Sanctuary Netflix
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Sanctuary – Staffel 1

Sanctuary Netflix
„Sanctuary – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 4. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Kiyoshi Oze (Wataru Ichinose) hat zwar einige Erfahrung als Judoka, versucht sich mittlerweile aber im Sumo. So richtig klappen will das aber nicht – sechs Monate trainiert er bereits, mit mäßigem Erfolg. Das harsche Leben steht in starkem Kontrast zu seiner Kindheit, die er behütet bei seinen Eltern verbrachte, welche ein Sushirestaurant leiteten. Das musste allerdings Konkurs anmelden. Um irgendwie an Kohle ranzukommen, hat Kiyoshi Leute auf der Straße überfallen – bis er Ensho (Pierre Taki) traf. Dieser ist Oyakata, also ein Stallmeister. Er leitet einen Ringerstall und trainiert die Mitglieder im Sumo. Kiyoshi war dem Ganzen zunächst abgeneigt, doch als er erfuhr, wie viel Geld sich damit machen lässt, willigte er schließlich doch ein. Da wusste er ja auch noch nicht, worauf er sich einlässt …

Ein alter Sport mit ungewisser Zukunft

Mit einem Sanctuary, einer heiligen Stätte also, verbinden wir normalerweise einen Zufluchtsort. Eine Art Unterschlupf, der uns Sicherheit und Geborgenheit zusagt. Für „Sumoringer“ (eigentlich Rikishi) befindet sich dieses Sanctuary jedoch im dohyō. Dem durch ein Strohseil gebildeten Kreis von etwa viereinhalb Meter Durchmesser also, der normalerweise auf einer erhöhten quadratischen Plattform platziert ist. Schutz gibt es dohyō nicht. Es ist eher das Gegenteil der Fall: Nur mit einem Mawashi, einem glorifizierten Gürtel, bekleidet, muss sich der Kämpfer seinem Kontrahenten stellen. Nachdem Netflix sich mit Run or the Money eine japanische Reality-Show ins Haus geholt hat, folgt mit Sanctuary nun eine fiktionale Serie aus dem Land der aufgehenden Sonne. Es ist eventuell die erste Serie überhaupt, zumindest aber die erste international bekannte, welche Sumo als zentrales Element beinhaltet. In der Show selbst wird zwar behauptet, dass der Sport etwa 1500 Jahre alt wäre, tatsächlich sind es aber eher ungefähr 1300. Das ist immer noch ein respektables Alter, verglichen mit dem Ringen oder Boxen (Prizefighter: Die Geburt des Boxens) handelt es sich bei dem Sport geradezu um einen Jungspund.

Wer Cliffhanger nicht ausstehen kann, sollte mit der Sichtung von Sanctuary vielleicht noch warten, bis eine zweite Staffel verbindlich zugesagt ist. Was das Ende hier so frustrierend macht, ist dass die Serie acht Episoden lang darauf hingearbeitet hat, nur um dann im entscheidenden Moment einfach aufzuhören. Ein Abbruch mitten in der Handlung am Ende eines Staffelfinales ist erst einmal nichts, das es noch nie gegeben hätte. Bei Killing Eve etwa war klar, dass es hier noch weitergehen muss. Bei Sanctuary liegt aber ein etwas anderer Fall vor. Zum einen ist eine zweite Staffel ja noch gar nicht gewiss, während sie bei Killing Eve schon geplant war. Zum anderen ist es wie erwähnt die Tatsache, dass die Serie auf einen Höhepunkt vorbereitet hat, den sie dem Zuschauer dann (vorerst?) verwehrt.

Ehrlicher Einblick ins Sumo-Geschäft

Bis dahin ist es allerdings ein abwechslungsreicher Weg. Sanctuary packt einen Haufen Charaktere und Subplots in seine knapp sieben Stunden Laufzeit. Auch tonal weiß die Serie nicht immer genau, wohin mit sich. Überwiegend handelt es sich zwar schon um ein Sportdrama, aber stellenweise scheint auch versucht zu werden, eine Komödie daraus zu machen. Das ist zwar manchmal durchaus witzig, will aber oft kein kohärentes Gesamtbild abgeben. Gegen Ende bessert sich das immerhin. Was Sanctuary aber richtig macht, sind die Sumoszenen. Damit sind nicht nur die tatsächlichen Kämpfe gemacht, die sich durch eine gute Choreographie auszeichnen. Auch die generellen Einblicke in die weniger glamourösen Hintergründe des nach außen hin als ehrwürdig und von Respekt geprägt präsentierten Traditionssport sind, zumindest anfangs, schonungslos ehrlich.

Credits

OT: „サンクチュアリ -聖域-“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Kan Eguchi
Drehbuch: Tomoki Kanazawa
Kamera: Kôji Naoi
Besetzung: Wataru Ichinose, Shota Sometani, Shiori Kutsuna, Pierre Taki, Tomorowo Taguchi, Goro Kishitani, Suzuki Matsuo, Akira Nakao, Nobuko Sendo, Takashi Sasano

Trailer

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Sanctuary – Staffel 1
Fazit
Sumo-Fans werden um "Sanctuary" nicht herumkommen. Alle anderen müssen abwägen, ob sie einen eventuell nie aufgelösten Cliffhanger am Ende der ersten Staffel in Kauf nehmen wollen. Die vielen Charaktere und teiweise ins Leere laufenden Subplots machen die Serie länger als sie hätte sein müssen.
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von 10