Star Trek Nemesis
© Paramount Pictures

Star Trek: Nemesis

Star Trek Nemesis
„Star Trek: Nemesis“ // Deutschland-Start: 16. Januar 2003 (Kino) // 6. April 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Hochzeit von Commander Riker (Jonathan Frakes) ist ein Grund zur Freude für die Crew der Enterprise, doch ein seltsames Energiesignal lässt Captain Jean Luc-Picard (Patrick Stewart) und die Besatzung von ihrem eigentlichen Kurs abweichen. Auf dem Planeten am Rande der neutralen Zone finden Picard, Commander Data (Brent Spiner) und Commander Whorf (Michael Dorn) Einzelteile eines Androiden, der sich als ein früher Prototyp derselben Serie, aus der auch Data hervorgeht, herausstellt. Als wäre diese Entdeckung sowie das daran anschließende Feuergefecht nicht genug, wird die Enterprise dann zu einer diplomatischen Mission nach Romulus geschickt, wo vor kurzem ein neuer Herrscher die Macht an sich gerissen hat. Die Begegnung mit Shinzon (Tom Hardy), einem Bewohner des Planeten Remus, wird für Picard zu einem Schock, denn der Machthaber ist sein genaues Ebenbild, nur viele Jahre jünger. Einst hätte er ein Spion der Romulaner werden sollen, doch als dieses Projekt fallen gelassen wurde und er zu einem Zwangsarbeiter gemacht wurde, entbrannte in ihm ein tiefer Hass, nicht nur gegen die Romulaner, sondern auch gegen die Föderation. Bevor Picard klar wird, welchen Plan Shinzon verfolgt und welche Rolle er dabei spielt, sind er und die Crew der Enterprise schon mittendrin in einer Mission, die das Überleben der Menschheit und das Schicksal der Föderation entscheiden könnte.

Noch einmal mit Gefühl

Für den insgesamt zehnten Film in der Star Trek-Reihe gab Jonathan Frakes die Regie ab an Stuart Baird, was seitens der Produzenten mit dem Allerweltssatz kommentiert wurde, man habe einfach „frisches Blut“ auf dem Regiestuhl haben wollen. Der in erster Linie für eine Arbeit am Schneidetisch und als Second-Unit-Regisseur bekannte Baird wollte im Gegensatz zu Der Aufstand wieder mehr auf Action setzen, was schon in Der erste Kontakt funktioniert hatte. Aus kommerzieller Sicht sollte diese Rechnung jedoch nicht aufgehen, denn Nemesis wurde ein Flop an den Kinokassen und besiegelte vorerst das Schicksal der Filmreihe insgesamt, die bis zu ihrem Reboot im Jahre 2009 keinen neuen Eintrag mehr erfahren sollte.

Die Zeichen standen wohl auch so zugunsten einer baldigen Übergabe des Staffelstabes von der „New Generation“ in Richtung „Voyager“, was in einer kurzen Szene in Nemesis bereits angedeutet wird. Schon in den ersten Szenen der Hochzeit Rikers mit Deanna Troi (Mariana Siris) merkt man der Produktion an, dass die neue Generation mittlerweile zum alten Eisen gehört und diese Crew nicht mehr lange Bestand haben wird. Anstatt jedoch in Nostalgie zu waten, wie es zeitweise bei Treffen der Generationen der Fall war, liefert Nemesis eine handfeste Geschichte ab, die nicht nur thematisch ein konsequentes Weiterdenken zu den vorherigen beiden Filmen markiert, sondern auch sehr viele actionreiche und spannende Momente zu bieten hat. Die Duelle mit den Remanern, die Schusswechsel wie auch die Kämpfe im Weltall, sind besonders dramaturgisch gut inszeniert, was nicht zuletzt an der mittlerweile natürlich eingespielten Enterprise-Besatzung liegt sowie an Darstellern wie Tom Hardy und Ron Perlman, den man unter seinem ganzen Make-Up so gut wie nicht erkennt.

Spiegel und Echos

Interessant ist in Nemesis, wie John Logans Drehbuch das Konzept der Doppelgänger oder vielmehr Spiegelbilder mit bereits bekannten Themen verbindet. Die Begegnung Datas mit dem Prototypen, ebenso wie die Wortgefechte zwischen Stewart und Hardy gehören schauspielerisch zu den Höhepunkten des ganzen Films, sodass nicht ganz nachzuvollziehen ist, warum die Kritik zu der Zeit Nemesis solche wie auch andere Punkte zum Vorwurf machte. An dieser Stelle folgt die Conclusio von Datas Suche nach dem Menschsein in sich selbst sowie die dunkle Seite eines Picard, die man ansatzweise bereits in Der erste Kontakt gesehen hat. Auch Hardy als jemand, der gegen die bestehende Ordnung aufbegehrt, ist eine clevere Besetzung, bringt als Shinzon eine Wut und Unberechenbarkeit mit ins Spiel. Zudem spielt Logans Skript mit der Idee der Einzigartigkeit eines Menschen, was ebenso sehr reizvoll umgesetzt ist.

Credits

OT: „Star Trek: Nemesis“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Stuart Baird
Drehbuch: John Logan
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Besetzung: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, Tom Hardy, Ron Perlman

Bilder

Trailer

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Star Trek: Nemesis
fazit
„Star Trek: Nemesis“ ist der insgesamt zehnte Star Trek-Film. Stuart Bairds Film wurde zu Unrecht gerügt, nicht originell zu sein, denn die Geschichte ist vielmehr eine logische Folge aus den vorherigen Teilen und dazu noch ein toll gespielter, actionreicher und bisweilen sehr unterhaltsamer Science-fiction-Film.
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8
von 10