gemacht wurde.

Credits

OT: „Van der Valk: Freedom in Amsterdam“
Land: UK, Deutschland, Niederlande
Jahr: 2023
Regie: Michiel van Jaarsveld
Drehbuch: Chris Murray
Vorlage: Nicolas Freeling
Musik: Matthijs Kieboom
Kamera: Melle van Essen
Besetzung: Marc Warren, Maimie McCoy, Darrell D’Silva, Emma Fielding, Django Chan-Reeves, Azan Ahmed, Patrick Aliev, Simone Giel, Chiem Vreeken, Sieger Sloot, Loek Peters, Rita Bernard-Shaw, Roger Jean Nsengiyumva, Thoren Ferguson

Bilder

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Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam
fazit
„Kommissar van der Valk: Freiheit in Amsterdam“ ist ein solider Auftakt der neuen Staffel, der in der Freerunning-Szene spielt. Leider wird aus dieser nicht so viel herausgeholt, wie es möglich gewesen wäre. Am Ende reicht es bei dem Film nur für Durchschnitt, gerade auch wegen der enttäuschenden Auflösung.
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