Allan Quatermain (Patrick Swayze) hat bereits so manches Abenteuer erlebt, seine Safaris haben ihn durch ganz Afrika geführt. Doch darunter leidet sein Privatleben. Vor allem sein in London lebender Sohn Harry würde sich wünschen, mehr von seinem Vater zu sehen. Dabei haben dessen Großeltern, bei denen der Junge seit dem Tod von Allans Frau aufwächst, längst begonnen, das Sorgerecht zu beantragen. Um dies zu verhindern, braucht Quatermain Geld, viel Geld. Und so lässt er sich auf das Angebot von Elizabeth Maitland (Alison Doody) und Captain Good (Roy Marsden) ein, gemeinsam wieder nach Afrika zu reisen. Dort war Elizabeths Vater Sam Maitland (John Standing) mit einer Expedition unterwegs und braucht nun dringend die Hilfe seiner Tochter. Währenddessen ist ihnen Bruce McNabb (Gavin Hood) auf den Fersen, der von Russen engagiert wurde und auf Quatermain nicht gut zu sprechen ist …
Adaption eines Abenteuerklassikers
Auch wenn er sicher nie das Renommee von Jules Verne oder auch Robert Louis Stevenson erlangte, so feierte H. Rider Haggard doch ebenfalls im 19. Jahrhundert Erfolge mit seinen Abenteuerromanen. Vor allem sein 1885 veröffentlichtes Debüt König Salomos Schatzkammer erfreute sich größerer Beliebtheit, wurde zudem mehrere Male adaptiert. Die früheste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1937 und geht auf das Konto des bekannten Regisseurs Robert Stevenson (Mary Poppins). Auch die Filme mit Richard Chamberlain aus den 1980ern erfreuten sich größerer Beliebtheit. Ziemlich untergegangen ist hingegen der TV-Zweiteiler Quatermain und der Schatz des König Salomon, der 2004 bei dem US-Sender Hallmark ausgestrahlt wurde.
Dabei konnte der Film sogar noch mit einem prominenten Hauptdarsteller Werbung machen. Zwar war Patrick Swayze zu dem Zeitpunkt sicher nicht mehr der Hollywood-Star, der er in den 80ern und 90ern gewesen war. Für eine Fernsehproduktion reichte das aber noch. Ansonsten finden sich bei Quatermain und der Schatz des König Salomon keine übermäßig großen Namen. Dafür hat vermutlich das Budget nicht gereicht. Es reichte aber auch nicht für nennenswerte Kulissen. Tatsächlich ist die Optik recht billig. Für ein Werk, das dazu gedacht war, möglichst viel Exotik zu erzeugen, sind die paar Aufnahmen aus der Wüste zu wenig. Vergleichbar zu Der vermessene Mensch entsteht hier kaum das Gefühl, wirklich in einer fremden Welt zu sein.
Veraltet und langweilig
Wobei das zum Teil auch am Inhalt liegt. Ende des 19. Jahrhunderts mag es beim Publikum noch großen Eindruck hinterlassen haben, von schwarzen Kriegern zu sprechen oder unheimlichen Hexern, die andere nur durch die Macht ihrer Worte töten können. Inzwischen sind das nicht mehr als überholte Stereotype. Ohnehin ist Quatermain und der Schatz des König Salomon natürlich das Ergebnis eines sehr lang zurückliegenden Denkens. Dass beispielsweise ein weißer Mann nach Afrika reist, um dort Probleme zu lösen, ist ebenso veraltet wie die Figurenzeichnungen. Nicht wirklich gelungen ist zudem der Part um Allans Sohn Harry, der zu einem Mittel zum Zweck reduziert wird und ansonsten keine Rolle spielt. Auch die beginnende Romanze der beiden Hauptfiguren ist einfach nur irgendwie da, ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte.
Das sind alles Punkte, die für Abzüge sorgen, sich aber vermutlich verschmerzen ließen, wenn denn der Rest stimmen würde. Solange ein Film spannend ist, fallen Details nicht ins Gewicht. Doch das ist das größte Problem: Das Abenteuer ist nicht spannend. Es ist vielmehr sogar schrecklich langweilig. Auch wenn eine Verfolgungsjagd durch die Wüste eigentlich Stoff für packende Szene liefert, ist das Ergebnis ernüchternd. Es gelingt Regisseur Steve Boyum einfach nicht, die Actionszenen packend umzusetzen. Der Ausflug in die Minen, die dem Buch seinen Namen gaben, ist ebenfalls ernüchternd. Da Quatermain und der Schatz des König Salomon auf knapp drei Stunden ausgedehnt wurde und sich entsprechend zieht, können selbst Fans klassischer Abenteuer getrost darauf verzichten, sich das hier anzuschauen.
OT: „King Solomon’s Mines“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Steve Boyum
Drehbuch: Steven H. Berman
Vorlage: H. Rider Haggard
Musik: Mark Kilian, Daniel Licht
Kamera: William Wages
Besetzung: Patrick Swayze, Alison Doody, Roy Marsden, Gavin Hood, John Standing, Sidede Onyulo, Nick Boraine, Lesedi Mogoathle
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