Still A Michael J Fox Movie
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Still: A Michael J. Fox Movie

Still A Michael J Fox Movie
„Still: A Michael J. Fox Movie“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2023 (Apple TV+)

Inhalt/Kritik

Bevor Regisseur Davis Guggenheim seinen ersten Film, die Dokumentation Eine unbequeme Wahrheit, beim Sundance Film Festival vorstellen konnte, teilte ihm jemand mit, dass es sich dabei um einen gefiederten Fisch handele, der weder fliegen noch schwimmen würde. Nach dieser demotivierenden Kritik muss der spätere Oscar-Gewinn umso süßer geschmeckt haben. 17 Jahre später ist Guggenheim wieder einmal beim Sundance Film Festival zu Besuch, dieses Mal mit der Dokumentation Still: A Michael J. Fox Movie im Gepäck. Auch hier ließe sich von einem gefiederten Fisch sprechen – allerdings von einem, der sowohl fliegen als auch schwimmen kann.

Aufwändig und exzellent geschnitten

Die Dokumentation Still: A Michael J. Fox, welche hierzulande bei Apple TV+ verfügbar ist, eröffnet mit Voiceover. „Florida, 1990“, ertönt es aus dem Off. Erzählt wird der Film von seinem Protagonisten. Mit einer Vorstellung wird sich gar nicht erst aufgehalten, wozu auch? Michael J. Fox ist einer der beliebtesten Schauspieler der 1980er- und 1990er-Jahre überhaupt, dem auch heute noch viel Bewunderung aus aller Welt zuteil wird. Beweihräuchernd ist der Film allerdings nicht, hier geht es einfach um seine Lebensgeschichte. Nachdem die Kamera von außen ein großes Haus betrachtet und sich ihren Weg durch den Flur ins Schlafzimmer gebahnt hat, blicken wir in das Gesicht eines jungen Fox‘, der gerade aus dem Schlaf aufgeschreckt ist. Während er uns erzählt, was an jenem schicksalshaften Tag passiert ist, als er das unkontrollierbare Zucken seines kleinen Fingers bemerkte, sehen wir das Ganze in nachgestellten Szenen, die mit Ausschnitten aus seinen Filmen komplementiert werden.

Dieses Erzählkonzept zieht sich durch weite Teile der Dokumentation. Es kann wohl kaum abgeschätzt werden, wie viel Zeit für die Recherche des Archivmaterials draufging, aber auch das Editing wird nicht von heute auf morgen vonstatten gegangen sein. Was Schnittmeister Michael Harte hier abliefert ist schon ziemlich exzellente Arbeit. Die Schnitte können mitunter recht hektisch sein, folgen aber ihrem ganz eigenen Rhythmus. In gewisser Weise spiegeln sie die ständigen und unvorhersehbaren Bewegungen des Schauspielers, nur dass dieser sie natürlich nicht kontrollieren kann. Da der Titel hier nicht großartig erklärt werden muss, sei lediglich gesagt, dass er in beiden Bedeutungen sehr passend gewählt ist. Ab und an hält die Doku inne. Dann gibt es kein Voiceover, kein Archivmaterial, keine nachgestellte Szene. Dann sitzt Michael J. Fox einfach vor der Kamera, direkt davor, und redet. Wieder andere Stellen zeigen ihn dabei, wie er das Gehen übt. Oder stürzt.

Über Leben und Krankheit

Still: A Michael J. Fox Movie hat ein großartiges Pacing, kann sowohl flink fliegen als auch stilsicher schwimmen. Das funktioniert hervorragend, es drängt sich nach der Sichtung jedoch die Frage auf, ob die Dokumentation nicht wie etwa Boom! Boom! The World vs. Boris Becker in zwei Teilen hätte präsentiert werden sollen. Der erste Teil könnte sich formal auf das Erzählkonzept der genialen Kombination fokussieren, um Fox‘ Werdegang nachzuzeichnen. Part zwei könnte sich mit dem Menschen dahinter und seinem Kampf mit der Krankheit befassen. Andererseits gehört das alles unweigerlich zusammen, ist nicht nur deshalb untrennbar miteinander verbunden, weil Fox trotz der Krankheit weiter in Filmen und Serien auftrat, sie aber bewusst zum Teil seiner Rolle macht.

So beeindruckend Recherche und Schnitt sein mögen, wahren Respekt verdient Fox‘ Einstellung. Wie er mit seiner Krankheit umgeht, zeugt von reiner Akzeptanz. Nicht das kleinste Bisschen Resignation ist festzustellen. Stoisch macht er das Beste aus der Situation, lässt sich trotz der immer häufiger auftretenden Rückschläge nicht unterkriegen. Die Schauspielkarriere musste er letzten Endes zwar doch an den Nagel hängen, privat gibt er aber noch lange nicht auf.

Credits

OT: „Still: A Michael J. Fox Movie“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Davis Guggenheim
Musik: John Powell
Kamera: Julia Liu, C. Kim Miles, Clair Popkin
Mitwirkende: Michael J. Fox

Bilder

Trailer

Filmfeste

Sundance Film Festival 2023
SXSW 2023

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Still: A Michael J. Fox Movie
Fazit
"Still: A Michael J. Fox Movie" ist ein inhaltlich und vor allem technisch gelungenes Porträt des beliebten Schauspielers. Vielleicht kann darüber hinaus auch noch die ein oder andere Lektion über das Leben mitgenommen werden.
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