The Curse of Rosalie The Harbinger
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The Curse of Rosalie

„The Curse of Rosalie“ // Deutschland-Start: 5. Mai 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Daniel Snyder (Will Klipstine) mit seiner Frau Theresa (Amanda MacDonald) und Töchterchen Rosalie (Madeleine McGraw) in den abgelegenen Ort ziehen, dann in der Hoffnung, dort ein neues Leben zu beginnen. Die Hoffnung wird jedoch bald zerschlagen, als Rosalie anfängt, für richtig viel Ärger zu sorgen. Ob sie nun Tiere tötet oder andere Kinder verletzt, sie bringt bald die restliche Bevölkerung gegen sich auf. Und so bleibt Daniel und Theresa nichts anderes übrig, als sich Hilfe zu suchen. Doch die Schamanin Floating Hawk (Irene Bedard) hat nur kryptische Geschichten zu erzählen. Und was hat es mit dem kahlköpfigen Mann (Charles Hubbell) auf sich, der immer wieder auftaucht und sie zu beobachten scheint?

Und wieder ein besessenes Kind …

Kaum ein Filmgenre ist so lukrativ wie der des Horrors. Schließlich lässt sich dort mit geringem Budget richtig viel Geld verdienen. Man braucht keine großen Stars, die Settings sind oft begrenzt. Auch inhaltlich reichen meistens simple Ideen. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass viele dieser Filme sehr austauschbar sind und man schon nach wenigen Minuten genau weiß, wie der gesamte Rest ausfallen wird. Geringe Anforderungen haben oft geringe Ambitionen zur Folge. Aber es gibt auch Ausnahmen. Filme, die selbst ein erfahrenes Publikum überraschen können. The Curse of Rosalie gehört zu diesen Filmen, wenn die Geschichte mit der Zeit völlig eskaliert und man sich mehrfach verlegen am Kopf kratzt, während man versucht, aus dem Ganzen schlau zu werden.

Das ist insofern eine Überraschung, weil der Einstieg sehr generisch ist. Inmitten der zahlreichen Subgenres gehört das um besessene Menschen zu denen, die am stärksten abgenutzt sind. Selbst vergleichsweise große Produktionen wie The Pope’s Exorcist sind ideenlos, wenn es darum geht, was aus diesem Motiv gemacht werden soll. Wenn in The Curse of Rosalie die Titelfigur durch die Gegend läuft und zunehmend schlimme Dinge tut, dann ist das wenig geeignet, für Spannung zu sorgen. Leider hinterlässt dabei auch Madeleine McGraw, die im selben Jahr in The Black Phone – Sprich nie mit Fremden noch einen so starken Auftritt hatte, keinen bleibenden Eindruck. Der Film ist über längere Zeit so langweilig, dass man nicht einmal mehr abschalten kann. Zu sehr ist man damit beschäftigt, gegen den Schlaf anzukämpfen.

Absurd, aber kaum spannend

Später wandelt sich die Geschichte aber durchaus. Da ist zum einen die Verbindung christlicher Motive mit dem indigenen Glauben, die für etwas Abwechslung sorgt. Vor allem aber verlagert sich der Fokus. Auch wenn der hiesige Titel The Curse of Rosalie darauf schließen lässt, dass das Mädchen im Mittelpunkt steht, geht es vielmehr um dessen Vater. Will Klipstine, der diese Rolle spielt und zudem Regie führte und am Drehbuch mitschrieb, erzählt eigentlich von etwas völlig anderem. Mehr sollte man nicht darüber wissen, da die absurden Wendungen noch das beste Argument sind, sich das alles einmal anzuschauen. Außerdem lässt es sich ohnehin kaum in Worte fassen, was Klipstine und seine Co-Autorin Amy Mills da hineingepackt und miteinander verbunden haben.

Nur ist absurd nicht zwangsläufig gut. Was vor allem fehlt, ist Spannung, eines der wichtigsten Elemente eines Horrorfilms. Man mag neugierig sein, worauf das hinausläuft. Nervenkitzel ist aber etwas Anderes. Tatsächlich ist das hier so überzogen, dass nie ein Gefühl von Bedrohung entsteht, das Ensemble zelebriert das Overacting geradezu. Dass das alles so befremdlich ist, mag aber auch durch die deutsche Synchronisation verstärkt sein, die mal wieder unter aller Sau ist. Tatsächlich ist es zuweilen schwer zu sagen, ob es nun gerade das Ensemble ist oder die Synchro, welche einen mehr aus dem Geschehen herausreißt. So oder so, wer sich bei einem Horrorfilm wirklich gruseln will, der ist bei The Curse of Rosalie an der falschen Adresse. Allenfalls ein Publikum, das nach unzähligen 08/15-Formelfilmen etwas Anderes sehen möchte und eine Vorliebe für Camp hat, kann einmal einen Blick riskieren.

Credits

OT: „The Harbinger“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Will Klipstine
Drehbuch: Will Klipstine, Amy Mills
Musik: Chad Olivera
Kamera: Jose Zambrano Cassella
Besetzung: Will Klipstine, Amanda MacDonald, Madeleine McGraw, Irene Bedard, Steve Monroe, Charles Hubbell

Bilder

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The Curse of Rosalie
fazit
„The Curse of Rosalie“ beginnt schrecklich langweilig, wenn mal wieder ein böses, besessenes Kind sein Unwesen treibt. Mit der Zeit wandelt sich der Film jedoch und wird zu einem absurden Mischmasch mit viel Overacting. Spannend im eigentlichen Sinn ist das nicht, aber zumindest mal etwas Anderes.
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